Wer beim Reden unter der Angst leidet, etwas falsch zu machen, denkt während des Sprechens an allfällige Fehler und die zahlreichen Tipps der Berater. Dadurch belastet er sich unnötigerweise mit Nebengedanken.
So erging es Schneider Ammann. Er drehte ständig in einer Abwärtsspirale und wurde dadurch ein dankbares Opfer für Satiriker.
Nun gelang es ihm, diese Abwärtsspirale zu stoppen. Ich habe das Gefühl, dass er sich erstmals fachkundig beraten liess und gelernt hat, "strassengängig" zu reden. Das heisst: Er spricht einfach wie im Alltag und wird dadurch verständlicher. Der Magistrat merkt, dass er gut ankommt und wird eindeutig lockerer. Wer lockerer ist, spricht natürlicher und die Emotionen schimmern durch. Das hat zur Folge: Die Spirale dreht nach oben. So wie Reiche immer noch reicher werden, so wird bei Kommunikationsprozessen der Erfolgreiche ständig noch erfolgreicher.
Ich zitiere 20 Min online:
Johann Schneider-Ammann
«Gemeinheiten musste ich mir gefallen lassen»
Wegen des Kahlschlags bei den Jobs bekommt Wirtschaftsminister Johann Schneider-Ammann regelmässig Prügel. In einem Interview redet er sich den Frust von der Seele.
«Solange ich eine Arbeitslosigkeit von drei Prozent mitverantworten
muss, die weit tiefer ist als überall ringsherum, kann man titeln, was
man will.» Bundesrat Schneider-Ammann kontert seine Kritiker. (Bild:
Screenshot SRF)
Kaum ein Bundesrat muss mehr einstecken als
Johann Schneider-Ammann: Bei «Giacobbo/Müller» wird er regelmässig
vorgeführt. Und der «Tages-Anzeiger» überschrieb eine Bilanz seiner
bisherige Amtszeit mit dem vernichtenden Satz: «Das Ende naht, und
niemand weint.»
Bildstrecken Wie Roboter Menschen die Jobs wegnehmen
Bildstrecken Wie Roboter Menschen die Jobs wegnehmen
«Er ist nicht mehr der Gleiche»
Lob für seinen Auftritt bekommt Johann Schneider-Ammann von Kommunikationsexperte Marcus Knill: «Ich habe festgestellt, dass er in letzter Zeit rhetorisch gewaltige Fortschritte gemacht hat.» Die Sätze seien kürzer und prägnanter als in der Vergangenheit und damit auch verständlicher. «Er hat gelernt, dass eine Rede keine Schreibe ist. Er ist nicht mehr der Gleiche.» Nun scheine er zu merken, dass er besser ankomme, weshalb er lockerer wirke. «Damit kommen auch Emotionen ins Spiel wie im TV-Auftritt.»
Auch nach dem Job-Kahlschlag bei der Alstom ist Bundesrat
Johann Schneider-Ammann einmal mehr der Prügelknabe: Der «Blick» schrieb
von «Leider-Ammann», nachdem der 65-Jährige ein «gewisses Verständnis»
für den Abbau von 1300 Stellen beim Industriekonzern gezeigt hatte. Die
neue Ausgabe der «Weltwoche» zeigt Schneider-Ammann als gebrochenen Mann
in gebückter Haltung unter den Lettern: «Absturz. Wohin treibt die
Weltwirtschaft?»
«Man kann titeln, was man will»
In einem Interview mit der SRF-«Rundschau» antwortet der Bundesrat seinen Kritikern nun mit ungewohnt deutlichen Worten: «Gemeinheiten musste ich mir ab und zu gefallen lassen. Das gehört offenbar dazu.» Seit Jahr und Tag kämpfe er aus tiefster Überzeugung eines Industriellen für Jobs in diesem Land. «Solange ich eine Arbeitslosigkeit von drei Prozent mitverantworten muss, die weit tiefer ist als überall ringsherum, kann man titeln, was man will.»
Auch mit der Frage, ob er den Rollenwechsel vom Patron zum Bundesrat nie vollzogen habe, trifft Moderatorin Susanne Wille offenbar einen wunden Punkt: «Das wollen Sie ja hören. Ihr wollt mir diese Rolle seit mittlerweile fünf Jahren zudenken.» Er lasse sich davon nicht mehr irritieren. «Ich bin ein Unternehmer, ich bleibe ein Unternehmer und es tut der Politik bisweilen gut, wenn ein Unternehmer seine Stimme erhebt.» Auch wenn es bisweilen mühsam sei, Rahmenbedingungen einzufordern, die es möglich machten, dass man in der Schweiz industriell tätig bleiben könne.
Auch im Interview mit 20 Minuten hat sich Schneider-Ammann bereits zur Dauerkritik an seiner Person geäussert. «Ich halte mich da ans Ergebnis des Parlaments, das mich sehr gut wiedergewählt hat und damit meine Leistung anerkennt.» Er glaube, dass er seinen Beitrag erfolgreich leiste, damit fast alle in unserem Land einen Job und damit eine Perspektive hätten. Das zähle letztlich. Und «Giacobbo/Müller» sehe er sich schon gar nicht an.
Das ganze Interview können Sie hier anschauen.
«Man kann titeln, was man will»
In einem Interview mit der SRF-«Rundschau» antwortet der Bundesrat seinen Kritikern nun mit ungewohnt deutlichen Worten: «Gemeinheiten musste ich mir ab und zu gefallen lassen. Das gehört offenbar dazu.» Seit Jahr und Tag kämpfe er aus tiefster Überzeugung eines Industriellen für Jobs in diesem Land. «Solange ich eine Arbeitslosigkeit von drei Prozent mitverantworten muss, die weit tiefer ist als überall ringsherum, kann man titeln, was man will.»
Auch mit der Frage, ob er den Rollenwechsel vom Patron zum Bundesrat nie vollzogen habe, trifft Moderatorin Susanne Wille offenbar einen wunden Punkt: «Das wollen Sie ja hören. Ihr wollt mir diese Rolle seit mittlerweile fünf Jahren zudenken.» Er lasse sich davon nicht mehr irritieren. «Ich bin ein Unternehmer, ich bleibe ein Unternehmer und es tut der Politik bisweilen gut, wenn ein Unternehmer seine Stimme erhebt.» Auch wenn es bisweilen mühsam sei, Rahmenbedingungen einzufordern, die es möglich machten, dass man in der Schweiz industriell tätig bleiben könne.
Auch im Interview mit 20 Minuten hat sich Schneider-Ammann bereits zur Dauerkritik an seiner Person geäussert. «Ich halte mich da ans Ergebnis des Parlaments, das mich sehr gut wiedergewählt hat und damit meine Leistung anerkennt.» Er glaube, dass er seinen Beitrag erfolgreich leiste, damit fast alle in unserem Land einen Job und damit eine Perspektive hätten. Das zähle letztlich. Und «Giacobbo/Müller» sehe er sich schon gar nicht an.
Das ganze Interview können Sie hier anschauen.
(daw)
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