Donnerstag, 10. November 2016

Prognostiker im Schussfeld der Kritik

Zum jüngsten Fiasko der Demoskopen

Die Profi- Kaffesatzleser müssen nach dem überraschenden Sieg Trumps einmal mehr über die Bücher. Wiederum irrten sich die Auguren.
Bei Wahlprognosen handelt es sich oft eher  um Wahrsagerei und die Prognostiker liegen immer wieder falsch. Das Umfragedebakel ist krass. 

Als Präsidentschaftkandidat warnte Trump bei seinen Auftritten immer wieder:

"Glaubt den Umfragen nicht!“

Diese Behauptung stellt sich nun im Nachhinein als richtig heraus.
Die Medien versuchen nach der Wahl die Fehlprognosen zu begründen.
So wird nachträglich festgestellt: Viele Prognostiker arbeiten  mit bestimmten Medien zusammen und lassen sich angeblich von der Stimmung der Redaktionsteams beeinflussen. Für mich basieren die Fehlleistungen aber vor allem auf der Tatsache, dass sich niemand  in der Oeffentlichkeit für den geächteten Rassisten und Frauenverachter  stark machen wollte. 
Viele Amerikaner gaben bei Umfragen  bekannt, sie würden Hillary Clinton wählen. Sie schlossen sich dem Trend der Mehrheitsmeinung in den Medien an. In der Wahlkabine notierten sie dann jedoch den eigentlichen Favoriten Trump auf ihren Wahlzettel. 
Man nennt das den Bradley Effekt, der schon vor 8 Jahren eine Rolle spielte.
 
(aus Wikipedia)


Der Bradley-Effekt (auch Wilder-Effekt) bezeichnet in der Meinungsforschung zu politischen Wahlen in den Vereinigten Staaten einen Erklärungsversuch für eine Abweichung des Abstimmungsergebnisses von den Meinungsumfragen zulasten eines nicht-weißen Kandidaten. Benannt ist die Theorie nach Tom Bradley, dem afroamerikanischen Bürgermeister von Los Angeles, der 1982 die Wahlen zum Gouverneur von Kalifornien verlor, obwohl er in einigen Umfragen führte, bzw. nach dem afroamerikanischen Politiker Douglas Wilder, der 1989 die Wahlen zum Gouverneur von Virginia mit weit geringerem als dem vorausgesagten Stimmenvorsprung gewann.

Bildergebnis für demoskopen
Damit wurden die Statistiken von den Stimmberechtigten  gleichsam Lügen gestraft.
Der Bevölkerung ging es bei der Präsidentenwahl vor allem um ERNEUERUNG, um WANDEL.

Die Meinungsmacher und der „Band-Waggon-Effekt“:

Umfrageergebnisse wirken wie eine Droge. Die Wahlkampfmanager haben keine Skrupel, mit den Zahlen Politik zu machen. Liegt eine Partei in Umfragen vorn, setzen die Politiker auf den sogenannten "Band-Waggon-Effekt": Man läuft dahin, wo die Musik am lautesten spielt.
Psychologen kennen dieses Phänomen. Es ist einfacher, mit den Wölfen zu heulen. Man kann im Alltag immer wieder feststellen, dass zahlreiche Menschen ihre Meinung nur deshalb wechseln, um zu den Siegern zu gehören.
Dieses Phänomen wird an vielen offenen Abstimmung wie Gemeindeversammlung oder Landsgemeinden beobachtet. Dort ist ersichtlich, dass ein Vorschlag, der von einer Mehrheit akzeptiert wird (z.B. durch Händemehr), zahlreiche Mitläufer nachträglich ebenfalls noch die Hände in die Höhe recken lässt.
Bei Umfragen werden vor allem Unentschlossene oder Wechselwähler durch die Zahlen der Meinungsforscher beeinflusst. Es findet ein Sog zur vermeintlich stärkeren Truppe statt.

 



Fazit: Nicht das was Politologen und Medien erhoffen, bewahrheitet sich am Wahltag.
Auch in der Schweiz gilt es, künftig  Umfragen vermehrt zu hinterfragen.

Den nächsten Vergleich zwischen Prognose und endgültigem Resultat werden wir  bei der bevorstehenden Atomaustiegsabstimmung in der Schweiz erleben, die
nach Umfragen eindeutig angenommen werden müsste.

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