Ich schätze heute den Bürotag

Im Griff der Bise (Artikel enthält Video)

Die Schweiz im Griff der Bise

Grosse Teile der Schweiz sind im Griff von eisigen Temperaturen. Auch am Freitag wird dies kaum besser.
KOMMENTAR: Ich arbeitete gestern im süddeutschen Raum.
Die Strassen waren bereits vielerorts  mit dicken Schneewehen überdeckt.

Meinungspornographie

Beschimpfungen und Drohungen im Netz sind an der Tagesordnung

Faktoren, die zur Verrohung der Kommunikationskultur führen:

 Méline Sieber wurde vom Regionaljournal Zürich Schaffhausen dazu befragt, was die Gründe dafür sind, dass im Netz eine unsägliche Kommentarkultur herrscht. Wüste Beschimpfungen und Drohungen sind an der Tagesordnung. Mitarbeitende von Newsportalen sind mit der Kommentarflut überfordert.
Es ist naheliegend, eine Verrohung der Sitten zu konstatieren. Schnell wird angeführt, früher, also zu Zeiten des Usenets oder des frühen Internets, habe eine »Netiquette« dafür gesorgt, dass Spielregeln eingehalten worden seien. Das Zerfallsnarrativ halte ich für irreführend (eigentlich immer – Zerfall entsteht nicht zufällig). Zielführender scheint es mir, vier Faktoren zu beschreiben, welche die Kommentarkultur beeinflussen. Dann wird deutlich, dass durchaus auch Interessen dahinter stecken, welche diesen Zustand mit finanziellen und politischen Mitteln herbeigeführt haben und für wünschenswert halten.
Das Phänomen bezeichne ich mit dem Begriff der »Meinungspornografie«. Wie jeder Vergleich ist auch dieser fehlerhaft, aber er zeigt drei Punkte auf, die mir relevant scheinen: Erstens macht gerade das Explizite die Faszination aus, die zweitens tabuisiert und versteckt wird. Drittens geht es um eine Inszenierung: Profis führen ein scheinbar natürliches Geschehen vor. Meinungspornografie 
1. Faktor: Psychologie
Aufmerksamkeit ist ein menschliches Bedürfnis. Mit Online-Kommentaren lassen sich spezifische Formen von Aufmerksamkeit generieren, gegenüber der schnell eine Toleranz aufgebaut wird: Wer darauf abfährt, braucht schneller härteren Stoff.
Dasselbe gilt für das Publikum: Es gewöhnt sich schnell an ein bestimmtes Level von Wut oder Aggression und ist fasziniert von Grenzüberschreitungen. Zivilisierte Gesellschaften wandeln Aggressionen in differenzierte Ersatzsysteme um: Die Kommentarschlacht ist eines davon. Es führt die mögliche Aggression und Wut vor, reduziert komplexe Probleme darauf.
Das funktioniert psychologisch auch deshalb, weil sich schnell Nischen bilden. Anders als am Mittagstisch sind alle in einer bestimmten Facebook-Gruppe gleicher Meinung. Um herauszuragen, braucht es extremere Positionen oder krassere Formulierungen. Und weil eine Reihe anderer bereits gezeigt hat, dass es akzeptabel ist, ausfällig zu werden, sind User bereit, einen Schritt weiterzugehen.


2. Faktor: Technologie
Social Media spielen sich heute auf Plattformen ab, hinter denen massive finanzielle Interessen stecken. Stark reduziert gibt es nur ein Ziel: User möglichst stark an Plattformen zu binden, deren Inhalte andere User erstellen. Meinungspornografie ist ein bewährtes Geschäftsmodell, das gezielt aufgebaut wird.
Dazu werden die Schwellen gesenkt. War das Usenet einer Elite vorbehalten, kann in Europa heute jede und jeder ins Netz. Und soll dort als identifizierbares Individuum agieren. Es bilden sich weniger geschlossene Interessensgruppen und Gemeinschaften, die bereit sind, einen Aufwand zu betreiben und eine konstruktive Diskussion zu ermöglichen. Diskussionen spielen sich auf scheinbar anonymen Plattformen ab, deren Vertreterinnen und Vertreter als Teil des Systems wahrgenommen werden, das nichts anderes zu tun hat, als die eigenen Interessen zu befriedigen.
Kurz: Social-Media-Anbieter agieren nicht neutral. Es entspricht ihrem Geschäftsmodell, intensive Diskussionen zuzulassen und Regeln kaum durchzusetzen. Ihre neoliberale Argumentation besagt, dass sich alle selbst vor Übergriffen schützen müssen.


