Erkenntnisse aus einem Medientrubel
von Marcus Knill
"Arena/Reporter" mit Christa Rigozzi als Co-Moderatorin - wird als neues Sendegefäss angekündigt. Unmittelbar darauf folgt ein Medienaufruhr:
Rigozzis viele Werbeverpflichtungen sorgen laut Blick für heisse
Diskussionen am Leutschenbach. «Sie verfügt über ein Portfolio mit
vielen lukrativen Mandaten. Das wirkt nicht gerade glaubwürdig, wenn sie
in dieser Sendung unabhängig gesellschaftsrelevante Themen verhandeln
soll», wird in der Boulevardzeitung ein «SRF-Aushängeschild» zitiert.
Ein anderer «SRF-Mann» sagt: «Ich dürfte das nie, obwohl es ein gutes
Einkommen wäre.» Und eine «TV-Frau» giftelt: «Ich staune, zu welchen
Pirouetten die Informationsabteilung bereit ist. Für mich ist es
billiger Zuschauerfang: Kurzes Röckli holt mit lustigem Tessiner Akzent
Quote.»
Nach diesen anonymen Äusserung spricht SRF-Direktor Ruedi Matter Klartext:
«Niemand in diesem Haus muss mit allem einverstanden sein, was
entschieden oder umgesetzt wird. Wir lassen verschiedene Meinungen zu,
nicht nur in unseren Programmen, auch intern» und ergänzt:
«Alles andere als mutig ist es, sich mit seiner Meinung
anonym in einer Zeitung zitieren zu lassen. Im aktuellen Fall ist es
nichts anderes als verlogen: Die Sorge um das Ansehen, die
Glaubwürdigkeit von SRF vorzugeben – und genau dieses Ansehen, diese
Glaubwürdigkeit sehr bewusst und aktiv zu beschädigen. Ich bedaure und
verurteile solche Aktionen.»
SRF-Sprecher Stefan Wyss ergänzt bei persönlich.com,Rigozzi sei bei SRF nicht festangestellt, sondern wurde als Co-Moderatorin für die einzelnen Ausgaben von «Arena/Reporter» engagiert – im Jahr 2017 sind das drei Sendungen. «Es ist also auch eine Frage der Verhältnismässigkeit, dass für Christa Rigozzi nicht die gleichen Regeln gelten können, wie für jemanden, der bei SRF als Redaktor und Moderator in einem Vollpensum arbeitet», so Wyss weiter. Zudem nehme Rigozzi für ihr Engagement bei «Arena/Reporter» bezüglich Werbung gewichtige Einschränkungen in Kauf. «So können über längere Zeit auf SRF keine Werbespots mit Rigozzi geschaltet werden», so Mediensprecher Wyss.
Blick kontert:
"SRF-Boss verhängt Maulkorb!"
Dann folgt ein weiterer Knall:
Thema am 11. Juni wird die umstrittene Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde (Kesb) sein.
Als Fallbeispiel dient Christian Kast , der seine Kinder 2015 aus der Obhut der Kesb entführte und zusammen mit seiner Ehefrau Margie auf die Philippinen schickte. Kast ist Protagonist der «Reporter»-Sendung, über die im Anschluss diskutiert werden soll. Und: Kast soll im Publikum sitzen und aktiv am Gespräch teilnehmen. Blick wirft der Arena vor, einen Nazi eingeladen zu haben und schreibt:
"Projer am Pranger"
«Nie würde ich einen Nazi einladen!»
Nachdem jedoch Kast auf seine Teilnahme verzichtete, schien das das Medienthema Kast zu versanden.
Aber es wurde donnoch in den Medien weiter geköchelt.
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