Montag, 11. Dezember 2017

Papst korrigiert das "Unser Vater"

Hier die gegenwärtige ökumenische Fassung des UNSER VATER:

Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung (oder  neu: «Lass uns nicht in Versuchung geraten»?), sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
Amen.


 Ich zitiere 20 Min: 
 

Der Satz «Et ne nos inducas in tentationem», «Und führe uns nicht in Versuchung», ist ihnen allen gemein. Ausgerechnet Papst Franziskus hat diesen Satz in seiner übersetzten Bedeutung kritisiert. Dies sei «keine gute Übersetzung», sagte er laut der Nachrichtenagentur Kathpress in einem Interview des italienischen Senders TV2000.

«Lass uns nicht in Versuchung geraten»
Er gab damit französischen Bischöfen recht. Diese hatten beschlossen, dass es in katholischen Gottesdiensten in Frankreich seit dem ersten Adventsonntag statt dessen heisst «Lass uns nicht in Versuchung geraten».
Wie der Papst jetzt ausführte, sei es nicht Gott, der den Menschen in Versuchung stürze, um zu sehen, wie er falle. «Ein Vater tut so etwas nicht; ein Vater hilft sofort wieder aufzustehen. Wer dich in Versuchung führt, ist Satan», sagte der Papst.
Im Zusammenhang mit der französischen Initiative hatten auch Theologen im deutschen Sprachraum eine Anpassung verlangt.

Jesus korrigieren?

Der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer warnte hingegen vergangene Woche vor einer «Verfälschung der Worte Jesu».
Die Vaterunser-Bitte «Führe uns nicht in Versuchung» sei genau so bei den Evangelisten Matthäus und Lukas überliefert.


KOMMENTAR:
Es lohnt sich immer, den Sinn und Inhalt unserer Worte genauer zu bedenken. Wer beim Beten Gott den Allmächtigen bittet, uns bei den Versuchungen beizustehen, dass wir ihnen nicht erlegen, so spielt es wohl keine Rolle, ob die alte oder neue Version gebetet wird. Die Einstellung des Bittstellers ist ausschlaggebend.
Der Vorteil dieser Wortklauberei: Die Oeffentlichkeit denkt wieder einmal vertiefter an den Gehalt des "Unser Vater". 
Die Ueberlegung des Papstes ist nachvollziehbar. 


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