Obschon Meteo bessere Prognosen macht als die Wetterschmöcker:
Den Schnee heute Nacht hatten sie nicht angekündigt.
Eine Mischung aus Regen und Schnee zieht sich über die
Schweiz. Die genaue Schneefallgrenze zu bestimmen, ist laut «Meteonews»
heute extrem schwierig. Auch heute müsse aber immer wieder mit
Schneefall bis ins Flachland gerechnet werden.
Autofahrer
sollten heute besonders aufpassen: Durch das nasse Wetter wird es auf
den Strassen leicht rutschig. Der Winterdienst musste vielerorts bereits
ausrücken und vorsorglich salzen. Die Stadtpolizei Zürich warnt vor
Verkehrsbehinderungen.
Am
Nachmittag verlagert sich der Niederschlagsschwerpunkt in Richtung
Alpen, während es im Flachland langsam wieder trockener wird. In der
Nacht auf Freitag fallen nur noch vereinzelt ein paar Flocken.
Donnerstag, 25. Februar 2016
Wann man sich wehren sollte
Bei Hasskommentaren im Netz sollten wir handeln
(Quelle SRF)
Gehässige und diskriminierende Kommentare sind in Onlineforen an der
Tagesordnung. Dagegen muss man etwas tun, forderte Facebook-COO Sheryl
Sandberg unlängst – und propagierte unter anderem die «Counter-Speech»:
Den Kommentatoren Paroli bieten – und sie damit zum Schweigen bringen.
Funktioniert das?
Herr Büchel, mit der «Counter-Speech», der «Gegenrede», soll man den Hasskommentaren mit eigenen Kommentaren entgegentreten. Laut Facebook-COO Sandberg könne man damit den Radikalismus im Netz bekämpfen. Ist das nicht etwas naiv?
Institut für Publizistik und Medienforschung.
Florin Büchel: Nein, es ist sogar ziemlich schlau. Der
Clou dahinter: Mit der Gegenrede wird auf gesellschaftlich verankerte
Normen abgezielt. Anderen Leuten, die mitlesen, wird vermittelt: Hier
hat jemand gegen diese Normen verstossen und wird deshalb intellektuell
sanktioniert – indem den Hasskommentaren rationale Argumente
entgegenstellt werden.
Die Selbstregulierung der Nutzer bringt zudem viel mehr, als wenn Moderatoren alle Hasskommentare löschen. Das ist letztlich eine Art Zensur, die immer auch Gegenreaktionen auslösen kann.
Andererseits macht es sich Facebook auch sehr leicht: Die User sollen sich wehren – so betreibt Facebook gewissermassen Outsourcing und muss sich selber nicht um diese Hasskommentare kümmern.
So ist es für Facebook auf jeden Fall einfacher und günstiger, als wirklich Hasskommentare zu suchen und zu löschen. Aber die reine Zensur kann auch problematische Aspekte mit sich bringen. Man löscht zum Teil auch Inhalte, die eigentlich nicht weg hätten sollen. Gerade Anfang dieser Woche gab es diesen Fall: Facebook hat eine Suche eingerichtet, die automatisch Kommentare löscht. Als eine der ersten Seiten wurde dann eine Seite gesperrt, die Hasskommentare gesammelt und an den Pranger gestellt hat. Darum: Es hat beides Vor- und Nachteile.
Aber warum muss ich mich auf eine Auseinandersetzung einlassen, die fruchtlos ist? Wenn ich mich mit einem Online-Meckerer anlege, der seine Meinung sowieso bereits gefasst hat, ist das für mich doch aussichtslos.
Nach einer Theorie aus der Medienwissenschaft gibt es Meinungsführer, die ihre Standpunkte öfters kundtun. Über diese verbreiten sich die Meinungen weiter im Freundeskreis usw. So ähnlich wird es auch hier sein: Nur ein gewisser Typ Mensch wird die Gegenrede auch wirklich betreiben.
