Marcus Knill
Wer Emotionen zur Durchsetzung seiner Standpunkte zu nutzen versteht, kann andere rasch aus dem Feld schlagen. In der Nachlese des grossen Erfolges der Nein-Komitees zur Durchsetzungsinitiative ist vielerorts zu lesen, dass die SVP bis anhin federführend gewesen sei, wenn es darum ging, Beeinflussungskampagnen emotional zu führen.
Nun hätten die SVP Gegner endlich erkannt, dass bei Abstimmungen das Ansprechen von Emotionen ausschlaggebend sein kann.
Die SVP sei somit gleichsam mit den eigenen Waffen geschlagen worden.
Allen die sich mit Beeinflussungstaktiken auseinandersetzen ist der Stellenwert der Emotionen nicht neu. Nach dem emotional geführten Abstimmungskampf ist somit künftig damit zu rechnen, dass bei den SVP-Gegnern die Macht der Emotionen vermehrt genutzt wird.
Wer tagtäglich die Werbeseiten überfliegt, erkennt rasch: Erfolgreiche Kampagnen sind stets emotional besetzt. Die SVP Strategen müssen somit künftig damit rechnen, dass sie hinsichtlich emotionaler Argumentation nicht mehr dominieren.
Wenn nun beide Akteure hinsichtlich emotionaler Argumentation gleich lange Spiesse haben, wird die Glaubwürdigkeit der Botschafter ein grösseres Gewicht erhalten. Selbstverständlich dürfen wir bei politischen Auseinandersetzungen Aspekte, wie Medienpräsenz und Werbebudget nicht völlig ausklammern.
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Die Macht der Emotionen