Montag, 7. August 2017

Zur veränderten Mediennutzung

Mediennutzung beeinflusst unser Verhalten
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Zwar informieren sich heute immer noch viele übers Fernsehen, das Radio und Tageszeitungen.

Aber ständig wächst der Anteil, der sich vorab über Onlinekanäle (Blogs und Medienportale) die Nachrichtenauswahl beschafft.

Die Konsumenten sind sich dabei viel  zu wenig bewusst, dass sie dadurch meist nur  noch Gesinnungsmedien nutzen.

Immer seltener werden  Konsumenten, die mit der Meinung anderer konfrontiert werden.

In Demokratien wäre aber genau dies für die Meinungsbildung  so enorm wichtig.



Mediennutzer wären  hinsichtlich Qualität  auf konkrete Beurteilungskriterien angewiesen, um die Qualität der Informationen richtig einordnen zu können.



Suchmaschinen und soziale Medien erschweren  es Konsumenten, den Wahrheitsgehalt von Informationen zu beurteilen.


Bei den sogenannten alternativen Medien lässt sich die Nachrichtenauswahl nicht mehr so eindeutig zuordnen.  Es ist zudem auch nicht mehr genau feststellbar, wer hinter dem Portal steckt und wer es finanziert.



Seit jeher tendiert der Mensch, jene Informationen zu bevorzugen, die der eigenen politischen Meinung entsprechen. So gab es schon früher die offizielle Parteiblätter.

Bereits vor dem Internetzeitalter  abonnierten  die Bürger vor allem jene Zeitungen, die der eignen Parteizugehörigkeit entsprachen. Die Präferenz eines Blattes war damals noch leicht erkennbar.

Heute ist die Tendenz einer Redaktion nicht mehr so einfach auszumachen.

Journalisten klassischer Medien bemühen sich zwar, Informationen und Kommentare sauber auseinander zu halten.

Sachgerechter, unabhängiger Journalismus - ohne Fake News - wird angestrebt.

Dennoch  gibt es Menschen, die den klassischen Medien nicht mehr vertrauen.

Sie haben das Gefühl, dass Kommentare der Bürger unterschlagen,  gelenkt oder gezielt ausgewählt werden.

Die Hürde, offen die Meinung kund zu tun, wird tatsächlich bei einigen Medien  bewusst erschwert.





Bei den offenen Foren hingegen kann jeder jene Kommentare unterstützen, die der eigenen Meinung entgegenkommen. Dies wird nicht in allen Redaktionen  geschätzt. Sie befürchten, dass sich die Kommentatoren gegenseitig aufschaukeln könnten.

Anderseits müssten wir ja froh sein, dass sich die Biertischkommunikation auch im Netz eine Plattform verschaffen konnte.

Trotz des Nachteils:

Die Bürgerkommunikation wird vielfach  zur einzigen Informationsquelle.



Die sozialen Netzwerke  erreichen  heute online für wenig Geld erstaunlich viele Interessenten.

Meist sind sie auch professionell aufgemacht und sind kaum von von  journalistischen Medien zu unterscheiden.



Viele lesen  Nachrichten nur noch punktuell und verlassen sich auf Dienstleister, die Medieninhalte gratis aufbereiten, wie google, facebook oder Instagram.  Dadurch geht jedoch der Ueberblick über das aktuelle Tagesgeschehen verloren.


Es ist viel bequemer, nur noch jene kurzen News zu lesen, welche die eigene Meinung bestätigen.

Wer sich jedoch nur noch in der eignen Filterblase bewegt, stösst nicht mehr auf  gegensätzliche Meinungen und Fakten, die der eignen Sicht widersprechen. Es fehlt  der "integrierte Nachrichtenüberblick", der Ueberblick über die relevanten Tagesgeschehnisse. 



Fazit:
Das Rad der Zeit kann  nicht mehr zurückgedreht werden.

Wenn Redaktionen sich ängstigen vor einer neuen Bildungsmitte, die sich gegenseitig aufschaukeln könnte, so ist diese Angst auch  bei dieser Thematik  ein schlechter Ratgeber.

Die klassischen Medien sind gefordert, sich folgendem Dilemma zu stellen:

Sie müssen einerseits Nachrichten anbieten, die im Netzwerk gelesen werden. Anderseits dürfen sie  Inhalte weder  boulvardisieren, dramatisiern noch mit Gesinnungsbeiträgen zusätzliche Klicks generieren.

Die Gratiszeitung 20 Min beweist, dass es geht,  Fakten in Kurzbeiträgen zu publizieren ohne den Kommentatoren einen Maulkorb zu verpassen.

Wer sich mit Medienkommunikation befasst, hat erkannt, dass es möglich ist: Fakten, Kommentare und Volksmeinungen unter einen Hut zu bringen.
 

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