"Inländervorrang light"
Zum Unwort des Jahres:
Das Unwort des Jahres ist Inländervorrang light. Diese typisch
schweizerische Wortschöpfung spiegelt die Mühen der Politik, einen
Volksentscheid umzusetzen und dabei möglichst allen entgegenzukommen:
Abstimmungssiegern wie -verlierern, der EU, den heimischen
Stellensuchenden. Um die Kompromissbereitschaft und Abschwächung
auszudrücken, die helvetischer Politik stets innewohnt, bedient man sich
eines englischen Ausdrucks: light. Der Begriff ist verniedlichend und
klingt so technisch, dass fast vergessen geht, dass es sich bei in- und
ausländischen Arbeitssuchenden um Menschen handelt.
Man könnte aber das Unwort "Inländervorrang light" aus einem anderen Grund auch als Unwort sehen.
Das Wort täuscht etwas vor, das es gar nicht ist:
Die Schweizer werden nicht allein bei der Stellensuche nicht bevorzugt.
Es geht vielmehr um die Eindämmung der Arbeitslosigkeit.
Nichts ist verbindlich. Das Wort suggeriert zwar einen Vorrang von Schweizer-Arbeitskräften. Werden jedoch die Bestimmugen unter die Lupe genommen, ist das Ganze nur ein Papiertiger.
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