Pfarrer Sieber hat diese Methode bei seinen Auftritten gekonnt zelebriert.
Er trat meist mit einem konkreten Veranschaulichungselement (Esel, Kreuz usw) auf.
Diese Methode darf aber nicht übertrieben werden. Jedoch zur rechten Zeit gezielt eingesetzt, bewirkt sie mehr als abstrakte Aussagen.
Hier ein Musterbeispiel, wie mit wenig Aufwand ein Argument veranschaulicht werden kann. Damit punktet der Berner Politiker.
(Ich zitiere SRF )
«Halbieren Sie diesen Blödsinn, Herr Bundesrat!»
aus Video «Amstutz kämpft gegen Monster an»
Adrian Amstutz (SVP/BE) sorgte im Rat mit einem Stapel Papier für Aufsehen:
«Ich zeige Ihnen hier heute das neue Monster der Lebensmittel-Verordnung. 1864 Seiten, fünf Kilogramm schwer, elf Zentimeter dick – und darin sollen sich Metzger, Lebensmittelhändler oder Bäckereien zurechtfinden.»
Solcher Unsinn würde die Betriebe landauf, landab beschäftigen. «Es sind unsere Betriebe, die Tausende von Arbeitsstunden verbraten mit solchem Quatsch. Halbieren Sie diesen Blödsinn, Herr Bundesrat, damit die Betriebe wieder das tun können, was sie wirklich tun müssen», so Amstutz.
KOMMENTAR:
Amstutz erwirkt mit seiner kurzen (sie dauert nur einige Sekunden) und anschaulichen Botschaft Aufmerksamkeit. Der Politiker wird verstanden und erreicht zudem einen hilfreichen Multiplikationseffekt in den Medien. Das Fernsehen brachte diese Sequenz ebenfalls. Die Argumentation ist medientauglich und nachvollziehbar.
Margrit Graf, Brienz
Dienstag, 22.09.2015, 22:18