Die Flüchtlingsproblematik und die Europafrage wurde von vielen Parteien wie eine heisse Kartoffel behandelt. Sie klammerten diese Thematik aus und packten das aktuellsten Zeitprobleme nicht an.
Damit überliessen sie der SVP den Lead.
Es klingt nach der Wahl wie eine Selbstschutzbehauptung oder wie eine billige Ausrede, wenn Parteiexponenten nun auf der Verliererseite nachträglich verkünden:
"Wir wollten uns nicht mit der Einwanderungsthematik profilieren."
Oder:
"Um die Aengste in der Bevölkerung oder die Fremdenfeindlichkeit nicht noch mehr Auftrieb zu geben, haben wir den Ball bewusst flach gehalten."
Den Kopf in den Sand stecken, lohnt sich auf politischer Ebene nie. Die Bevölkerung schätzt eindeutige Positionen.
NACHTRAG aus BLICK online:
Der Rechtsrutsch bei den Wahlen sorgt für ein heftiges Rauschen im
Blätterwald. In den Zeitungskommentaren wird nach den Gründen dieses
SVP-Wahlerfolgs gesucht. Doch die Medien wagen auch einen Blick auf den
9. Dezember, wenn der Bundesrat neu bestellt wird.
Für die «Neue Zürcher Zeitung» kommt der Sieg von SVP und FDP nicht unerwartet und stellt eine «Rückkehr zur Normalität» dar. Denke das Volk anders als weite Teile des Parlaments, seien «Korrekturen irgendwann unausweichlich. (...) Die neue Unübersichtlichkeit der letzten Jahre ist vorerst Geschichte».
SVP hat klar Anspruch auf zweiten Bundesratssitz
Auch die «Berner Zeitung» (BZ) ist nicht überrascht vom Wahlausgang: In Umfragen seien Themen als grösste Herausforderung genannt worden, bei denen vor allem die SVP traditionell punkten könne: Asyl und Flüchtlinge, Zuwanderung, EU und Europa. «Es waren diese Themen, welche die Debatten vor den Wahlen dominierten.»KOMMENTAR: Die Zeit der hinterhältigen Spiele, der Nacht und Nebelaktionen gegen die SVP sollten jetzt vorbei sein.
Die Idee mit dem Pakt der Mitte steht nun quer in der politischen Landschaft. Bei den Bundesratswahlen ist nach der Wahl Vernunft angesagt.
Ich rechne damit, dass Bundesrätin Widmer-Schlumpf von sich aus zurücktreten wird.
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