An sich
Sei dennoch unverzagt, gib dennoch unverloren,
weich keinem Glücke nicht, steh höher als der Neid.
Vergnüge dich an dir und acht es
für kein Leid.
Hat sich gleich wider dich Glück, Ort und Zeit verschworen.
Was dich betrübt und labt, halt alles für erkoren,
Nimm dein Verhängnis an, las alles unbereut.
Tu, was getan muss sein und eh man dirs gebeut,
Was du noch hoffen kannst, das wird noch stets geboren.
Was klagt, was lobt man doch? Sein Unglück und sein Glücke
Ist ihm ein jeder selbst. Schau alle Sachen an:
Dies alles ist in dir. Lass deinen eiteln Wahn.
Und eh du förder gehst, so geh in dich zurücke.
Wer selbst ein Meister ist und sich beherrschen kann,
Dem ist die weite Welt und alles untertan.
Quelle: Paul
Fleming (1609-1640
Deutscher
Arzt und Schriftsteller.
Wortwahl
teils in alter deutscher Sprache
(Leserbeitrag von D. Schmalfuss)
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