Doch schoss er mit Kanonen auf Spatzen.
Die Medien haben eine Kontrollfunktion. Was aber in den letzten Tagen Blick inszenierte, sprengte den Rahmen der Verhältnismässigkeit. Im Grunde genommen ist jeder Politiker Lobbyst für irgend ein Interessengruppen, sei es für eine Berufsgruppe oder eine Institution. Blick schoss gleichsam mit Kanonen auf Spatzen. Blick schreibt es nun dem Druck der Zeitung zu, dass der Bundesrat den Fehler eingestanden hat. Es ging um ein Steuerprifileg, von dem der Bundesrat als Miteigentümer hätte profitieren können.
Aus Blick:
So viel Druck brauchte es bis zu seinem Eingeständnis
So wurde Parmelin grilliert
Guy Parmelin räumt in der Bauland-Affäre Fehler ein. Zuvor hatten Parlamentarier ihn 90 Minuten lang grilliert.
Millimeter um Millimeter rückte Verteidigungsminister Guy Parmelin
(56) in den letzten Tagen von seiner Position ab, in der Bauland-Affäre
nichts falsch gemacht zu haben. Gestern Nachmittag kapitulierte er.
Dass er sich im Bundesrat für ein Steuerprivileg einsetzte, von dem er und seine Familie stark profitieren könnten, halte er juristisch weiterhin für vertretbar. Dann aber räumte der VBS-Chef ein, es sei «ein politischer Fehler» gewesen. Kaum gesagt, liess Parmelin die Medienschaffenden stehen. Ohne Fragen zu beantworten.
Am Nachmittag musste Parmelin bei den Geschäftsprüfungskommissionen (GPK) von Ständerat und Nationalrat antraben. Um 14.30 Uhr traf er im Bundeshaus ein. Angespannt, nervös. Doch die GPK-Politiker liessen den Magistraten und seinen Stab fast fünf Minuten vor verriegelter Türe warten.
Hans Stöckli (SP/BE), Chef der ständerätlichen GPK, erklärte, Parmelin habe sich in der GPK ausführlich zur Bauland-Affäre geäussert. Es habe viele Fragen gegeben. «Das Thema wurde sehr seriös behandelt, von uns Politikern wie auch von Bundesrat Parmelin.»
Alfred Heer (SVP/ZH), Präsident der nationalrätlichen GPK, nahm seinen Bundesrat gestern Abend in Schutz: Die Geschichte sei für Parmelin dumm gelaufen, der politische Flurschaden gross. «Die GPK muss sich nun auf die Frage konzentrieren, wie der Bundesrat die Ausstandsregel grundsätzlich handhabt.»
Damit steht auch fest, dass sich Bundesbern weiterhin mit den Folgen von Parmelins Bauland-Affäre beschäftigen wird. Schon heute müssen Bundespräsident Johann Schneider-Ammann (FDP) und Bundeskanzler Walter Thurnherr (CVP) in der GPK Auskunft geben zum Ablauf der Bundesratssitzung.
KOMMENTAR:
Nach verschiedenen Beurteilungen hat Bundesrat Guy Parmelin juristisch nicht falsch gehandelt. Aber es war ein politscher Fehler. Leider wurde dieser Fehler zu spät eingeräumt. In einer sich anbahnenden Krise muss offensiv informiert werden. Gemäss Markus Schefer hätte Parmelin bei diesem Geschäft wegen der persönlichen Interessen in den Ausstand treten und den Gesamtbundesrat über seine Situation ins Bild setzen müssen. Er hätte dies Situation bis zum Amtsbeginn bereinigen sollen, so wie es Christoph Blocher vor der Wahl zum Bundesrat mit seinem Unternehmen geschafft hatte. Nach meinem Dafürhalten wurde die Affaire aufgebauscht. Das "Mea culpa" Parmelins finde ich richtig - leider erfolgte es etwas zu spät. Wer die Schuld auf sich nimmt, wird in der Regel nachher nicht mehr zusätzlich belastet. Er nimmt Druck weg. Der Schuldige ist nach dem Eingeständnis bekannt.
Parmelin sagte unmissverständlich:
"Ich habe einen Fehler gemacht" "Ich bin mir des Fehlers bewusst und es tut mir leid"
Insofern hat der Bundesrat gut reagiert. Er hat am Anfang auch nicht geschwiegen, sondern die Situation mit dem Landverkauf transparent geschildert.
Die Geschichte könnte für die Bauern aber noch negative Folgen haben, indem der Ständerat die Prifilegien welche der Nationalrat beschlossen hat, wieder rückgängig macht. Damit hätte der Bauernlobbyst Parmelin mit der Geschichte doch noch ein Eigencoal geschossen.
