Mittwoch, 25. März 2015

Macho-Terror wird zu oft toleriert

Aeussert ein Erwachsener ein Schimpfwort, muss er mit einer Klage oder einer Busse rechnen

Kinder haben aber bei verbalen Attacken 
gleichsam einen Freipass

Ich zitiere 20 Min:

«Schlampe»



Teenie-Machos demütigen Mädchen in der Schule


Mädchen werden in Schweizer Schulen auf dem Pausenplatz gedemütigt, schikaniert und gegen ihren Willen angefasst. Die Täter: Nachwuchs-Machos – oft mit Migrationshintergrund.
Bildergebnis für Teenie-Machos

«Schlampe», «Nutte», «ich ficke dich ins Grab» – was sich Mädchen in der Schweiz auf dem Pausenplatz anhören müssen, könnte aus einem Gewaltporno stammen. Die Worte kommen aber aus den Mündern von Nachwuchs-Machos, die damit täglich Frauen beschimpfen.

Das erzählt Barbara Giason der «Sonntagszeitung». Sie unterrichtet seit fünf Jahren in der ganzen Deutschschweiz Selbstverteidigung an Schulen. Sie lasse die Mädchen, die ihren Kurs besuchen, aufschreiben, wogegen sie sich wehren möchten. Auf den Zetteln stehen Schimpfwörter – teils so grob, dass es ihr die Sprache verschlägt.

Die Mädchen, so erzählt es Giason der «Sonntagszeitung», hören diese täglich. Sie würden gegen ihren Willen angefasst, zwischen den Beinen, am Hintern, an den Brüsten. Giason trichtert den Mädchen ein: «Ihr seid etwas wert.» Sie versucht den Schülerinnen begreiflich zu machen, dass sie sich wehren dürfen. Dass es nicht in Ordnung ist, wenn sie mit Schimpfwörtern eingedeckt werden.

Vor allem Buben aus dem Balkan

Eine Ostschweizer Oberstufen-Lehrerin beobachtet seit einiger Zeit das Erstarken einer Macho-Kultur in den Schulen. Nicht nur Mädchen, auch Jungen litten darunter, sagt sie. Diese benutzen dasselbe Vokabular, machen aber wegen des Gruppendrucks mit oder aus Angst, als schwul verlacht zu werden.

Die Lehrerin, gibt der Zeitung an, dass man es zwar nicht gerne höre, aber es handle sich um ein Migrationsproblem. Buben aus bildungsfernen Schichten, vor allem aus Familien vom Balkan, erlebten daheim ein äusserst konservatives Rollenmuster, das sie in die Schule mit brächten.

Auch der oberste Lehrer der Schweiz, Beat W. Zemp, bestätigt: «Wir haben es hier mit Menschen aus einem patriarchalischen Kulturkreis zu tun.» Es sei kein Zufall, dass diese Buben entweder Mädchen sexuell verunglimpfen oder Buben, die ihnen nicht passen, als schwul bezeichneten.

Mutter daheim ist nichts wert

Der Schulleiter der Ostschweizer Schule bestätigt dies ebenfalls der «Sonntagszeitung»: «Dieses übersteigerte Macho-Gehabe ist bei uns Alltag.» Die Migrantenkinder in seiner Schule kämen fast ausschliesslich aus bildungsfernen Schichten. «Je tiefer das Niveau, desto ausgeprägter ist das patriarchale Denken.» Daheim würden die Kinder lernen, dass die Mutter nichts wert ist – was sich danach in der Schule im Umgang mit den Mädchen niederschlage.

Mädchen, die in der Schule gedemütigt, bedroht und schikaniert werden, können sich nur selbst wehren – das Gesetz hilft ihnen dabei kaum. Laut Strafrechtler Martin Killias sei eine Anzeige wegen Drohung oder Tätlichkeit nicht lohnenswert, «weil ohnehin nichts passiert».

