Montag, 12. Januar 2015

Viele brechen das Studium ab - da stimmt etwas nicht


Studienabbrecher

Was tun?

Fast jeder dritte Student bricht sein Studium ab. Studium als Zeitvertreib?
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Den Betroffenen war ihr Scheitern peinlich, den Unis egal.  
In einem Leitbild stehen die Werte, die einem wichtig sind, nach denen man strebt. Wenn eine deutsche Universität sich ein Leitbild gibt, ist sie meist stolz auf ihre Tradition, sie beschwört gern den Geist Humboldts und die Unabhängigkeit ihrer Forschung, sie strebt oft nach Exzellenz und setzt sich ein für die Gleichstellung, sie will international attraktiv sein und gesellschaftliche Verantwortung übernehmen.
Studenten zu einem erfolgreichen Abschluss zu führen scheint hingegen für die meisten Hochschulen weder ein wichtiges noch ein erstrebenswertes Ziel zu sein. 
Diese Haltung hat fatale Folgen: In kaum einem Land scheitern so viele junge Menschen an ihrem Studium wie in Deutschland. An den Unis ist es jeder Dritte, an den Fachhochschulen jeder Vierte. Diese Zahlen hat das Deutsche Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW) errechnet, sie beziehen sich auf den Absolventenjahrgang von 2012 und erfassen diejenigen, die sich zwar einschreiben, aber ohne Examen abgehen; Fach- und Hochschulwechsler sind nicht eingerechnet.
In den Technikfächern, in denen ein besonders hoher Fachkräftemangel herrscht, liegt die Abbruchquote sogar noch deutlich höher: Im Studiengang Bauingenieurwesen geben 51 Prozent der Studenten auf, in Mathematik sind es 47 Prozent. Auch das Bachelor-Master-System hat daran wenig geändert. Die Zahlen der Abbrecher sind insgesamt seit Jahren nahezu unverändert, teilweise sogar gestiegen. 

KOMMENTAR: Die Unis können nicht jeden ihrer Studierenden erfolgreich zu einem Abschluss bringen. Es wird immer einen gewissen Schwund geben, es wird immer gute Gründe geben, ein Studium abzubrechen. Es kann aber etwas nicht stimmen, wenn in manchen Studiengängen mehr als die Hälfte der Studenten abbricht. Ich zitiere die ZEIT: "Entweder sind die Studierenden nicht richtig ausgewählt, nicht gut vorbereitet, die Anforderungen im Fach zu hoch oder die Prüfungsordnungen zu streng." 
Die Anforderungen herunterzuschrauben wäre sicherlich der falsche Weg.
Der Trend zur Ueberakademisierung der Beruf kann nicht mit  der Reduktion der Anforderungen  begegnet werden.
Die Regulierung muss beim Eintritt erfolgen. Es gibt zu viele Studenten, die der Herausforderungen eines Studiums nicht gewachsen sind und nur die Freiheit eines Studentenlebens geniessen wollen, weil es zum guten Ton gehört. Die Universitäten sind  in einem Dilemma. Denn: Dank hoher Belegung von Studienplätzen profitieren die Dozenten von der hohen Anzahl Studierender. Und die Studiengebühren sind auch nicht ohne.
 
 

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