Das Schweizer Fernsehen stieg bei der internationalen Verbrecherfahndung mit der düftigen
Begründung aus, dass kein gemeinsamer Sendeplatz gefunden werden könne.
Es ist aber kein Geheimnis, dass Kritiker die erfolgreiche Sendung vor allem beerdigen wollten, weil sich die Bevölkerung an den geschilderten Verbrechen unterhalten haben. Dass auch die Linken von Anfang an gegen Aktenzeichen XY eingestellt waren, war ein zusätzlicher Sargnagel.
Nach dem jüngsten Wechsel an der Spitze der SRG besteht die Hoffnung, dass die Schweiz vieleicht wieder bei der erfolgreichen Verbrecherbekämpfung mitzieht. Der Unterhaltungsaspekt war übrigens bei der Ausstrahlung von Krimis nie ein Problem. Nun liesse sich der gravierende Fehlentscheid wieder korrigieren. Das 50 jährige Jubiläum könnte den Startschuss zur fälligen Korrektur sein.
Asu SRF:
«Aktenzeichen XY ungelöst...» 50 Jahre Verbrecher-Jagd im TV
Tausende Kriminalfälle präsentierte «Aktenzeichen XY ungelöst...». Viele
von ihnen konnte die Polizei mit Hilfe der Sendung lösen. Eine
Erfolgsgeschichte, die schon ein halbes Jahrhundert läuft.
Mit ernster Miene erscheint Eduard Zimmermann auf dem Bildschirm,
nüchtern begrüsst er die Zuschauer. «Den Bildschirm als aktives Element
zur Verbrechensbekämpfung einzusetzen», sagt Eduard Zimmermann. «Das ist
der Sinn der neuen Sendung.» Es ist der 20. Oktober 1967, der
Sendestart von «Aktenzeichen XY ungelöst...».
Behandelt werden nicht nur Fälle aus Deutschland, Österreich und
der Schweiz. Aus ganz Europa melden sich Polizeibehörden bei den
Sendungsmachern. 2013 treten etwa die Eltern des nach wie vor vermissten
britischen Mädchens Madeleine McCann auf. Sogar zwei Fälle aus den USA
kommen vor.
Die Produktionsfirma habe jeweils grossen Aufwand betrieben, um den Fall genau nachzustellen. Habe das Drehbuch Sachen vorgesehen, die komplett unglaubwürdig waren, dann habe die Polizei sofort interveniert.
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« Die Kriminalität wächst. Sie wächst dreimal so schnell wie unsere Bevölkerung. »
Hohe Aufklärungsrate
Mehr als 4500 ungelöste Verbrechen präsentiert die XY-Redaktion in 50 Jahren. Dank und mit Hilfe von «Aktenzeichen XY ungelöst...» können zwei von fünf Fällen gelöst.Realität vs. Spannung
«Wir wollten möglichst realitätsbezogene Filme. Natürlich war uns aber auch klar, dass der Fernsehzuschauer auch Spannung braucht», sagt Winzenried.Die Produktionsfirma habe jeweils grossen Aufwand betrieben, um den Fall genau nachzustellen. Habe das Drehbuch Sachen vorgesehen, die komplett unglaubwürdig waren, dann habe die Polizei sofort interveniert.
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