3. Faktor: Massenmedien
Immer wieder beklagen sich Newsportale über die Belastung durch die Kommentarflut. Gleichzeitig ist auch ihre Währung Aufmerksamkeit: Was zählt, sind Klicks. Artikel, zu denen sich heftige Diskussionen ergeben, generieren diese Klicks. Es wäre leicht, bei heiklen Inhalten die Kommentarfunktion gar nie zu öffnen oder ein technisches System einzuführen, bei dem eine konstruktive Community belohnt wird: Nur ihre Beiträge wären direkt sichtbar, die der Kommentartrolle verschwänden direkt nach »unten« oder »hinten«. Aber Kommentare sind bestes Boulevard: Sie ermöglichen Kampagnen. Heute werden während jeder großen Geschichte auch die Diskussionen dazu zum Thema.
Extreme Meinungen werden so belohnt. Noch immer ist die Erwähnung in Massenmedien ein klares Zeichen von Relevanz. Werden Kommentare abgedruckt oder zitiert, adelt sie das.
Kurz: Massenmedien wollen »Meinungspornografie«, weil sie ihnen Aufmerksamkeit, Klicks und damit auch Einnahmen bringt.


4. Faktor: Politik und Gesellschaft
Die Themen, die hochkochen, wurden schon lange von politischen Akteuren warm gehalten. Die KESB, die Islamisierung, Geschlechterrollen etc. stehen auf der politischen Agenda – teils, weil bestimmte Interessenvertreter damit Veränderungen herbeiführen wollen, teils, weil sie von anderen Themen ablenken wollen.
Geschickt taktierende Politikerinnen und Politiker äußern die entsprechenden Kommentare nicht selbst. Sie distanzieren sich gar: Aber es entspricht genau ihren Zielen, dass sie so geäußert werden.
Die Kommentare entsprechen einem gesellschaftlichen Bedürfnis, Komplexität reduzieren zu können. Die Morddrohung gegenüber einer Person ist die reduzierteste Form der Schuldzuschreibung und der Übergabe von Verantwortung. Die symbolische Auslöschung einer Person entspricht dem Bedürfnis nach monokausalen Erklärungen.


Verbindung und Vernetzung
Die Faktoren lassen sich nie trennen. Politik schafft Rahmenbedingungen für Technologie und diese beeinflusst wiederum die Form der politischen Kommunikation – um nur ein Beispiel zu nennen.
Wer eine Verbesserung der Kommentarkultur anstrebt, muss alle vier Faktoren berücksichtigen. Es ist also naiv, wenn Newsportale denken, sie hätten die Möglichkeiten in der Hand, gesittete Diskussionen zu ermöglichen. Aber genauso naiv wäre es, wenn sich die Verantwortlichen einredeten, dass nur externe Faktoren zu diesem Zustand führen.
(Quelle: schulesocialmedia.com)

Was wir von Spitzensportler lernen können

Es läuft sehr viel über den Kopf!

Mein Mediencoaching mit Führungskräften basiert auf meinen langjährigen Erkenntnissen anlässlich des Trainings der Spitzensportler im Umgang mit Medien.

Während der vielen Jahre des Caochings der Athleten vor  den Olympiaden ("Fit vor Mikrofon und Kamera" - bei den Intensivseminaren in Magglingen, die ich meist mit Regula Späni erteilen durfte) wollte ich immer von den Mental- und Sporttrainern oder Coachs erfahren, wie sie didaktisch vorgehen, um rascher ans Erfolgsziel zu gelangen.

Dabei hat sich gezeigt, dass sich gewisse didaktische, methodische, psychologische  Vorgehensweisen bewährt haben.
Ich habe dann diese Erkenntnisse  auch bei meiner Arbeit mit den Coachés eingebaut. Sie haben sich bis heute bewährt. Ich ernte immer noch von diesen praktischen Erkenntnissen.
Meine Lernjahre machten sich bezahlt.

Folgender Beitrag (Quelle SRF) kann ich nur unterstreichen:

