(aus 20 Min):
Wegen Asylbewerbern müssen Schweizer ihre Wohnung räumen
Schon immer leben die Geschwister Daniel und Susan K. in ihrer Wohnung in Muotathal. Jetzt müssen sie raus: Die Gemeinde braucht die Wohnung für Asylbewerber.
Bald müssen die Geschwister K. ihre Wohnung in Muotathal räumen.
(Bild: 20 Minuten/AS)
Es war schon die Kindesstube von Daniel
(65) und Susan (57) K.: eine Wohnung im Schwyzerischen Muotathal. Susan
K. wohnt seit ihrer Geburt in diesem Haus, ihr Bruder Daniel K. seit er
zwei Jahre alt ist, wie die «Weltwoche»
am Donnerstag berichtete. Doch letzte Weihnachten kam unliebsame Post:
Die Gemeinde Muotathal, der das Haus gehört, schickte den Geschwistern
die Kündigung.
Mit «Zuteilung von Asylanten / Unterbringung» wurde die Kündigung begründet; die Gemeinde Muotathal machte Eigenbedarf geltend. Grund: «Heute müssen 35 Asylsuchende im Ort untergebracht werden, vor drei Jahren waren es erst noch 17», sagt Maria Christen, Mitglied des Gemeinderats. So sei Muotathal dringend darauf angewiesen, die Asylsuchenden irgendwo unterbringen zu können.
«Wir bedauern den Fall sehr»
Die Gemeinde sei laut Christen mit Rücksicht auf die Steuerzahler verpflichtet, für die Asylsuchenden möglichst günstigen Wohnraum zu finden. Dazu zähle eben auch die Wohnung der Geschwister K. Rechtlich sei die Kündigung korrekt abgelaufen. Die Situation sei aber auch für den Gemeinderat nicht einfach: «Wir bedauern diesen Fall der Geschwister K. sehr und auch für uns ist diese Situation unangenehm.» Es sei aber die Verpflichtung der Gemeinde, die Asylsuchenden unterbringen zu können.
Bereits im 2012 informierte die Gemeinde die Geschwister K., dass sie ihr Haus wahrscheinlich verlassen müssten. Auch damals wurde die Ankündigung bereits mit der Wohnraumsuche für Asylsuchende begründet. Dann passierte lange nichts, und die Geschwister dachten, dennoch im Haus bleiben zu dürfen. Erst Ende 2014 flatterte dann doch die endgültige Kündigung ins Haus.
Ende Jahr ist Schluss
Die Geschwister K. schrieben mehrere Briefe an die Gemeinde: «Wir versuchten alles, die Gemeinde noch von der Kündigung abzubringen», so Daniel K. Der Fall landete vor der Schlichtungsbehörde, die laut Christen entschied, dass die Kündigung um zehn Monate aufgeschoben wird, wie sie auf Anfrage von 20 Minuten sagte. Nun dürfen die Geschwister noch bis zum Ende des Jahres bleiben.
KOMMENTAR:Mit «Zuteilung von Asylanten / Unterbringung» wurde die Kündigung begründet; die Gemeinde Muotathal machte Eigenbedarf geltend. Grund: «Heute müssen 35 Asylsuchende im Ort untergebracht werden, vor drei Jahren waren es erst noch 17», sagt Maria Christen, Mitglied des Gemeinderats. So sei Muotathal dringend darauf angewiesen, die Asylsuchenden irgendwo unterbringen zu können.
«Wir bedauern den Fall sehr»
Die Gemeinde sei laut Christen mit Rücksicht auf die Steuerzahler verpflichtet, für die Asylsuchenden möglichst günstigen Wohnraum zu finden. Dazu zähle eben auch die Wohnung der Geschwister K. Rechtlich sei die Kündigung korrekt abgelaufen. Die Situation sei aber auch für den Gemeinderat nicht einfach: «Wir bedauern diesen Fall der Geschwister K. sehr und auch für uns ist diese Situation unangenehm.» Es sei aber die Verpflichtung der Gemeinde, die Asylsuchenden unterbringen zu können.
Bereits im 2012 informierte die Gemeinde die Geschwister K., dass sie ihr Haus wahrscheinlich verlassen müssten. Auch damals wurde die Ankündigung bereits mit der Wohnraumsuche für Asylsuchende begründet. Dann passierte lange nichts, und die Geschwister dachten, dennoch im Haus bleiben zu dürfen. Erst Ende 2014 flatterte dann doch die endgültige Kündigung ins Haus.
Ende Jahr ist Schluss
Die Geschwister K. schrieben mehrere Briefe an die Gemeinde: «Wir versuchten alles, die Gemeinde noch von der Kündigung abzubringen», so Daniel K. Der Fall landete vor der Schlichtungsbehörde, die laut Christen entschied, dass die Kündigung um zehn Monate aufgeschoben wird, wie sie auf Anfrage von 20 Minuten sagte. Nun dürfen die Geschwister noch bis zum Ende des Jahres bleiben.
(as)
Die Gemeinde begründet die Ausweisung der Schweizer Familie mit der angeordneten Zuteilung von oben.
Die Bevölkerung versteht es nicht, dass Asylanten Vorrang haben. Die Verpflichtung der Gemeinde hätte auch mit Notunterkünften und Zelten erfüllt werden können.
In der heutigen angeheizten Situation sind solche Geschichten
brandgefährlich. Mit der Aufschiebung des Termins ist das Problem nicht grundsätzlich gelöst. Der Druck wurde lediglich abgefedert.
Bei der Asylantenproblematik ist es heute wichtig, dass nichts beschönigt wird. Ich finde es sehr wichtig, dass transparent und offen über alle Probleme debattiert wird. Nur so kann der öffentliche Druck reduziert werden.
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