Freitag, 13. November 2015

Bildrhetorik

Flüchtlingsströme und die Analogie mit einer Lawine

Journalisten diskutieren immer wieder, welche Bilder im Zusammenhang mit den Asylanten verwendet werden dürfen und welche Bilder ein Tabu sind.
Obschon die Massen nach Europa strömen, wird 
die Verwendung von FLUT oder SCHWEMME abgelehnt.
Geschweige denn der FlüchtlingsTSUAMI.
Nun überrascht eine deutsche Politgrösse mit einem neuen Bild:

Drastische Worte wählt Wolfgang Schäuble zum Flüchtlingsansturm. Von einer «Lawine» spricht er – und fragt sich, ob diese erst gerade angebrochen ist.

Deutschland und Europa stehen vor grossen Herausforderungen: Wolfgang Schäuble (CDU).
Deutschland und Europa stehen vor grossen Herausforderungen
Wolfgang Schäuble (CDU).


Der Flüchtlingsstrom Richtung Mitteleuropa reisst nicht ab und die meisten Menschen wollen nach Deutschland. Dort herrscht zunehmend Ratlosigkeit, wie mit dem Zustrom umgegangen werden soll. In die lange Reihe der skeptisch Fragenden hat sich nun auch Finanzminister Wolfgang Schäuble gestellt. Der CDU-Politiker hat die Flüchtlingswelle mit einer Lawine verglichen.
Dabei treibt Schäuble vor allem die Frage um, «ob wir schon in dem Stadium sind, wo die Lawine im Tal unten angekommen ist, oder ob wir in dem Stadium im oberen Ende des Hanges sind.» Sollte man noch im oberen Teil sein, dann sei das eine ziemlich grosse Herausforderung, sagte er gegenüber dem «Spiegel». Eine so grosse Herausforderung, dass Deutschland sie nicht allein bewältigen könne.

KOMMENTAR: Finden Sie diesen Vergleich  fragwürdig?
Lawinen bergen Gefahren. Darf die Gefahr auf die Flüchtenden übertragen werden? Die Meinungen gehen auseinander. Schäuble wurde jedenfalls umgehend kritisiert.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen