Wie agieren bei Werbeanrufen?
- Beenden
Sie ohne Hemmungen das Gespräch, falls Sie sich bedrängt fühlen. Oder
verweisen Sie auf Ihren Werbestern – und darauf, dass sich ein Anrufer
strafbar macht, setzt er sich darüber hinweg.
- Am besten lassen Sie sich bei Werbeanrufen erst gar nicht auf Gespräche ein.
- Falls Sie aber vorsorgen wollen: Fragen Sie hartnäckig nach dem Namen der anrufenden Firma.
- Verlangen Sie, dass Ihre Daten gelöscht und Ihr Name samt Rufnummer von der Liste des Anrufers gestrichen werden.
- Beachten
Sie nach einem Anruf allfällige Briefsendungen – und widerrufen Sie
sofort mit eingeschriebenem Brief, falls etwas bestätigt wird, was Sie
gar nicht wollen.
- Erhalten Sie eine unerklärliche Rechnung, fordern Sie die Aufnahme des Telefongesprächs an. Nur bei einer vollständigen Aufnahme lässt sich beurteilen, ob ein Vertrag entstanden ist oder nicht.
KOMMENTAR:
Ich sage immer kurz und deutlich, dass ich telphonisch nichts kaufe.
Wer Umfragen macht, bitte ich, mir diese Fragen schriftlich zukommen zu lassen und verabschiede mich umgehend.
Wie können wir uns schützen?
- Lassen Sie Ihren Telefonbucheintrag mit einem Stern versehen – unter www.local.ch oder der Gratisnummer Tel. 0800 86 80 86. Bei www.local.ch kann
man den Eintrag gar selber vornehmen. Ein Stern verhindert allerdings
nicht immer, dass Sie unerwünschte Anrufe erhalten. Tipp: Sie können
sich auf Wunsch auch nur mit der Postadresse – also ohne Nummer – im
Telefonbuch notieren lassen.
- Falls Ihre Nummer nicht in
einem Verzeichnis publiziert ist, können Sie diese durch den Schweizer
Dialogmarketing Verband auf eine Sperrliste setzen lassen. Mehr Infos: sdv-dialogmarketing.ch
- Sie
werden angerufen, aber keiner antwortet? Dann handelt es sich
wahrscheinlich um einen automatisierten Massenanruf. Derlei Anrufe
gelten als unlautere Massenwerbung und sind in der Schweiz verboten.
- Rufen
Sie nie auf Nummern zurück, die Ihnen unbekannt sind. Denn genau das
wollen Callcenter erreichen, deshalb lassen sie oft nur wenige Male das
Telefon läuten.
- Radikal-Massnahme: Den kompletten Eintrag im elektronischen Telefonbuch löschen.
- Hilft
alles nichts, können Sie beim Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco)
eine offizielle Beschwerde einreichen. Das Seco kann danach im Namen des
Bundes gegen Unternehmen vorgehen,die unrechtmässige Werbeanrufe
tätigen.
- Und, besonders wichtig: Gehen Sie sorgsam mit Ihren Daten um! Nehmen Sie folglich nur an sehr ausgewählten Wettbewerben und Umfragen teil. Denn mit den allgemeinen Geschäftsbedingungen (die kaum jemand liest) akzeptieren wir meist eine Klausel, die Firmen berechtigt, unsere Angaben für Werbezwecke zu verwenden, an Geschäftspartner weiterzugeben oder sogar an spezialisierte Unternehmen zu verkaufen.
Callcenter und Werbefirmen entdecken zusehends auch unsere Handys. Und es klingelt selbst bei Leuten, die ihre Nummer sorgsam hüten und sie nirgends registrieren. Mittlerweile ist bekannt, dass einzelne Apps klandestin persönliche Daten absaugen und weitergeben. So werden auch unsere gespeicherten Adressbücher zur Beute von Datensammlern. Damit lässt sich ordentlich Kasse machen. Gesammelte Handynummern werden mittlerweile für gutes Geld gehandelt – wie andere Produkte auch. Vor allem Gratis-Apps stehen unter Verdacht, Nutzerdaten zu barem Geld zu machen. Auch übers Handy werden wir zusehends belästigt
Edgar Weippl, Experte des Forschungszentrum SBA Research in Wien, bestätigt: «Für viele Entwickler ist es lukrativer, Daten zu verkaufen als die App kostenpflichtig zu machen.» So kommt es, dass unsere Handynummer früher oder später bei einem Callcenter landet. Oder ein Wählcomputer findet diese heraus, indem er nonstop Nummern generiert und abtelefoniert. Es gibt aber auch hier verschiedene Möglichkeiten, sich zu schützen.
- Mit
dem Permission Manager (Android) können Handynutzer einsehen, welche
App auf welche Daten zugreift. Er gibt uns die Möglichkeit, die
Berechtigungen einzelner Apps nachträglich zu ändern. Der Download ist
kostenlos.
- Mit der App Andrubis (Android) analysieren Sie
andere Apps – und können sehen, was diese klammheimlich machen. Andrubis
– derzeit noch als Forschungsprototyp – schätzt das Risiko der
untersuchten Apps ein und teilt uns dieses mit, auf einer Skala zwischen
0 und 10. Die entsprechenden Einschätzungen basieren auf den
Erfahrungsdaten Zehntausender bekannter Apps. Der Download ist
kostenlos.
- Auch mit der App search.ch kann man Anrufe von Callcentern blockieren. Wie sie funktioniert, skizziert Mediensprecher Christos Bäumle: Eine integrierte Anruferkennung überprüft die Nummern aller Anrufer – und macht diese sichtbar, bevor man in ein Gespräch verwickelt wird. Ist eine Nummer nicht im persönlichen Telefonbuch des Smartphone-Nutzers gespeichert, durchsucht die App umgehend das Telefonbuch von search.ch mit knapp vier Millionen Einträgen. Der Name des unbekannten Anrufers wird ohne zeitliche Verzögerung auf dem Display des Smartphones angezeigt. Steht dort «Telefonmarketing» kann jeder selber entscheiden, ob er den Anruf entgegennehmen möchte. Wegdrücken – danach ist Ruhe. Auch der Download der Search.ch-App ist kostenlos.
Technische Helfeshelfer fürs Zuhause
Telekomanbieter offerieren, alle Anrufe mit unterdrückten Rufnummern zu sperren. Das funktioniert aber nur bei digitalen Telefonstationen, die eingehende Anrufnummern anzeigen. Auch möglich: *99# wählen, Bestätigungstext abwarten, auflegen. Dieser kostenlose Swisscom-Dienst blockiert alle Anrufe, die nicht mit CLIP (Caller ID) ausgerüstet sind. Geeignet vor allem für ausländische «Dienste», die ihre Rufnummer unterdrücken.DECT-Telefone
Die insgesamt neun Panasonic DECT-Modelle (zum Beispiel KX-TG8521GB oder KX-TG8523GB) können bis zu 30 Telefonnummern blockieren. Sie sind sehr einfach zu bedienen und in der Schweiz im Elektronikmarkt oder via Online-Shop erhältlich.TrueCall
Der kleine Callblocker wird zwischen der Telefonleitung und dem Telefon angeschlossen. Er fängt unerwünschte Anrufe und Faxe ab und gibt nur jene an Ihr Telefon weiter, die nicht in der Schwarzen Liste (Blacklist) gespeichert sind. Das Gerät hat weitere Vorteile: u.a. eine Nachtruhefunktion und automatische Gesprächsaufzeichnung für Hunderte von Stunden. Das Gerät kann Hunderte von Rufnummern blockieren. Die Menüführung und Ansagen sind leider nur in Englisch erhältlich. Man kann die meisten Texte ändern. Die Bedienung danach ist unkompliziert. Rufnummern lassen sich auch manuell blockieren, indem man während eines Gesprächs eine Taste drückt. TrueCall wird mit Schweizer Adaptern geliefert. Das Gerät hat diverse Auszeichnungen erhalten. Nur bei www.truecall.co.uk, für ca. 140 Franken.FritzBox
Sie ist WLAN-Router-Telefonanlage für Internet- und Festnetztelefonie mit integriertem Anrufbeantworter in einem – und kann ebenfalls Rufnummern sperren (zum Beispiel das Modell FRITZ!Box 7360). Der Nachteil: Das Gerät eignet sich nur für technisch versierte Anwender. Erhältlich im Elektronikmarkt oder im Online-Handel.Kein Anschluss unter dieser Nummer
Mit der App www.local.ch lassen sich bestimmte Anrufe automatisch abweisen. Sie erkennt eingehende Anrufe von nicht registrierten Telefonmarketingfirmen und zeigt diese im Display an. Die User können entsprechenden Anrufen auch ein Ende machen, indem sie im Adressbuch den Kontakt manuell unterdrücken.Seit neustem lädt die App gar einige Hundert Nummern von Telefonmarketingfirmen ins Adressbuch und aktualisiert diese Liste regelmässig. Wird ein Anruf erkannt, wird er im Display als «Telefonwerbung» angezeigt. Den entsprechenden Eintrag auf «Sperren» setzen – und die Anrufer werden künftig abgewiesen. www.local.ch listet zudem die 20 meistgesuchten Telefonmarketingnummern und aktualisiert die Auswahl täglich neu.
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