Donnerstag, 14. September 2017

"Mohrenkopf" Wortklauberei erlebt Shitstorm bei den Lesern

Die Bevölkerung will keine Sprachpolizei

Weil hinsichtlich unkorrekter Sprache krass übertrieben wurde, konnte Trump mit seiner unkontrollierten Sprache vor der Wahl zusätzlich punkten.

Wenn Sprachpolizisten Texte und Bücher umschreiben, wird dies  als lächerlich empfunden.
Hier ein Beispiel aus der Schweiz:

Gender Forscherin kämpft gegen «Mohrenköpfe»

Das «Komitee gegen rassistische Süssigkeiten» hat eine Petition lanciert mit dem Ziel: Die Firma Dubler soll ihre «Mohrenköpfe» umbenennen.

Quelle 20 Min
Die Firma Dubler aus dem aargauischen Waltenschwil produziert ihre Süssigkeiten seit 1946 unter dem Namen «Mohrenköpfe» und verkauft diese auf ihrer Website Mohrenkopf.com. Dies geht dem «Komitee gegen rassistische Süssigkeiten» auf Change.org zu weit, denn der Name «Mohrenkopf» sei «eine herabwürdigende Bezeichnung für den Kopf einer dunkelhäutigen Person». Diese Wortschöpfung sei ein Überbleibsel aus der Zeit der Kolonialisierung und «ganz eindeutig von Beginn weg eine rassistische Bezeichnung» gewesen.
Umfrage
Soll die Firma Dubler seine «Mohrenköpfe» umtaufen?

2 %
49 %

1 %

18 %

30 %

0 %
Insgesamt 2237 Teilnehmer
 
Franziska Schutzbach, Gender-Forscherin an der Universität Basel, laut der «Neuen Zürcher Zeitung» eine Petition unterstützt, die mittlerweile von über 500 Personen mitunterschrieben wurde.  In der Petition wird die Firma Dubler aufgefordert, ihre Mohrenköpfe umzubenennen. Laut dem Komitee «gibt es keinen Grund, ein Stück Patisserie mit einem rassistischen Namen zu bezeichnen».
Die Firma Dubler nimmt auf ihrer Website zum Namen «Mohrenkopf» wie folgt Stellung: «Zu diesem Thema existieren diverse Meinungen und Gerüchte.»

«Paradebeispiel für Überempfindlichkeit»

Dem NZZ-Autor geht die Diskussion über das Verbot des Wortes «Mohrenkopf» zu weit. So diene die Petition als weiteres Paradebeispiel für die Überempfindlichkeit der heutigen Gesellschaft. Bezüglich dem Wunsch nach einer Entkolonialisierung der Sprache schreibt die Zeitung: «Der sprachliche Ausdruck bedarf des Verstands des Einzelnen, nicht des Verbots von Wörtern.»
Es sei daher bedenklich, dass der Begriff «rassistisch» vom Komitee inflationär verwendet und so abgewertet werde. «Wenn gar Süssspeisen ‹rassistisch› sein können, dann ist jeder und jede, dann ist alles und nichts ‹rassistisch›». Das sei kein Fortschritt im Kampf gegen Rassismus, sondern ein Rückschritt.

Shitstorm gegen Dubler



FAZIT:
Durch diese Kritik wird übrigens das Wort "Mohrenkopf" erst recht verankert. Deshalb sind mediale Beiträge der Empörung oft kontraproduktiv. Der Medienwirbel ist beste Werbung für die Dubler-Mohrenköpfe.  In den Kommentarspalten zeigt die Bevölkerung gar kein Verständnis für die Sprachpolizistinnen.
Fazit: Eigentlich schön, dass wir keine anderen Probleme mehr haben!

LINKS: 

Sprachpolizei säubert Schulbücher - Rhetorik.ch

www.rhetorik.ch/Aktuell/Aktuell_Jan_01_2004.html
01.01.2004 - Das Sachbuch "Die Sprachpolizei" von Diane Ravitsch analysiert und ... Feministische Rhetorik verbannen das Wort "Schneemänner" Statt ...

rhetorik.ch aktuell: Politische Korrektheit gegen Mikroaggressionen

www.rhetorik.ch/Aktuell/15/08_19a/index.html
19.08.2015 - Aktueller Beitrag rhetorik.ch. ... Die Sprachpolizei patrouilliert den Campus und registriert selbst kleinste "Mikroaggressionen". Lehrende sollen ...
Vergleiche zu diesem Thema auch den Aktuell-Beitrag "Sprachpolizei säubert Schulbücher". Suchen Sie nach Feministische Linguistik auf. google, lycos · vista  ...
www.rhetorik.ch/Feministisch/Feministisch.html

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