Ich zitiere aus die ZEIT:
Die Schweiz schottet sich ab – nach und nach, von Europa und der Welt.
Doch das EWR-Nein, der SVP-Durchmarsch oder die am 9. Februar 2014 angenommene Masseneinwanderungsinitiative
sind nur die eine Hälfte der Geschichte.
Die andere lautet:
Das Land
hat sich in den letzten 25 Jahren radikal der Welt geöffnet. Politisch,
wirtschaftlich und gesellschaftlich. Ein paar Fakten:
Die Schweiz ist heute Mitglied in (fast) allen wichtigen
internationalen Organisationen. Sie hat ihr Verhältnis zur Europäischen
Union in bilateralen Verträgen geregelt und beteiligt sich an der
Partnership for Peace der Nato. Sie tut dies in den meisten Fällen:
durch den Willen des Volkes.
Auf einem Barometer der ETH-Konjunkturforscher gehört das Land
heute zu den 15 am stärksten globalisierten Ländern der Welt.
Die
zwanzig größten und umsatzstärksten Firmen, deren Aktien an der
Schweizer Börse gehandelt werden, machen gerade mal acht Prozent ihres
Umsatzes in der Schweiz. Gleichzeitig investieren ausländische Firmen
deutlich mehr in der Schweiz als noch vor einem Vierteljahrhundert.
In keinem anderen europäischen Land – außer dem Ministaat
Luxemburg – leben prozentual mehr Ausländer. Ende 2014 waren es 24,3
Prozent, also fast ein Viertel der Bevölkerung. Und diese Menschen sind
nicht nur stille Schaffer, nein, sie stehen auf den Kommandobrücken: In
den Geschäftsleitungen der 120 größten Schweizer Unternehmen sitzen 42
Prozent Ausländer.
All das ist bekannt. Nicht nur den Ökonomen, Historikern und
Wirtschaftsführern. Auch Politiker von links bis rechts betonen bei
jeder Gelegenheit mit Stolz, wie weltoffen die Schweiz sei. Es ist also
eine Binsenwahrheit, wenn der Historiker André Holenstein in seinem Buch
Mitten in Europa
(Hier und Jetzt, 2014) über den Kleinstaat schreibt: "Sein hohes
Wohlstandsniveau basiert auf seiner Integration in die europäische und
globale Wirtschaft."
Doch ins Selbstverständnis der Schweizerinnen und Schweizer ist
diese Verflechtung mit der Welt bis heute nicht gedrungen.
FAZIT: Die Schweiz ist recht weltoffen - ohne Mitglied der EU zu sein.
Jendenfalls von Abschottung keine Rede.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen