Samstag, 31. Dezember 2016

Zur neuen Bundesratsphoto




Der schwarze Block im Bundeshaus

Jedes Jahr gibt es ein neues Bunderatsphoto. Sie liefert  jeweils Stoff für unterschiedlichste Interpretationen.
So auch dieses Jahr. 

Rhetorik.ch hat stets die aktuelle Photo genau beschrieben und individuell analysiert.
Mein Kommentar war zwar vielfach nur mit einem Augenzwinkern gedacht.
Die aktuelle Schwarz - Weiss -  Aufnahme mit den Köpfen auf schwarzem Hintergrund wirkt   zwar originell.

Der Fotograf wollte mit dieser Darstellung und den scharfen Konturen bewusst Nähe schaffen.
Er stellte  mit dieser Darstellung die Persönlichkeiten ins Zentrum.
Weder Kleider, Farben, Hintergrund usw. lenken tatsächlich die Betrachter bei diesem Bild ab.
Die Gesichter stehen im Zentrum.
20 Min zeigte aber unmittelbar nach der Publikation, dass diese Technik alles andere als
 originell ist. Sie ist im Grunde genommen
neuer Wein in alten Schläuchen. Aber die Bundesratfoto ist dennoch kein echtes Plagiat.
Ich begründe dies später im Kommentar.

Das aktuelle Bild:
 
Es gibt bereits ähnliche Portraits:






Auch früher gab es übrigens bereits schon schwarz/weiss Bilder bei den Bundesratsphotos:

Hier zusammenfassend ein Blick zurück mit den üblichen farbigen Fotos:



Zum Schluss mein subjektiver KOMMENTAR zum neuen Bild:
Die Köpfe Bundesräte und Bundesrätinnen sowie des Kanzlers.
SCHWARZ-WEISS dominiert. Das heisst: In der aktuellen Politik dominieren Gegensätze. Polarisieren ist derzeit Trumpf.
Wir sehen nur die Köpfe. Das will möglicherweise heissen, dass unsere Magistraten im neuen Jahr für die politischen Entscheid zuerst die Köpfe vor wichtigen Entscheiden zusammenstrecken  wollen.
Der schwarze Hintergrund könnte heissen: Der Bundesrat sieht künftig schwarz.
Schwarz sind bekanntlich auch Trauerkleider. Kanzler und der ganze Bundesrat mussten sich für die Aufnahme noch Trauerkleider beschaffen.
Ein traurige Geschichte, falls die Magistraten 2017 nur noch im Trauermodus politisieren dürften.
Die schwarz/weisse Foto könnte zusätzlich negativ interpretiert werden: Sie zeigt einen farblosen Bundesrat. 

Weil Kleider Hände und Farben fehlen, stehen Blick und Mund im Fokus der Betrachter. Nur bei Doris Leuthard dominiert ihr gewinnendes Lächeln und dadurch sind bei ihr auch die Zähne gut zu sehen.
Bundesrätin Sommaruga hat wahrscheinlich nicht so viel zu lachen. Ihre Zähne sind jedenfalls nur ansatzweise zu sehen. Alle andern Gesichter sind mehr oder minder auf neutral gestellt.
Alle Akteure schauen eindeutig in die Kamera und stehen dadurch ständig im Kontakt mit den jeweiligen Betrachtern.
Wenn man die Aufnahme genauer anschaut, stellt man unten ganz schwach eine Schattenregierung fest. Unheimlich - dieser Schattenbundesrat.
Die jüngste Aufnahme assoziert zudem eine Schauspieltruppe. Will wohl der Bunderat in der Politik künftig vermehrt schauspielern?
Die Aufnahme symbolisert auf positive Weise: Wir sind EIN Team.





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