Es geht aber gar nicht sehr darum, diesen einen Hasskommentator zu
überzeugen. Das ist wohl wirklich aussichtslos. Das Ziel ist eher, dass
man die anderen Leute abholt, die den Kommentar lesen. Diese merken: Das
war nur ein Hasskommentar und mit rationalen Argumenten kann man
dagegen ankommen.
Was sollte eine effektvolle Gegenrede beinhalten?
Auf jeden Fall muss sie konkret auf den Hasskommentar reagieren. Unter Umständen wird das sonst ebenfalls als Hasskommentar aufgefasst. Ferner sollte die Gegenrede klar darstellen, was an dem Hasskommentar menschenverachtend, anprangernd etc. ist. Und man sollte mit rationalen Argumenten darlegen, warum die Position Blödsinn ist.
Was ist denn mit der Parole «Don't feed the troll», nach der man den Hass nur anfeuert, wenn man sich auf die Diskussion einlässt?
Ja, das ist ein Risiko. Aber wenn man nicht mitdiskutiert, sind am Ende irgendwann nur noch Trolle da, die sich gegenseitig auf die Schulter klopfen. Und alle Leute, die deren Kommentare lesen, haben das Gefühl, das sei die herrschende Meinung. Darum: Wer das einfach stehenlässt, tut man niemandem einen Gefallen.
KOMMENTAR: Vielfach wird geraten zu schweigen, damit der Kommentar nicht zusätzlich aufgewärmt wird. Wenn aber Hasskommentare auch öffetnlich als solche bezeichnet werden und Klartext geschrieben wird, das sei menschenverachtend, so kann die Wirkung entschärft oder der Schaden eingegrenzt werden.
Florin Büchel
Der Medienwissenschaftler arbeitet am ZürcherInstitut für Publizistik und Medienforschung.
Die Selbstregulierung der Nutzer bringt zudem viel mehr, als wenn Moderatoren alle Hasskommentare löschen. Das ist letztlich eine Art Zensur, die immer auch Gegenreaktionen auslösen kann.
Andererseits macht es sich Facebook auch sehr leicht: Die User sollen sich wehren – so betreibt Facebook gewissermassen Outsourcing und muss sich selber nicht um diese Hasskommentare kümmern.
So ist es für Facebook auf jeden Fall einfacher und günstiger, als wirklich Hasskommentare zu suchen und zu löschen. Aber die reine Zensur kann auch problematische Aspekte mit sich bringen. Man löscht zum Teil auch Inhalte, die eigentlich nicht weg hätten sollen. Gerade Anfang dieser Woche gab es diesen Fall: Facebook hat eine Suche eingerichtet, die automatisch Kommentare löscht. Als eine der ersten Seiten wurde dann eine Seite gesperrt, die Hasskommentare gesammelt und an den Pranger gestellt hat. Darum: Es hat beides Vor- und Nachteile.
Aber warum muss ich mich auf eine Auseinandersetzung einlassen, die fruchtlos ist? Wenn ich mich mit einem Online-Meckerer anlege, der seine Meinung sowieso bereits gefasst hat, ist das für mich doch aussichtslos.
Nach einer Theorie aus der Medienwissenschaft gibt es Meinungsführer, die ihre Standpunkte öfters kundtun. Über diese verbreiten sich die Meinungen weiter im Freundeskreis usw. So ähnlich wird es auch hier sein: Nur ein gewisser Typ Mensch wird die Gegenrede auch wirklich betreiben.
Was sollte eine effektvolle Gegenrede beinhalten?
Auf jeden Fall muss sie konkret auf den Hasskommentar reagieren. Unter Umständen wird das sonst ebenfalls als Hasskommentar aufgefasst. Ferner sollte die Gegenrede klar darstellen, was an dem Hasskommentar menschenverachtend, anprangernd etc. ist. Und man sollte mit rationalen Argumenten darlegen, warum die Position Blödsinn ist.
Was ist denn mit der Parole «Don't feed the troll», nach der man den Hass nur anfeuert, wenn man sich auf die Diskussion einlässt?
