Rhetorik.ch Blog
Persönliche Gedanken von Marcus Knill
zu Aktuellem.
Freitag, 20. Januar 2017
Plagiat Typen (aus Spiegel-online)
Lohnt sich Schummeln an Prüfungen?
Schummeln in der Klausur (Symbolbild)
Zitat eines Studenten, der 75 % schummelt: In jeder Klausur, die ich schreiben muss, spicke ich - sofern dies
möglich ist. Etwa Dreiviertel meiner Studienleistungen sind Betrug. In
einer Klausur mit etwa 150 Teilnehmern hat der Dozent zum Beispiel
allein die Prüfungsaufsicht gemacht. Da habe ich ganz dreist meine
Lernunterlagen herausgeholt, neben den Fragebogen gelegt und alles, was
ich konnte, abgeschrieben. Ansonsten spreche ich mich häufig vorher mit meinen Kommilitonen ab
und setze mich so in die Reihe hinter sie, dass ich einen Blick auf ihre
Klausurbögen habe. Da in den ersten Semestern fast alle Klausuren aus
Multiple-Choice-Fragen bestanden, musste ich nur erkennen, an welcher
Stelle sie das Kreuz setzen. Das hat sehr gut funktioniert. Mein Praktikumszeugnis ist zwar echt, allerdings habe ich darin den
Zeitraum um sechs Wochen verlängert, um eine Anerkennung als
Pflichtpraktikum in mein Notentranskript zu erhalten. Meine Hausarbeiten
sind Plagiate. Jedoch aus fremder Sprache - umgeschrieben und
übersetzt, sodass die Plagiatssoftware, wie sie inzwischen an fast allen
Universitäten verwendet wird, sie nicht entlarvt.
Im Abi schummelte ich nicht - und bekam die Quittung
Warum mache ich das? In der Schule habe ich es verachtet, wenn
Klassenkameraden gespickt haben und nicht durch eigene Leistung eine
Arbeit absolvierten. Bis zum Abschluss meines Abiturs habe ich kein Mal
geschummelt. Das Resultat war ein deutlich schlechteres Abi als das
meiner Klassenkameraden. Es war meine Eigenleistung. Darauf konnte ich
mir etwas einbilden, aber kaufen konnte ich mir davon nichts. Auch an
die guten Universitäten in den beliebten Städten kam ich nicht. Ich
musste mich mit dem zufriedengeben, was meiner Abiturnote entsprach,
während meine Kumpels freie Wahl hatten.
Plagiattypen
Komplettplagiat
Ein Text wird unverändert und ohne Quellenangabe übernommen.
Eigenplagiat Der Autor stiehlt bei sich selbst. Er übernimmt Passagen aus einer
eigenen vorherigen Arbeit, ohne kenntlich zu machen, dass er diese
Absätze schon einmal veröffentlicht hat. Wie macht man es richtig? Auch
hier immer die Quelle und in diesem Fall den eigenen Namen nennen.
Strukturplagiat Man formuliert zwar selbst, folgt dabei aber den Gedanken und Argumentationsketten anderer.
Übersetzungsplagiat Sätze werden aus einem fremdsprachigen Text ins Deutsche übersetzt, ohne die Quelle zu nennen.
Collagetechnik Aus verschiedenen Quellen werden Fragmente kopiert und neu
zusammengesetzt. Der Text ist neu, die Bestandteile sind aber geklaut.
Verschleierung Die Sätze und Gedanken anderer werden übernommen und dabei leicht
umgestellt - ohne Angabe der Quelle. Es gilt: Auch wenn der Gedanke
formal anders klingt, ist er noch nicht der eigene.
Falsches Paraphrasieren Die Thesen anderer werden sinngemäß zusammengefasst. Dabei darf aber der
Wortlaut nicht identisch sein. Und hier gilt ebenfalls: Auch eine
Paraphrase braucht eine genaue Quellenangabe.
Bauernopfer Man weist einen kleinen Teil des fremden Gedankens mit einer Fußnote
aus, schreibt aber dahinter munter weiter ab. Wie immer gilt: Jeder
Gedanke, jeder Satz, der nicht von einem selbst stammt, braucht eine
Quellenangabe.
KOMMENTAR: Es ist eigentlich bedenklich, wenn sich Schummeln lohnt und somit jene, die ehrlich sind, bestraft werden. Rhetorik.ch unsere Internetplattform wurde einmal von einem Konkurrenten in einer anderen Aufmachung, in anderer Schrift 1:1 copiert und unter dem eigenen Namen als Autor im Netz publiziert. In diesem Fall genügte ein Mail, mit der Bitte, das Plagiat unverzüglich aus dem Netz zu nehmen. Das Plagiat wurde sofort gelöscht. Wir mussten keine Klage einreichen.
17. Aug. 2002 ... Eine Definition von Plagiat gibt Karsten Kutschera auf der Seite wie folgt: "Als
Plagiat bezeichnet man allgemein die bewusste Aneignung ...
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