Immer mehr Schüler verbringen ihre Pause lieber mit dem Smartphone als mit Klassenkameraden.
Das wollen mehrere Kantis jetzt ändern.
«Wir haben in den letzten Jahren festgestellt, dass immer mehr
Schülerinnen und Schüler in den 10-Minuten-Pausen zwischen den Lektionen
praktisch mit dem Läuten das Handy zücken und noch am Platz oder direkt
vor dem Schulzimmer anfangen zu gamen», sagt Peter Hörler, Direktor der
Kantonsschule Zug zur «Zentralschweiz am Sonntag».
Die Folgen: Das Gelernte wird schlechter behalten, der Klassenzusammenhalt leidet und die Schüler gehen zu wenig an die frische Luft. Damit soll jetzt Schluss sein.
An mehreren Schulen herrscht seit Beginn des neuen Schuljahres ein Handy-Verbot während den Pausen, schreibt die Zeitung. Neben Zug haben auch die Gymnasien in Stans, Willisau LU und Beromünster LU Massnahmen ergriffen: Dort bleibt das Smartphone der 1.- und 2.-Klässler vormittags und teils nachmittags ausgeschaltet – und das auch während der Pausen. Besondere Kontrollen gibt es nicht. «Die Lehrpersonen machen Schüler, die sich nicht daran halten, einfach darauf aufmerksam», sagt Hörler. Strafen seien bisher nicht nötig gewesen.
Integration statt Verbot
An der Kanti in Stans wurde sogar ein komplettes Handyverbot diskutiert, was aber schliesslich abgelehnt wurde. Der Grund: Die älteren Schüler sollen von den Pädagogen den vernünftigen Umgang mit dem Smartphone lernen. Man ziehe eine Integration in den Unterricht deshalb einem Verbot vor, sagt Rektor Patrik Eigenmann.
Das neue Handy-Verbot zahle sich bei den jüngeren Schülern aber aus, so Eigenmann: «Die Lehrpersonen haben beobachtet, dass die Schüler konzentrierter sind und mehr miteinander reden.»
Bedürfnis der Eltern
Nicht alle Gymnasien sehen bei dem Thema Handlungsbedarf. Dazu gehört auch die Kantonsschule Alpenquai in Luzern. Wie kommt das? «Es ist immer ein Spagat zwischen Selbstverantwortung, einem zentralen Anliegen jedes Gymnasiums, und pädagogischem Schutz», erklärt Dienststellenleiter Aldo Magno.
Dass sich Schulen diesem Thema widmen, sei ein Bedürfnis der Eltern, wie eine Umfrage der Luzerner Kantonsschule Seetal im Juni 2016 gezeigt habe. Von 176 Elternpaaren, die bei der Befragung mitgemacht hatten, unterstützen 166 die Beschränkung des Smartphone-Gebrauchs. (pat)
(Quelle TAGI)
KOMMENTAR:
Wir zu erwarten war, kam es zu Protesten. Das Handyverbot sei ein unzulässiger Eingriff.
In der Pause dürfe die Schule nicht in die Persönlichkeitsphäre der Kinder eingreifen.
Die Frage, ob die Pause auch in die Obhut der Schule zählt, scheint umstritten.
Persönlich finde ich es gut, wenn der "süchtige" Mensch kurzfristig lernt, auf eine Gewohnheit zu verzichten. Ich kenne Schulen, da ist es selbstverständlich, dass während der Schulzeit das Handy verwahrt bleibt. Es ist verständlich, wenn Lehrkräfte, sich daran stören, wenn an Exkursionen oder Schulänlässen nur noch aufs iPhon gestarrt wird.
Es ist aber nie einfach, Spielregeln einzuführen, die schmerzen.
Eine Sekundarschule wollte zur Förderung der körperlichen Ertüchtigung ein Mofaverbot einführen.
Dies scheiterte an einem Rechtsanwalt der im Auftrag zweier Elternpaare druchzusetzen vermochte, dass der angebliche Eingriff in die Verantwortung der Eltern nicht realisiert werden konnte.
Es ist schon sonderbar, wenn zusätzliche Turnstunden gefordert werden, weil die Kinder sich nicht mehr bewegen. Wenn ein Kind täglich nur 30 Min zu Fuss oder mit dem Velo zur Schule geht, würde dies 3-4 Turnstunden entsprechen.
In der Lehrerweiterbildung hat mir eine Lehrerin erzählt, dass sich die Handy- Verschnaufpause recht positiv ausgewirkt habe. Persönliche Gespräche sind angeblich neu entdeckt worden.
Die Folgen: Das Gelernte wird schlechter behalten, der Klassenzusammenhalt leidet und die Schüler gehen zu wenig an die frische Luft. Damit soll jetzt Schluss sein.
An mehreren Schulen herrscht seit Beginn des neuen Schuljahres ein Handy-Verbot während den Pausen, schreibt die Zeitung. Neben Zug haben auch die Gymnasien in Stans, Willisau LU und Beromünster LU Massnahmen ergriffen: Dort bleibt das Smartphone der 1.- und 2.-Klässler vormittags und teils nachmittags ausgeschaltet – und das auch während der Pausen. Besondere Kontrollen gibt es nicht. «Die Lehrpersonen machen Schüler, die sich nicht daran halten, einfach darauf aufmerksam», sagt Hörler. Strafen seien bisher nicht nötig gewesen.
Integration statt Verbot
An der Kanti in Stans wurde sogar ein komplettes Handyverbot diskutiert, was aber schliesslich abgelehnt wurde. Der Grund: Die älteren Schüler sollen von den Pädagogen den vernünftigen Umgang mit dem Smartphone lernen. Man ziehe eine Integration in den Unterricht deshalb einem Verbot vor, sagt Rektor Patrik Eigenmann.
Das neue Handy-Verbot zahle sich bei den jüngeren Schülern aber aus, so Eigenmann: «Die Lehrpersonen haben beobachtet, dass die Schüler konzentrierter sind und mehr miteinander reden.»
Bedürfnis der Eltern
Nicht alle Gymnasien sehen bei dem Thema Handlungsbedarf. Dazu gehört auch die Kantonsschule Alpenquai in Luzern. Wie kommt das? «Es ist immer ein Spagat zwischen Selbstverantwortung, einem zentralen Anliegen jedes Gymnasiums, und pädagogischem Schutz», erklärt Dienststellenleiter Aldo Magno.
Dass sich Schulen diesem Thema widmen, sei ein Bedürfnis der Eltern, wie eine Umfrage der Luzerner Kantonsschule Seetal im Juni 2016 gezeigt habe. Von 176 Elternpaaren, die bei der Befragung mitgemacht hatten, unterstützen 166 die Beschränkung des Smartphone-Gebrauchs. (pat)
(Quelle TAGI)
KOMMENTAR:
Wir zu erwarten war, kam es zu Protesten. Das Handyverbot sei ein unzulässiger Eingriff.
In der Pause dürfe die Schule nicht in die Persönlichkeitsphäre der Kinder eingreifen.
Die Frage, ob die Pause auch in die Obhut der Schule zählt, scheint umstritten.
Persönlich finde ich es gut, wenn der "süchtige" Mensch kurzfristig lernt, auf eine Gewohnheit zu verzichten. Ich kenne Schulen, da ist es selbstverständlich, dass während der Schulzeit das Handy verwahrt bleibt. Es ist verständlich, wenn Lehrkräfte, sich daran stören, wenn an Exkursionen oder Schulänlässen nur noch aufs iPhon gestarrt wird.
Es ist aber nie einfach, Spielregeln einzuführen, die schmerzen.
Eine Sekundarschule wollte zur Förderung der körperlichen Ertüchtigung ein Mofaverbot einführen.
Dies scheiterte an einem Rechtsanwalt der im Auftrag zweier Elternpaare druchzusetzen vermochte, dass der angebliche Eingriff in die Verantwortung der Eltern nicht realisiert werden konnte.
Es ist schon sonderbar, wenn zusätzliche Turnstunden gefordert werden, weil die Kinder sich nicht mehr bewegen. Wenn ein Kind täglich nur 30 Min zu Fuss oder mit dem Velo zur Schule geht, würde dies 3-4 Turnstunden entsprechen.
In der Lehrerweiterbildung hat mir eine Lehrerin erzählt, dass sich die Handy- Verschnaufpause recht positiv ausgewirkt habe. Persönliche Gespräche sind angeblich neu entdeckt worden.
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