Ja, das ist ein Risiko. Aber wenn man nicht mitdiskutiert, sind am Ende irgendwann nur noch Trolle da, die sich gegenseitig auf die Schulter klopfen. Und alle Leute, die deren Kommentare lesen, haben das Gefühl, das sei die herrschende Meinung. Darum: Wer das einfach stehenlässt, tut man niemandem einen Gefallen.
KOMMENTAR: Vielfach wird geraten zu schweigen, damit der Kommentar nicht zusätzlich aufgewärmt wird. Wenn aber Hasskommentare auch öffetnlich als solche bezeichnet werden und Klartext geschrieben wird, das sei menschenverachtend, so kann die Wirkung entschärft oder der Schaden eingegrenzt werden.
Hakenkkreuzwerber des NEIN Komitees schoss ein Eigencoal
Die Hakenkreuzwerbung führt dazu, dass im Endspurt noch einige unentschlossene ein Ja in die Urne legen.
Auch potentielle Gegner der Durchsetzungsinitiative
und Unentschlossene
Am
Montag flimmert am Zürcher HB ein Schweizerkreuz über die
Grossbildschirme, dessen Enden in ein Hakenkreuz verlaufen. «Die Gegner
der Durchsetzungs-Initiative haben eine Grenze überschritten», findet
Kampagnen-Spezialist Peter Metzinger.
Nachdem das Hakenkreuz-Plakat am Bahnhof Zürich auf den Werbescreens gezeigt worden war, war es am Tag darauf in Genf zu sehen.
Mehrere Meter gross und an prominentester Stelle: Diese Politwerbung brachte den SBB Ärger ein. .
Der
Macher zahlreicher SVP-Plakate, Alexander Segert, nennt das Hakenkreuz
einen «laienhaften Versuch, mit Provokation Aufmerksamkeit zu erzielen».
Im
Gegensatz zu seinen Provokationen schaffe das Hakenkreuz keinen Bezug
zur politischen Realität: «Es ist ja offensichtlich nicht so, dass die
Schweiz nach einer Annahme der Durchsetzungsinitiative dem Faschismus
verfallen würde.»
Erst twitterte es BDP-Präsident Martin
Landolt, dann hing es am Montag auf neun Grossbildschirmen am Zürcher
Hauptbahnhof: Ein Schweizerkreuz, dessen Enden zu einem Hakenkreuz
verlaufen. Bei den SBB sind rund 30 Beschwerden eingegangen, in den Kommentarspalten der Medien empören sich die Leser.
KOMMENTAR:
Mit der Hakenkreuzwerbung wurde auf plumpe, laienhafte Weise versucht, Aufmerksamkeit zu erzielen. Es gibt keinen Zusammenhang zwischen Provokation und Sachverhalt.
Die Schweiz wird nach einem Ja nicht faschistisch.
Plakate müssen zwar Emotionen wecken aber nicht den Hass schüren gegen die Gegner. Die Aktion generiert noch einige zusätzliche JA- Stimmen aus Trotz und Wut.
Wenngleich die Initiative mit der lawinenartigen NEIN Kampagne mit grösster Sicherheit abgelehnt wird, schufen die Gegner mit dem Hakenkreuz in der letzten Woche ein Eigencoal.
NACHTRAG:
KOMMENTAR:
Mit der Hakenkreuzwerbung wurde auf plumpe, laienhafte Weise versucht, Aufmerksamkeit zu erzielen. Es gibt keinen Zusammenhang zwischen Provokation und Sachverhalt.
Die Schweiz wird nach einem Ja nicht faschistisch.
Plakate müssen zwar Emotionen wecken aber nicht den Hass schüren gegen die Gegner. Die Aktion generiert noch einige zusätzliche JA- Stimmen aus Trotz und Wut.
Wenngleich die Initiative mit der lawinenartigen NEIN Kampagne mit grösster Sicherheit abgelehnt wird, schufen die Gegner mit dem Hakenkreuz in der letzten Woche ein Eigencoal.
NACHTRAG: