Weil immer mehr Schüler während des Ramadans von Sonnenaufgang bis
Sonnenuntergang fasten, befürchten Lehrer Probleme im Schulalltag.
Während des Fastenmonats Ramadan
verzichten Muslime tagsüber auf Essen und Trinken. Lehrer sehen das
kritisch, weil immer mehr Schüler fasten.
Für viele gläubige Muslime hat am
Mittwoch der Fastenmonat Ramadan begonnen. Die Islamverbände laden
wieder allabendlich in die Moscheegemeinden ein. Allein in der
Zentralmoschee in Köln könnten täglich rund 1000 Besucher zum
gemeinsamen Fastenbrechen Iftar kommen, wie die Ditib als größte
Islam-Organisation in Deutschland mitteilte. Der Ramadan dauert diesmal
bis zum 14. Juni. Gläubige Muslime verzichten von der Morgendämmerung
bis zum Sonnenuntergang auf Essen, Trinken und Sex.
Lehrerverband beklagt Probleme im Schulalltag
Nach
Beobachtung des Deutschen Lehrerverbands nehmen viele muslimische
Schüler das Fasten «inzwischen sehr ernst». Dies könne an Schulen, die
über eine nennenswerte Schülerschaft mit Migrationshintergrund
verfügten, zu Problemen im Schulalltag führen, beklagte
Verbandspräsident Heinz-Peter Meidinger gegenüber «Welt Online».
Schwierig
werde es dann, wenn die religiösen Belange einzelner Schüler alle
einschränkten. Dies sei etwa der Fall, wenn Eltern Druck auf die
Schulleitungen ausübten, während des Fastens keine Prüfungen oder
Exkursionen anzusetzen und sich deshalb die Prüfungen für alle Schüler
in einem bestimmten Zeitraum häuften. «Das geht nicht», kritisierte
Meidinger.
Erst nach Sonnenuntergang wird während des Ramadan gegessen und getrunken
Der
Zentralrat der Muslime betonte, in der Zeit des Verzichts solle man
sich besonders für ein friedliches Miteinander einsetzen, gegen
Rassismus, Ausgrenzung und Hass in der Gesellschaft eintreten. Erst nach
Sonnenuntergang ist Essen und Trinken erlaubt, dann kommen viele zum
Iftar oder Nachtgebet zusammen, was in vielen Moscheegemeinden allen
Interessierten offensteht. (dpa)
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