Erfolg – Alles Kopfsache


Üben, um besser zu werden. Durchbeissen, um weiter zu kommen. Diszipliniert sein, um als Vorbild zu dienen. Egal ob Spitzensportler, Arbeitnehmer oder Führungsperson: Sportler arbeiten mit Mentaltricks, die jeder gebrauchen kann.
Die Orientierungsläuferin Judith Wyder sprintet auf einer Wiese gegen eine Konkurrentin.
Bildlegende: Judith Wyder auf Bronzekurs während des Langdistanz-Laufs bei den Orientierungslauf-Weltmeisterschaften 2014. Keystone
«Am Limit wird man dümmer!» Judith Wyder muss es wissen. Sie war 2014 die erfolgreichste Orientierungsläuferin der Welt. Drei Goldmedaillen an der Weltmeisterschaft, drei Goldmedaillen an der Europameisterschaft, einmal Silbe im Gesamt-Weltcup brachte sie nach Hause, um nur eine Auswahl zu nennen. Doch im Orientierungslauf an der Weltspitze müssen nicht nur die Beine schnell, sondern auch der Kopf klar sein.
Zusammen mit der Sportpsychologin Andrea Binggeli arbeitet die 26-Jährige daran, bei körperlicher Höchstleistung voll präsent und fokussiert zu bleiben. Die Kopfarbeit ist nicht der Grund für die Erfolge, aber sicherlich ein Schlüssel dazu. «Es ist noch nicht lange her, da bin ich an einem wichtigen Lauf gleich mehrere Male einfach am Posten vorbeigelaufen, ohne ihn zu sehen. Heute sollten mir solche grossen Fehler nicht mehr passieren.»
Andreas Hulliger bei einem Klippensprung. Bild in Lightbox öffnen.
Bildlegende: Andreas Hulliger. Keystone

Der Sprung vom Hochhaus

Auch Klippenspringer Andy Hulliger arbeitet an seiner mentalen Stärke. «Paradox! Ich habe Höhenangst und springe aus 27 Meter in die Tiefe», beschreibt er selbst die Überwindung, die ihn seine Sprünge aus grosser Höhe kosten.
Man versteht Andy Hulligers Höhenangst, aber man versteht nicht, dass er trotzdem freiwillig ab der Höhe eines zehnstöckigen Hauses ins Wasser springt. Ohne die perfekte mentale Vorbereitung würde der bald 30-Jährige dies kaum unverletzt überstehen.
«Mentale Stärke ist, wenn jemand zum Zeitpunkt X seine Bestleistung abrufen kann», sagt Sportpsychologe Jörg Wetzel, der seit den Olympischen Winterspielen 2006 in Turin das Schweizer Team begleitet. «Aber auch das Verarbeiten von Niederlagen oder der Umgang mit den eigenen Emotionen sind nicht nur für Spitzensportler, sondern für uns alle wichtige Themen.» 

Von den Profis lernen

Mit ihnen arbeitet er an der Zielformulierung, an der Konzentration und der Entspannung. Er übt mit seinen Klienten die Gedankenkontrolle und lässt sie Selbstgespräche führen. Er schärft mit ihnen die Wahrnehmung und hilft beim Visualisieren.
Visualisieren ist das, was Experten unter mentalem Training verstehen: das Abspielen von Bewegungen, von zukünftigen Situationen und Erfolgen im Kopf. Dies motiviert, fokussiert und trainiert den Sportler – aber auch «Normalmenschen», die von den Strategien der Sportler durchaus auch profitieren können.

Wer sich drückt, hat schon verloren

«Weicht ein Leichtathlet einer Hürde aus, ist er disqualifiziert. Weiche ich einem Problem aus, komme ich nicht weiter», bricht Jörg Wetzel das Thema für Businessleute, Führungskräfte und oder ganz normale Arbeitnehmer herunter.
Diese Tipps können wir von Spitzensportlern übernehmen:

  • Unangenehme Situationen müssen wir aushalten können. An Grenzen zu stossen schadet nicht. Sonst droht die Komfortfalle: Wir scheuen Herausforderungen aus Bequemlichkeit – entwickeln uns so aber auch nicht weiter.
  • Um zum Zeitpunkt X bereit zu sein, müssen wir uns vorbereiten. Zu einer richtigen Vorbereitung gehören das Antizipieren der Situation, das heisst, man stellt sich die herausfordernde Situation genau vor. Beispiel: Wo wird das Bewerbungsgespräch wohl stattfinden? Wer wird anwesend sein? Was könnte besprochen werden? Daraus entwickeln sich «Wenn-dann»-Strategien: Wenn ich bei einem Gespräch nervös werde, achte ich darauf, langsamer zu sprechen und so wieder Ruhe entstehen zu lassen.
  • Führen hat in erster Linie mit mir selber zu tun. Als führende Person bin ich Vorbild und werde nur ernst genommen, wenn ich vorlebe, was ich vorschreibe.

Die Fehrs

Sie sind kein Ehepaar aber 
sie sind sich auch nicht spinnefeind

Wenn die Fehr mit dem Fehr
 
Die SP musste sich vorwerfen lassen, dass sie mit zwei Namensvettern in den Wahlkampf zieht, die sich spinnefeind seien. Jetzt kontert sie mit einem Wahlplakat nach dem Gusto ihrer Kritiker. Mehr...

Wer ist Matthias Knill?

Er ist Experte für strategische Kommunikation.
Er arbeitet auch im Hintergrund - bei anspruchsvollen Projekten.