Favoritin triumphiert -
Israel gewinnt den «Eurovision Song Contest» 2018
Netta Barzilai (25) hat mit dem Song «Toy» das Rennen gemacht und am
meisten Punkte erhalten. Auf dem zweiten Platz mit fast hundert Punkten
Rückstand landet Eleni Foureira (31) für Zypern, der Österreicher Cesár
Sampson (34) schafft es auf Platz 3.
Der «Eurovision Song Contest» ging dieses Jahr in der portugiesischen Hauptstadt Lissabon zum 63. Mal über die Bühne. Zusammen mit den «Big Five» – Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien und Grossbritannien – und mit dem Austragungsland Portugal standen 26 Nationen im Finale.
«Schau mich an, ich bin ein schönes Wesen», singt Netta. Dann rattert der Song los, über dem synkopierten Rhythmus knallt die Ansage: Jungs, ich bring euch jetzt mal was bei. Und so kompromisslos wie sich der Beat durch diesen Song schüttelt, so geht auch Netta vor: «Ich bin nicht dein Spielzeug, du dummer Junge» heisst es im Refrain. Und kann man sich eine schönere und klarere Klatsche im Jahr eins nach «Me Too» ausdenken, für alle Zweifler und Verächter, auf der grossen Bühne des ESC, verfolgt von Millionen?
Solch eine deutliche Botschaft ruft natürlich Gegenstimmen hervor. Bei Twitter beginnen sie schon kurz nach Nettas Sieg zu poltern und zu hetzen: die Frauenhasser, die Dickenhasser. Man wirft ihr cultural appropriation vor, zu deutsch: kulturelle Aneignung. Dabei wird die Übernahme von Elementen einer Kultur durch Mitglieder einer anderen kulturellen Gruppe als diskriminierend empfunden. In Nettas Fall: ihr kimonoähnliches Bühnengewand, die asiatischen Winkekatzen im Hintergrund, die K-Pop-Anleihen und die musikalischen Arabesken.
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