Stern statt Endung: «Das sind Leute, die auf Vorrat beleidigt sind»
20 Minuten Online-vor 6 StundenAutor Pirmin Meier hält wenig von geschlechterneutraler Sprache. Schreibweisen wie «Professo**» oder «ProfessorInnen» seien sektiererisch.
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Stern statt Endung
Autor Pirmin Meier hält wenig von geschlechterneutraler Sprache. Schreibweisen wie «Professo**» oder «ProfessorInnen» seien sektiererisch.
Mit Endungen wie Besuche** wollen Germanistikstudenten Männer, Frauen und Transsexuelle gleichermassen ansprechen.
Herr Meier, was halten Sie davon, wenn Germanistikstudenten im Sinne einer «antidiskriminierenden Sprache» weibliche und männliche Wortendungen durch Sternchen ersetzen?
Diese Regelung entspringt einem permanenten Diskriminierungsverdacht. Sie spricht Leute an, die auf Vorrat beleidigt sind. Darauf ist keine Rücksicht zu nehmen.
Pirmin Meier ist Schweizer Autor, Germanist und ehemaliger Gymnasiallehrer. Für sein literarisches Schaffen erhielt er den Bodensee-Literaturpreis, den Jahrespreis der Stiftung für Abendländische Besinnung, den Aargauer Literaturpreis und den Innerschweizer Kulturpreis. Pirmin Meier ist Schweizer Autor, Germanist und ehemaliger Gymnasiallehrer. Für sein literarisches Schaffen erhielt er den Bodensee-Literaturpreis, den Jahrespreis der Stiftung für Abendländische Besinnung, den Aargauer Literaturpreis und den Innerschweizer Kulturpreis.
Sie haben kürzlich einen offenen Brief unterschrieben, der verlangt, dass auf die konsequente Verwendung des Binnen-I (z.B. «LehrerInnen») verzichtet wird. Weshalb?
Das Binnen-I ist extrem hässlich, rein ideologisch, Ausdruck von Pervertierung der Sprache und wird von keiner meiner Schriftstellerinnen-Freundinnen verwendet. Auch in den Spitzenverlagen, wo ich tätig war, hielt man glücklicherweise nichts von solchem sprachlichem Sektierertum.
Halten Sie es für realistisch, dass sich Sprachregelungen wie die Stern-Endung bei künftigen Rechtschreibreformen durchsetzen werden?
Germanistikstudenten haben kaum Einfluss auf künftige Rechtschreibreformen, weil etwa im Netz und per SMS sowieso jeder macht, was er will. Problematisch finde ich es, wenn sogenannte Gleichstellungsbeauftragte beispielsweise das Wort «Fussgängerstreifen» verbieten wollen – und diese Reglemente auch noch mit öffentlichen Geldern finanziert werden.
Wie soll diese Entwicklung aus Ihrer Sicht aufgehalten werden?
Es muss nichts aufgehalten werden. Jedoch sollten sektiererisch wirkende Aktivitäten wenn immer möglich nicht durch Steuergelder unterstützt werden. Selber spreche ich als Rhetoriker die Frauen stets an, und ich finde es auch richtig, bei amtlichen Texten entweder beide Geschlechter direkt zu nennen oder einen freiwilligen Hinweis zu machen, dass die männliche oder weibliche Form beide Geschlechter meint.
Ende Zitat
ERSTAUNLICH
Bei den Bemerkungen der Leser dominiert Unverständnis für die Sternchen Idee.
Leserinnen und Leser machen sich meist lustig.
So lesen wir:
- Haben die wirklich nichts zu tun...
.... oder ist denen nur langweilig. Ein normaler Mensch kommt doch nicht auf so eine Idee.
- Wer bezahlt für sowas absolut unnötiges? Kein Wunder das die Juso dies als erstes lobt. Eigentlich sollte ja dies schon ein Indiez für Sinnfreiheit sein.
Hat schon mal jemand einen Mann gehört, der sich darüber beklagt, dass es in den Spitälern Krankenbrüder geben soll? Ist mindestens genau so von der Welt. Sorry, die Welt. Oder vielleicht das Welt?...
- ., dass ich auswandere, in ein Land, wo andere Probleme herrschen
- dass wir uns von Leuten, für die eine Steuererklärung nur Bahnhof bedeutet, erklären lassen müssen, wie was geschrieben wird? Bis jetzt dachte ich immer, unsere Dialekte gehen durch die Verdeutschung verloren, aber jetzt tut mir sogar schon die deutsche Sprache leid, da sie anscheinend so richtig den Bach runter geht. Wann kommt mal jemand auf die Idee, dass man Männlein nicht mehr von Weiblein unterscheiden dürfen sollte? Ok, zum Teil ist ja das heute schon so... Bringt diesen Jungs und Mädels mal etwas vernünftiges bei. Sie scheinen sich extrem zu langweilen.
KOMMENTAR:
Es war notwendig - vor der Zeit der Gleichberechtigung - die Sensibilisierung in der Sprache voranzutreiben. Heute besteht aber die Gefahr, dass mit Uebertreibungen und Extremismus die Relationen asugeklammert werden. Die Sprache darf bei Genderproblemen nicht zerstört werden. Bei Kommunikationsprozessen hat die Verständlichkeit oberstePriorität.
Ich kenne einen Deutschlehrer, der sagte mir:
"Zuerst glaubte ich an einen Fastnachtscherz, als ich die Idee mit den Sternchen gelesen habe".
LINKS:
5. Juli 2011 ... Aktueller Beitrag rhetorik.ch. ... Rhetorik.ch Artikel zum Thema: Feministische
Rhetorik · Aktuell Jan 1, 2004 · 29.12. 2010 · 3.6. 2010 · 9.1, 2011 ...
www.rhetorik.ch/Aktuell/11/07_05/
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27. Sept. 2013 ... Der Schriftsteller Bernhard Lassahn geht in einer Kritik an geschlechter-korrekter
Anrede im Focus 38, 2013 noch weiter als üblich: er ...
www.rhetorik.ch/Aktuell/13/09_27a/
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Feministische Sprache, Linguistik. ... Zum Gebrauch von weiblichen
Personenbezeichnungen. (Siehe auch Sexistische Feministische Rhetorik) ...
www.rhetorik.ch/Feministisch/Feministisch.html
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