Montag, 14. November 2016

Krisenkommunikation beim Fall Müller

Aus Rhetorik.ch

Zum Fall Müller

Rhetorik.ch Artikel zum Thema:
  • Krisen sind immer ein Chance.
  • Die Kommunikation muss in Krisensituationen EINDEUTIG sein.
  • Widersprüchliche Aussagen sind Gift.
  • Klären- denken - überlegen dann sprechen.
  • Alles was gesagt wird, muss wahr sein.
  • Sonst spricht Philipp Müler mediengerecht.
  • Doch sein Verhalten nach dem Unfall entspricht nicht den Regeln der Krisenkommunikation.
Aus 20 Min:
FDP-Präsident Philipp Müller ist am Donnerstagabend mit seinem Auto aus noch ungeklärten Gründen in Lenzburg AG auf die Gegenfahrbahn geraten. Dabei kam es zu einer Kollision mit einer 17-jährigen Rollerfahrerin. Diese erlitt schwere Verletzungen. Drittpersonen leisteten Erste Hilfe und alarmierten die Rettungskräfte. Später musste das Unfallopfer mit einem Rettungshelikopter in ein Spital überführt werden. Müller musste den Führerausweis vorläufig abgeben. (...) Obwohl der FDP-Sprecher am Sonntag gegenüber 20 Minuten angab, dass Philipp Müller sich nicht äussern werde, tat es Müller. Auffällig ist jedoch, dass er immer nur dann kommuniziert, wenn weitere Informationen oder Aussagen zu dem Fall bekannt werden. Dieses widersprüchliche Verhalten haben auch Kommunikationsexperten registriert. "Philipp Müller fiel mir schon vorher bei einer Präsentation in Schaffhausen auf; er spricht schneller, als er denkt", sagt Marcus Knill. "In diesem Fall zeigt sich: Je mehr Informationen Müller heraus gibt, desto widersprüchlicher werden seine Aussagen und er verheddert sich." Er wisse nicht, ob Müller schlecht beraten sei oder gar keine Beratung in Anspruch genommen habe. Doch: "Eine Krise bewältigen, will heissen, auch die Chancen zu nutzen", so Knill. "Herr Müller hätte überlegen müssen, wie und was er kommunizieren will. Denn in einer Krisensituation sind widersprüchliche Aussagen Gift." Transparent kommunizieren heisse, eindeutige Aussagen zu machen. Laut Knill besteht immer mehr die Gefahr, dass die verschiedenen Neuigkeiten zum Unfall sowohl Müllers Person als auch der Partei doch noch schaden könnten: "Das Vertrauen und die Glaubwürdigkeit sinken mit jedem neuen Widerspruch."



NEU:
Aus Blick:

Nach Autounfall – Philipp Müller verurteilt

Die Aargauer Staatsanwaltschaft hat Ex-FDP-Chef Philipp Müller wegen fahrlässiger schwerer Körperverletzung zu einer Geldstrafe verurteilt.

Bildstrecke im Grossformat »
Aus 20 Min:

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FDP-Präsident Philipp Müller geriet im September 2015 mit seinem Auto in Lenzburg AG auf die Gegenfahrbahn.

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Die Untersuchung zum Verkehrsunfall, den Philipp Müller im September 2015 in Lenzburg verursacht hatte, ist abgeschlossen. Die Staatsanwaltschaft Lenzburg-Aarau hat ihn wegen Fahrens in fahrunfähigem Zustand und wegen fahrlässiger schwerer Körperverletzung infolge mangelnder Aufmerksamkeit per Strafbefehl zu einer bedingten Geldstrafe von 150 Tagessätzen und einer Busse von 10'000 Franken verurteilt. Der Strafbefehl ist noch nicht rechtskräftig.
«Es handelt sich um ein laufendes Verfahren. Ich bitte Sie um Verständnis, dass ich dazu keine weiteren Äusserungen machen kann», kommentierte Philipp Müller das Urteil auf Anfrage von 20 Minuten.

Kommentar des Lesers
Niels  Huggli aus Zug:
Bekommen andere für so etwas nicht Gefängnis? Hat er im Ansatz nicht Fahrerflucht begannen und liess dann vorsichtshalber seine Nummernschilder schnell abmontieren? Na gut, das Gericht urteilt nach Fakten ohne Rücksicht darauf, wer der Beschuldigte ist. Müller soll die Busse akzeptieren und freiwillig zur Sicherheit aller, das Billett abgeben. Meine Meinung.

ZUM UEBERLEGEN: Wie hätten Sie geurteilt?
Hätte Politiker Müller die Strafe akzeptieren müssen?
Wie hätten Sie als Philipp Müller reagiert?

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