KOMMENTAR:

In der Praxis zeigt sich, dass Anzeigen gegen verbale Belästigungen nicht viel bringen. Jugendliche Täter müssen mit keinen nachhaltigen Konsequenzen rechnen. In den Schulen ist es nicht einfach, Kinder die sich nicht integrieren wollen, zu kritisieren. Multi-Kulti-Fürsorge und Nachsicht dominieren leider an vielen Schulen.
Persönlich vertrete ich die Ansicht, dass die Schule kein Ort sein darf, bei dem man nur Mathe und Englisch vermittelt. Es muss  auch ein Ort sein, an dem  Respekt, Wertschätzung und Gerechtigkeit gross geschrieben wird. Die Lehrer müssten sich wieder ihrer Autorität bewusst werden und dürfen bei Beleidigungen nicht eifnach den Kopf in den Sand strecken.
Wer mit Kindern zu tun hat, ist gefordert, bei verbalen Attacken einzuschreiten.
Es fehlt vielfach der Mut, eindeutig Position zu beziehen.
Leider wird den Lehrern vielfach  geraten:
Das ist nicht Sache der Schule, das ist Sache des Elternhauses.
Diese Meinung teile ich nicht: Erziehen heisst: Einfluss nehmen - sich engagieren, wenngleich man Jugendliche nicht so streng bestrafen kann, wie bei Erwachsenen. Es gilt zu bedenken:
Worte prägen das Verhalten,
so wie die Einstellung eines Jugendlichen seine Wortwahl beeinflusst.

LINK (Worte müssen wir auch ernst nehmen):
10. Okt. 2004 ... Wer mit Worten arbeitet, muss die Macht verantworten. ... Eine wichtige Erkenntnis der Rhetorik ist, dass Worte wirkungsvoller sind, wenn sie ...
www.rhetorik.ch/Fenster/Fenster.html
25. Nov. 2001 ... Wir dürfen diese unbedachten Aussagen nicht so ernst nehmen." "Die Begriffe sind ja ... Begriffe und Worte sollten ernst genommen werden.
www.rhetorik.ch/Aktuell/Aktuell_Nov_25_2001.html


NACHTRAG:

Ich zitiere ein lesenswertes Interview mit einer Expertin für Nacherziehung in 20 Min:

Frau Garibovic, zu Ihnen kommen Kinder, die Mädchen als Schlampen bezeichnen und sie sexuell belästigen. Was sind das für Buben?
Lassen Sie mich ein Beispiel schildern. Bei mir war kürzlich ein 13-jähriger Junge in Behandlung, halb Balkan-stämmig, halb Italiener. Er hat Mädchen in der Schule beschimpft, sie zwischen den Beinen, an den Brüsten und am Hintern betatscht, hat versucht, ein Mädchen in einen Busch zu zerren, er hat den Unterricht gestört, Lehrer angegriffen, randaliert und geklaut.



