Die Klassiker der TV-Eklats
Was haben Wolfgang Bosbach und Nina Hagen gemeinsam?
Gar nicht so wenig. Dass ein Gast noch während der Sendung eine
Talkshow verlässt, kommt nicht oft vor. Doch es gibt Momente, die
Geschichte schreiben. Auch Jutta Ditfurth ist Wiederholungstäterin.
Doch auch Hagen hatte bereits, ebenfalls bei Maischberger, Gäste beleidigt. 2007 gerieten die Sängerin und der ZDF-Wissenschaftsmoderator Joachim Bublath über das Thema „Ufos, Engel und Außerirdische“ aneinander. Die Beleidigungen, die Nina Hagen gegen ihren Sitznachbarn ausstieß, wurden immer wüster. „Mir ist ganz schlecht. Ich muss mich umsetzen. Der zieht alles ins Lächerliche, schaut doch mal, wie dreckig der lacht.“ Blublath hatte genug und verließ die Sendung. Nina Hagen jubelte: „Der Typ ist weg. Und wenn wir es jetzt noch schaffen, dass auch die anderen Bösen verschwinden wie George W. Bush, dann ist alles schön.“
Alte und neue Skandale
Zu Beginn der Ära des Privatfernsehens war der Entertainer Karl Dall der Meister der Provokation. Im September 1986 lud er den Schlagersänger Roland Kaiser in seine RTL-Talkshow ein und beleidigte ihn mehrfach so penetrant („Na sing’ schon, damit wir es hinter uns haben!“), dass Kaiser nach Hälfte der Aufzeichnung aufstand und ging.Die Schriftstellerin und Moderatorin Charlotte Roche beleidigte 2012 den Sänger Max Herre in der ZDF-Talkshow „Roche & Böhmermann“. Roche sagte, Herres neue Lieder seien „sogar schlechter als zu Beginn deiner Karriere“. Der Sänger, der gut gelaunt erschienen war, verließ daraufhin wutentbrannt das Studio.
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Der österreichische Sänger Falco lobte 1992 in der „NDR Talkshow“ den Rechtspolitiker Jörg Haider und wurde dafür von seinen Gesprächspartnern angegriffen. Daraufhin verließ er die laufende Sendung.
„Gut, ich gehe“
Susanne Osthoff sollte in der Sendung „Nachtcafé“ über ihre Entführung im Irak sprechen. Dann kündigte der Moderator an, er wolle ein Video einspielen, das kurz nach Osthoffs Freilassung aufgezeichnet wurde. Darin trat Osthoff verschleiert auf und gab wirre Erklärungen ab. Susanne Osthoff verließ die Talkshow fluchtartig.2014 trat der in Sachen Talkshowauftritte recht unerfahrene Bernd Lucke im „Studio Friedman“ auf. Der damalige AfD-Chef hatte dabei offenbar die Hartnäckigkeit des Moderators unterschätzt, der ihn mit Fragen zum Parteiprogramm löcherte. Doch der Fragestil missfiel Lucke offenbar, er verließ während der Aufzeichnung das Studio. Lucke versuchte sich später auch noch zu rechtfertigen: „Seriöse Moderation sieht anders aus. Ein Moderator hat sicherlich die Aufgabe, den Dingen möglichst auf den Grund zu gehen. Doch nicht, indem er unliebsame Antworten auf unseriöse Art unterbricht und dem Gefragten nicht einmal einen einzigen Antwortsatz zubilligt.“ Michel Friedman wollte Lucke dagegen wieder einladen.
Die Schriftstellerin und vehemente Abtreibungsgegnerin Katrin Struck geriet 1992 in der NDR-Talkshow mit der späteren Bundeskanzlerin Angela Merkel aneinander, die damals noch Bundesfamilienministerin war. Die beiden Frauen gerieten beim Thema Abtreibung in Streit. Daraufhin riss sich Struck das Mikrofon ab, zog ihr Kleid hoch, die Strumpfhose aus und warf diese ins Publikum in Richtung Moderator, gefolgt von einem halb vollen Weinglas. Ihre letzten Worte in der Sendung waren: „Gut, ich gehe.“
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