Dass er sich im Bundesrat für ein Steuerprivileg einsetzte, von dem er und seine Familie stark profitieren könnten, halte er juristisch weiterhin für vertretbar. Dann aber räumte der VBS-Chef ein, es sei «ein politischer Fehler» gewesen. Kaum gesagt, liess Parmelin die Medienschaffenden stehen. Ohne Fragen zu beantworten.
Parmelin hätte in den Ausstand treten müssen
Dem Schuldeingeständnis war ein aufreibender Tag vorausgegangen. Am Mittag meldete sich mit Benjamin Schindler, Rechtsprofessor der Universität St. Gallen, erstmals ein juristischer Experte zur Ausstandsfrage zu Wort. Mit glasklarem Verdikt: Da das Steuerprivileg zu einem direkten finanziellen Vorteil für Parmelin hätte führen können, wäre der SVP-Magistrat verpflichtet gewesen, in den Ausstand zu treten. «Umso mehr, als es sich ja um ein Privileg handelt, das einen kleinen Teil der Bevölkerung betrifft – im Gegensatz etwa zu einer allgemeinen Steuersenkung.»Am Nachmittag musste Parmelin bei den Geschäftsprüfungskommissionen (GPK) von Ständerat und Nationalrat antraben. Um 14.30 Uhr traf er im Bundeshaus ein. Angespannt, nervös. Doch die GPK-Politiker liessen den Magistraten und seinen Stab fast fünf Minuten vor verriegelter Türe warten.
Bauland-Affäre, Spionage-Attacke und Bodluv-Abbruch
Dann wurde der Verteidigungsminister von den Parlamentariern grilliert. Eineinhalb Stunden lang – 30 Minuten länger als vorgesehen. Nicht nur wegen der Bauland-Affäre. Mit der Spionage-Attacke auf die Ruag und dem Abbruch des Beschaffungsprojekts Bodluv hat Parmelin derzeit weitere Krisenherde.Hans Stöckli (SP/BE), Chef der ständerätlichen GPK, erklärte, Parmelin habe sich in der GPK ausführlich zur Bauland-Affäre geäussert. Es habe viele Fragen gegeben. «Das Thema wurde sehr seriös behandelt, von uns Politikern wie auch von Bundesrat Parmelin.»
Alfred Heer (SVP/ZH), Präsident der nationalrätlichen GPK, nahm seinen Bundesrat gestern Abend in Schutz: Die Geschichte sei für Parmelin dumm gelaufen, der politische Flurschaden gross. «Die GPK muss sich nun auf die Frage konzentrieren, wie der Bundesrat die Ausstandsregel grundsätzlich handhabt.»
Damit steht auch fest, dass sich Bundesbern weiterhin mit den Folgen von Parmelins Bauland-Affäre beschäftigen wird. Schon heute müssen Bundespräsident Johann Schneider-Ammann (FDP) und Bundeskanzler Walter Thurnherr (CVP) in der GPK Auskunft geben zum Ablauf der Bundesratssitzung.
KOMMENTAR:
Nach verschiedenen Beurteilungen hat Bundesrat Guy Parmelin juristisch nicht falsch gehandelt. Aber es war ein politscher Fehler. Leider wurde dieser Fehler zu spät eingeräumt. In einer sich anbahnenden Krise muss offensiv informiert werden. Gemäss Markus Schefer hätte Parmelin bei diesem Geschäft wegen der persönlichen Interessen in den Ausstand treten und den Gesamtbundesrat über seine Situation ins Bild setzen müssen. Er hätte dies Situation bis zum Amtsbeginn bereinigen sollen, so wie es Christoph Blocher vor der Wahl zum Bundesrat mit seinem Unternehmen geschafft hatte. Nach meinem Dafürhalten wurde die Affaire aufgebauscht. Das "Mea culpa" Parmelins finde ich richtig - leider erfolgte es etwas zu spät. Wer die Schuld auf sich nimmt, wird in der Regel nachher nicht mehr zusätzlich belastet. Er nimmt Druck weg. Der Schuldige ist nach dem Eingeständnis bekannt.
Parmelin sagte unmissverständlich:
"Ich habe einen Fehler gemacht" "Ich bin mir des Fehlers bewusst und es tut mir leid"
Insofern hat der Bundesrat gut reagiert. Er hat am Anfang auch nicht geschwiegen, sondern die Situation mit dem Landverkauf transparent geschildert.
Die Geschichte könnte für die Bauern aber noch negative Folgen haben, indem der Ständerat die Prifilegien welche der Nationalrat beschlossen hat, wieder rückgängig macht. Damit hätte der Bauernlobbyst Parmelin mit der Geschichte doch noch ein Eigencoal geschossen.