Warum hat sich der Junge so verhalten?
Das sind Kinder, die zu Hause nicht erzogen werden. Eltern vergöttern ihre Kleinen von Geburt an und lassen ihnen alles durchgehen. Das Thema Sexualität wird zu Hause tabuisiert. Die Jungs entwickeln mit zehn, elf Jahren schon eine enorme sexuelle Energie und wissen nicht wohin damit. Dann beginnen sie damit, Mädchen zu belästigen. Ihnen ist oft nicht klar, dass sie damit Grenzen überschreiten, weil sie ihnen nie aufgezeigt wurden.
Was heisst das konkret?
Ich habe den Jungen zu Hause besucht, um zu schauen, wie es da so abläuft. Er ist am Sonntagmorgen vom Ausgang nach Hause gekommen und hat die Türe mit den Füssen aufgekickt. Er ist reingetrampelt und hat zu seiner Mutter gesagt: «Hey, was läuft hier eigentlich? Wo ist mein Frühstück, du alte Tussi?» Dann hat er zu seinem Vater gesagt: «Warum nimmst du dir nicht eine andere? Sie macht ja nicht mal ihre Aufgaben richtig.» Die Eltern haben kein Wort gesagt.
Und was haben Sie gemacht?
Das, was man schon lange hätte machen sollen: Ich habe ihm mal richtig den Tarif durchgegeben. Ich habe ihn gepackt, gesagt, dass er sich die Hände waschen, Platz nehmen und mich dann anständig begrüssen soll. Ich sei wegen seines unsäglichen Verhaltens im Auftrag der Schule da. Spure er nicht, würde ich die Polizei rufen. Nach einer heftigen Protestaktion hat er tatsächlich nachgegeben. Dann begann ich mit der Nacherziehung. Nach neun Monaten verhielt sich der Junge normal und dankte mir mit Tränen in den Augen. Er ist jetzt ein Gentleman.
Schwierige Jugendliche können aber auch beim Psychologen behandelt werden …
Schauen Sie, junge Täter werden heutzutage behandelt wie Tiere in einem Streichelzoo. Kein Jugendlicher nimmt einen Psychologen ernst, weil er ihm nur zuhört und ihm nicht sagt, was Sache ist. Eine strenge Nacherziehung bringt tausendmal mehr als all diese Interventionen von Sozialarbeitern, Sozialpädagogen und Psychotherapeuten, die zehntausende Franken kosten. Ich plädiere dafür, alle Therapien abzuschaffen. Diese Timeouts und Heimaufenthalte sind ein Witz. Diese Jungen sind nicht krank! Sie haben einfach keine Ahnung von Anstand und Moral. Das muss ihnen mal einer klipp und klar sagen. Auch den Eltern. Aber das macht niemand – aus falsch verstandener Toleranz.
Politiker plädieren für härtere Strafen. Bringt das Jugendliche zur Vernunft?
Weder diese Weichspüler-Massnahmen wie Therapien noch Repressionen wie Anzeigen, Bussen oder Heimeinweisungen bringen was. Wird ein Jugendlicher bestraft, steigt nur sein Ansehen in der Clique. Zum Umdenken bewegen sie ihn damit nicht.

Sollten auch die Schulen und Lehrer mehr intervenieren?
 
Natürlich! Kürzlich war ich in Bern in einer 6. Klasse. Dort lernte ich ein türkisches Mädchen kennen. Es trug falsche Wimpern, hatte knallrote Lippen, sich in ein Korsett gezwängt und trug Schuhe mit hohen Absätzen. Ich war schockiert und konfrontierte die Lehrerin. Sie sagte, dass sich Lehrpersonen nicht in die Erziehung der Eltern einmischten und diese respektierten. Dabei sollten sie bereits in der pädagogischen Ausbildung lernen, mit solchen Situationen umzugehen. Andererseits ist es nicht Aufgabe der Lehrer, Problemjugendliche nachzuerziehen. Dafür braucht es Profis.


Was bringen Sie den Problemjugendlichen denn konkret bei?
 
Zuerst einmal verschaffe ich mir bei ihnen Respekt als Autoritätsperson. Ich lasse mir nicht auf der Nase herumtanzen. Im Gegenzug schenke ich ihnen mein Vertrauen und höre den Jungs zu. Dann zeige ich ihnen, wie sie mit ihren sexuellen Bedürfnissen umgehen können, und bringe ihnen bei, dass es falsch ist, Mädchen zu beschimpfen oder sie sogar zu belästigen. Sie lernen, wie man mit Mädchen umgeht. Sie lernen, dass ihr Glied nicht ihr Verhalten steuern darf, sondern dass sie ihr Verlangen kontrollieren müssen. Man muss ihnen grundlegende Anstandsregeln beibringen.
Inwiefern spielt der kulturelle Hintergrund eine Rolle?
Ich behandle vorwiegend Buben aus dem Balkan, aber auch Türken, Italiener, Portugiesen und Schweizer. Letztere sind in der Minderzahl. Gerade Kinder aus dem Balkan tendieren dazu, sich in Banden zu organisieren, was den Gruppendruck erhöht. Dass die Religion, oder im Speziellen der Koran, eine Rolle spielt, bezweifle ich. Es gibt genauso viele christliche, buddhistische oder atheistische auffällige Kinder. Eine patriarchale Erziehung kann ich ebenso wenig feststellen. Diese Kids werden nicht patriarchal erzogen. Sondern gar nicht. 

FAZIT:  Eine klare Haltung, eine unmissverständliche Position lohnt sich!
 

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