Freitag, 14. August 2015

Abgehängt!

Eine sonderbare Panne:

aus 20 Min:

Lokführer lässt 100 Passagiere stehen

Ein Teil des Zugs Richtung Zürich musste in Schaffhausen bleiben. Die Aufforderung, den Wagen zu wechseln, erreichte die Passagiere nicht – wegen eines entscheidenden Details.

Im Morgenverkehr stehen gelassen: Eine  S-Bahn nach Zürich am Bahnhof Schaffhausen.
Im Morgenverkehr stehen gelassen:
Eine S-Bahn nach Zürich am Bahnhof Schaffhausen. Bild: Twitter














Rund 100 Passagiere des Interregio Richtung Zürich fühlten sich heute Donnerstagmorgen in Schaffhausen ziemlich stehen gelassen. Der Lokführer hatte mit einem Kollegen vergeblich versucht, die Hauptkomposition an den hinteren, im Bahnhof stehenden Zug anzukoppeln. Er fuhr deshalb um 7.51 Uhr, mit 11 Minuten Verspätung ab. Ohne die betroffenen Passagiere zu informieren, wie es diesen schien.
Die Durchsage des Lokführers, die Passagiere im hinteren Zugteil sollen doch bitte in den vorderen wechseln, setzte der Lokführer über die Zentrale ab. «Unglücklicherweise», wie SBB-Sprecher Christian Ginsig sagt, war davon im betroffenen hinteren Teil des Zugs nichts zu hören. Grund: eben diese nicht richtig funktionierende Kupplung. Die Leitung des Zuginformationssystems war ebenfalls betroffen.
«Das ist natürlich ärgerlich für die Passagiere», sagt Ginsig. Mehr als 30 Minuten verspätet, kamen sie aber nicht zur Arbeit: Als die SBB ihren Fehler bemerkten, empfahlen sie den Zurückgelassenen, den nächsten Zug Richtung Zürich um 8.18 Uhr zu nehmen. Diese Durchsage erfolgte mündlich.
(Tagesanzeiger.ch/Newsnet)

KOMMENTAR:  Der Vorfall veranschaulicht, was es heisst - einfach so - "abgehängt" zu werden. Die zurückgelassenen Passagiere haben vielleicht am Abend schmunzelnd diese groteske Situation erzählt und die Zuhörer wird diese einmalige Geschichte bestimmt amüsieren. Der ungewöhnliche Vorfall macht uns einmal mehr bewusst:  Informationen sind wichtig - vor allem in aussergewöhnlichen Situationen. Abgekoppelt zu werden, isoliert zu werden, abgehängt zu werden - dies ist nie angenehm. Wer  im Alltag vom Führungsteam ausgeklammert, ausgeschlossen - gleichsam abgehängt - wird, der hat  nichts zu lachen. Das ist viel schmerzhafter.

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