«Sie ist eiskalt und berechnend» (Quelle Watson)
Auf
vielen Bildern wirkt Clinton distanziert, ganz im Gegenteil zu Bernie
Sanders, dem liebenswürdigen Grossväterchen. Auch wird ihr Berechnung
vorgeworfen:
Die amerikanische Komikerin und YouTuberin Franchesca Ramsey
vergleicht Hillary mit einem beliebten Highschool-Girly, das sich
plötzlich für den Normalo interessiert. Ob sie wirklich eine kalte
Person ist, lässt sich nicht zweifelsfrei sagen, schliesslich ist sie
Politikerin. Doch wird es ihr gelingen, dieses Image abzulegen? Eine
schwierige Aufgabe.
«Sie sieht sich über dem Gesetz»
Die «E-Mail-Affäre» hat Clintons
Ansehen ebenfalls geschadet. Dabei ging es darum, dass sie bei sich
zuhause einen eigenen E-Mail-Server betreibt. Das Problem dabei ist,
dass Staatsbeamte der USA
ihre E-Mails abspeichern müssen, da diese unter dem
Öffentlichkeitsrecht stehen. Dies hat sie auch getan, doch die Mails,
die sie den Behörden übermittelt hat, wurden von ihrem Stab vorsortiert.
Nun wird ihr Vorgeworfen, sie habe heikle Nachrichten gelöscht.
Nun wird sie vom republikanischen Lager immer wieder damit konfrontiert:
«Sie ist reich und arrogant»
Weiter
wird ihr vorgeworfen, der weissen, reichen Oberschicht anzugehören.
Dies lässt sich nur schwer bestreiten und besonders unvorteilhaft war,
dass Hillary Clinton während einer Ansprache über die ungerechte
Verteilung von Reichtum einen 12'000 Dollar Armani-Anzug trug.
Jedoch
war bisher jeder amerikanische Präsident wohlhabend. Besonders ihr
jetziger Konkurrent Donald Trump fällt in die Kategorie: Weiss, reich,
mächtig.
«Sie wird von der Wall Street gesponsert»
Eine
Weiterführung des vorherigen Grundes findet sich in diesem Argument:
Hillary Clinton ist von der Wall Street gekauft. Oder wie es
Sanders-Anhänger gerne ausdrücken: Sie ist ein «corporate democrat»,
also eine Unternehmens-Demokratin.
Tatsächlich verdiente Clinton etwa
250'000 Dollar pro Ansprache an der Wall Street, insgesamt etwa 2
Millionen, schrieb die «New York Times». Sanders-Anhänger und die
«Occupy Wall Street»-Bewegung hegen daher eine gewisse Abneigung
gegenüber Clinton, einige sind sogar bereit, Trump zu wählen.
«Sie wird nur gewählt, weil sie eine Frau ist»
Sie
wäre die erste Präsidentin der USA überhaupt. Doch die Frage, ob man
für sie stimmen muss, weil sie eine Frau ist, beschäftigt die USA. So
sagte einst Schauspielerin und Sanders-Supporterin Susan Sarandon, sie
würde nicht mit ihrer Vagina wählen»:
Darauf entwickelt sich eine Diskussion unter #vaginavote:
Es kann also kaum von einer
geschlossenen Unterstützung von Feministinnen und Aktivistinnen für
Hillary Clinton gesprochen werden.
«Sie ist nur wegen ihrem Ehemann erfolgreich»
Weiter
wird Clinton unterstellt, nur als Anhängsel ihres Ehemannes Erfolg zu
haben. Doch das Gegenteil ist der Fall: Bevor Bill Clinton 1992 zum
Präsidenten gewählt wurde, war Hillary eine sehr erfolgreiche Anwältin.
Sie war unter anderem beteiligt am Verfahren gegen den ehemaligen
US-Präsidenten Richard Nixon wegen der Watergate-Affäre.
«Sie ist wie eine Fahne im Wind»
Besonders von LGBT-Aktivisten wird Clinton vorgeworfen, sie stelle sich immer auf die Seite, die ihr gerade passt. Während dem Wahlkampf
von 2008 gegen Barack Obama stellte sie sich öffentlich gegen die
gleichgeschlechtliche Ehe. Im jetzigen Wahlkampf ist sie dafür.
Zu
ihrem Meinungsumschwung sagte sie: «Als Politiker überlegt man sich
seine Positionen. Man ist nie 100 Prozent sicher.» Susan Sarandon, eine
der berühmtesten Verfechterinnen der Gleichberechtigung Homosexueller in
den USA, sagte dazu während einer Wahlkampfveranstaltung von Sanders,
es sei einfach für die Gleichberechtigung zu sein, wenn jeder dafür
ist.
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