Seit Tagen diskutiert Deutschland den «Nafri»-Tweet der Kölner Polizei.
Der Begriff kommt aus der Funksprache
In Deutschland ist seit der Silvesternacht eine hitzige Debatte um das Wort «Nafri»
– eine Abkürzung für nordafrikanische Intensivtäter – entbrannt. Mit
einem Interview vom Donnerstag hat der Verkehrsminister Alexander
Dobrindt nun noch mehr Öl ins Feuer gegossen.
Gegenüber der «Passauer Neuen Presse» verwendete der
CSU-Politiker den umstrittenen Begriff und sagte: «Die Menschen wollen
klare Antworten auf die Frage, wie der Staat bestmöglich für ihre
Sicherheit sorgt und sie zum Beispiel vor Nafris schützt.»Prompt hagelte es Empörung. Der Minister sei «ein rassistischer Hetzer, für den alles Böse aus dem Ausland kommt», sagte Linke-Chefin Katja Kipping der gleichen Zeitung. SPD-Vize Ralf Stegner warf Dobrindt vor, «mit aufgeladenen Begriffen zu zündeln, um Ressentiments zu schüren», und Grünen-Politiker Volker Beck nannte Dobrindts Äusserung «herabwürdigend, beleidigend und ausgrenzend».
Ein «Nafri» bedeute für die Polizei einen nordafrikanischen Intensivtäter, der zwischen 15 und 25 Jahre alt sei und aus Ägypten, Algerien, Libanon, Libyen, Marokko, Syrien oder Tunesien komme. In dem Tweet der Kölner Polizei seien aber klar alle Nordafrikaner gemeint gewesen, denn vor der Überprüfung hätten die Beamten ja nicht wissen können, ob es sich um Straftäter handelte.
Kommentar:
Im Netz finden vielen Leser, diese endlose Diskussion über einen Begriff, der die Tatsachen beim Namen nennt, völlig überflüssig.
Es ist erstaunlich, wie man in Deutschland aus einer internen Abkürzung, die eigentlich nicht für die Oeffentlichkeit bestimmt war, so ein Drama machen kann. Vielleicht sind viele Politiker froh, dass damit von den tatsächlichen Problem mit den potentiellen Tätern ablenken kann. in der Silvesternacht 2015 waren es tatsächlich Nordafrikaner. Und in der Silvesternacht 2016 konnte dank dem kostspieligen Einsatz der Polizei ein erneutes Trauerspiel verhindert werden.
Mit dem Lärm um die fünf Buchstaben kann die reale gefährliche Situation auf die Thematik "Political correctness" verlagert werden und gelingt es, von der Realität abzulenken.
Was bei der Bevölkerung schlecht ankommt: In Deutschland wird über den Begriff NAFRI langfristig diskutiert. Niemand hat jedoch Gedenkveranstatlungen an die Opfer von Berin gesehen. Keine Politiker gehen auf die Strasse wie in Paris.
Die Opfer werden gleichsam vergessen. Das ist ein Verhältnisblödsinn.
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