Ob wohl die SP Parteispitze die mahnenden Worte Hubachers ernst nimmt?
Helmut Hubacher ist einer der ganz grossen der Schweizer Polit-Geschichte: Er präsidierte von 1975 bis 1990 die Sozialdemokraten. Auch im
hohen Alter beobachtet er die Entwicklungen, liest sieben Zeitungen
täglich – und ortet im grossen Interview mit der «Basler Zeitung»
Probleme in seiner Partei.
In der Ausländerfrage etwa habe die
heutige Parteiführung Fehler gemacht, so Hubacher: «Christian Levrat hat
bei den Wahlen 2015 die Ausländerfrage ausgeklammert mit der
Begründung, die SP wolle nicht auf dem Rücken von Flüchtlingen Politik
machen. Das war ein Fehler.»
Denn es sei das Thema, «das die Leute am meisten
beschäftigt.» Das habe aber wohl auch damit zu tun, dass die
Sozialdemokratie seit der Schwarzenbach-Abstimmung 1970 ein Problem mit
der Diskussion habe.
Heute sei die Schweiz damit konfrontiert,
dass zwei Millionen Ausländer im Land lebten. «Diese – das möchte ich
betonen – hat nicht etwa die SP ins Land geholt, sondern die
Wirtschaft», stellt er klar.
Zu einem allfälligen EU-Beitritt
vermerkt er, dass dieser ein langfristiger Programmpunkt bleibe: «Als
SP-Präsident habe ich jedoch immer gesagt, dass dieses Thema erst eine
Chance hat, wenn Herr und Frau Schweizer die Nicht-Mitgliedschaft im
Portemonnaie wehtut.»
Auch zu Aktualitäten hat Hubacher eine
dezidierte Haltung. Zu den Therwiler Schülern, die einer Lehrerin den
Handschlag verweigern, sagt er: «Man tut diesen Jugendlichen keinen
Gefallen, wenn man ihre Verweigerung toleriert.»
Er schlägt auch
drastische Massnahmen vor: «Entweder wird dieser Familie die Sozialhilfe
gekürzt, wenn sie nicht spurt, oder schlimmstenfalls muss sie unser
Land verlassen.» Allerdings gebe es nicht tausende solcher Fälle.
Deshalb dürfe man auch nicht alle Integrationsbemühungen vom Tisch
wischen. (Quelle Blick-online)
KOMMENTAR:
Es ist tatsächlich falsch, Fakten, die unangenehm sind, einfach unter den Teppich zu kehren. Nach dem Motto: Aus den Augen- aus dem Sinn. Oder: Was nicht sein darf, wird verschwiegen.
Ich gehe davon aus, dass Christian Levrat auch diese unangenehme Analyse von Helmut Hubacher einfach ignorieren wird. Denn: Was nicht sein darf, wird einfach totgeschrieben.
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