Bessere Noten – wenn Eltern motzen
Für ihre Kinder fordern Eltern höhere Noten und setzen Lehrer unter Druck. Diese geben nach, um Probleme zu vermeiden. (Quelle Tagi-online)
Schulleistungen zu benoten, ist für Schweizer Lehrer oft eine
Zitterpartie. Eltern wollen bei Prüfungs- und Zeugnisnoten vermehrt das
letzte Wort haben. Eine Primarlehrerin gesteht in der Zeitschrift «Bildung Schweiz»:
«Manchmal benote ich das Kind weniger streng, einfach, um meine Ruhe zu
haben.» In Ruhe gelassen werden will sie von einem Elternpaar, das ihr
den Berufsalltag zur Hölle macht.
Angst vor Streit mit den Eltern
Lilo Lätzsch, Präsidentin des Zürcher Lehrerverbands, bestätigt gegenüber «20 Minuten»: «Aus Angst vor einem grossen Elternknatsch machen Lehrer aus einer 4 eine 4,5 oder aus einer 4,5 eine 5.» Für die Lehrer sei es schwieriger geworden, Noten zu geben und Leistungen zu beurteilen.
Auch
Beat Zemp, Präsident des Dachverbands Lehrerinnen und Lehrer Schweiz,
berichtet, dass Eltern vereinzelt versuchten, Lehrer bei der Notengebung
unter Druck zu setzen. «Vor allem bei der Bewertung der mündlichen
Leistungen wird gefälscht.» Weil sich die Noten für das Mitmachen im
Unterricht weniger klar mit Fakten begründen liessen, würden einige
Eltern die Notengebung hinterfragen.
Gegen die Verfassung
Was machen die Schulen dagegen? Gemäss Kathrin Scholl, stellvertretende Geschäftsführerin des Aargauischen Lehrerinnen- und Lehrerverbands, müssten die Lehrer sämtliche Noten mit der Schulleitung absprechen. Da Schulpflegen gewählt werden müssten, seien sie weniger unabhängig, so Scholl.
Für Schulrechtsexperte Peter Hofmann ist klar: «Nur weil Herr Müller oder Frau Meier Stunk machen, dürfen Lehrer dem Schüler noch lange keine Gefälligkeitsnoten verteilen.» Bewerteten Lehrer unter Druck anders, als es der tatsächlichen Leistung entspreche, würden sie die Bundesverfassung verletzen. Darin steht, dass alle Menschen vor dem Gesetz gleich sind.
Angst vor Streit mit den Eltern
Lilo Lätzsch, Präsidentin des Zürcher Lehrerverbands, bestätigt gegenüber «20 Minuten»: «Aus Angst vor einem grossen Elternknatsch machen Lehrer aus einer 4 eine 4,5 oder aus einer 4,5 eine 5.» Für die Lehrer sei es schwieriger geworden, Noten zu geben und Leistungen zu beurteilen.
WERBUNG
Gegen die Verfassung
Was machen die Schulen dagegen? Gemäss Kathrin Scholl, stellvertretende Geschäftsführerin des Aargauischen Lehrerinnen- und Lehrerverbands, müssten die Lehrer sämtliche Noten mit der Schulleitung absprechen. Da Schulpflegen gewählt werden müssten, seien sie weniger unabhängig, so Scholl.
Für Schulrechtsexperte Peter Hofmann ist klar: «Nur weil Herr Müller oder Frau Meier Stunk machen, dürfen Lehrer dem Schüler noch lange keine Gefälligkeitsnoten verteilen.» Bewerteten Lehrer unter Druck anders, als es der tatsächlichen Leistung entspreche, würden sie die Bundesverfassung verletzen. Darin steht, dass alle Menschen vor dem Gesetz gleich sind.
KOMMENTAR: Leider ist es so, dass in der Praxis nicht alle gleich behandelt werden. Die Forderung:"Alle sind vor dem Gesetz gleich" wäre zwar wichtig. Doch sieht der Alltag anders aus.
Nach meinem Dafürhalten müssten wir zuerst dafür sorgen, dass wir unsere kommunikative Kompetenz nicht nur fördern, um besser verstanden zu werden, sondern auch, um uns verbal durchsetzen zu können. Eine Lehrerin, die nicht gelernt hat, in Elterngesprächen zu überzeugen und des Friedens Willen ständig nur nachgibt, hilft weder sich, noch den anvertrauten Kindern. In meiner Tätigkeit erlebte ich immer wieder, dass sich bereits ein fachgerechtes individuelles kurzes Coaching über "Kommunizieren in schwierigen Situationen oder mit schwierigen Menschen" auszahlt. Gute Beratungen können wir an der Nachhaltigkeit messen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen