Ich habe die Angewohnheit, das Gehörte mitschreibend zusammenzufassen und auf einem Block zu fixieren.
Erstaunlicherweise kann ich die Notitzen nachher wegwerfen. Das Wichtigste habe ich dennoch
im Kopf gespeichert.
Es ist erwiesen, dass das Mitschreiben und das Zusammenfassen bereits ein Lernprozess ist.
Wer das Gehörte nur mittippt, kann zwar alles viel schneller im Laptop speichern. Doch geht es gleichsam vom Ohr direkt in die Finger und muss nicht verarbeitet werden. Wer mitschreibt, ist aber gezwungen, das Gehörte zu verarbeiten.
Ich zitiere 20 Min:
Laptops, Tablets und Smartphones gehören zum Bild jedes Hörsaals. Was
als Lernhilfe gedacht ist, kehrt sich oft ins Gegenteil. Verschiedene
Studien kommen zum Schluss, dass die Geräte dem Lernen mehr schaden als
nutzen.
Die Forscher von University of California erklären sich das so: Wer per Laptop-Tastatur mitschreibt, kann zwar sehr schnell tippen und somit praktisch die Vorlesung transkribieren. Das Gehörte aber geht quasi direkt vom Ohr in die Finger, ohne den Umweg übers Hirn zu machen.
Wer hingegen von Hand notiert, der kann unmöglich alles mitbekommen, zu langsam schreiben wir mit Stift. Dafür muss er sich mit dem Inhalt auseinandersetzen, das Hirn also einschalten. Somit bleibt dann auch mehr hängen.
Einen anderen Ansatz wählten kanadische Forscher der York und der Mcmaster University. Sie beobachteten die Konzentrationsfähigkeit von Studierenden während der Vorlesung. Ergebnis: Auch wer nicht direkt selber an einem Laptop sass, sondern in unmittelbarer Nachbarschaft, war öfters abgelenkt und schrieb schlechtere Tests, als solche, die keinen Laptop in der Nähe hatten.
Auch Untersuchungen an der amerikanischen Militärakademie USMA kam zu ähnlichen Ergebnissen. Während eines ganzen Semesters durften die einen Klassen elektronische Geräte einsetzen, andere nicht. Auch hier schnitten am Ende des Semesters diejenige ohne elektronische Geräte deutlich besser ab.
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