Das grosse Moderatoren-Rating des Schweizer Fernsehen
Keiner liest die News so kompetent wie er
Das grosse Moderatoren-Rating des Schweizer Fernsehens. Die Tops & Flops bei Tagesschau, 10vor10 oder Schweiz aktuell.
So wurde bewertet
Zürich – Wie gut sind die Moderatorinnen und Moderatoren des Schweizer Fernsehens? BLICK unterzog die TV-Stars einem grossen zweiteiligen Check. Bewertet wurden die Aushängeschilder der Sparten Information, Sport, Unterhaltung und Kultur zunächst durch eine sechsköpfige Fachjury (Bilder rechts), die Noten von 1 (schlecht) bis 5 (sehr gut) für Bildschirmpräsenz, fachliche Kompetenz und sprachlichen Ausdruck vergab. Zudem führte das Institut für Markt- und Sozialforschung Link im Auftrag von BLICK vom 6. bis 16. Juni 2014 eine repräsentative Online-Umfrage bei 794 Deutschschweizerinnen und Deutschschweizern durch, die den Bekanntheitsgrad und die Sympathiewerte der Moderatoren erfasste. Befragt wurden Personen im Alter von 15 bis 74 Jahren. Für die Gesamtbewertung wurden die Noten der Fachjury stärker gewichtet als die Voten aus dem TV-Publikum.
Er ist ein Glücksfall für das Schweizer Fernsehen: Wenn Franz
Fischlin (51) um halb acht bei uns in die Stube tritt, kann sich eine
ganze Nation beruhigt zurücklehnen. Selbst schlimmste Nachrichten
überbringt er uns wohldosiert, mit einem Hauch von Mitgefühl. Punktgenau
und klar ordnet er das Weltgeschehen ein. Fischlin spricht so, wie es
anständige Schweizer Schwiegersöhne tun – klar, wohltemperiert. Er ist
das, was die Angelsachsen einen Anchor nennen. Er vermittelt Halt,
Sicherheit und Vertrauen. Kurz: Keiner ist so kompetent wie er.
Im grossen BLICK-Test, bei dem Moderatoren des Schweizer Fernsehens mit häufiger Bildschirmpräsenz bewertet wurden, ist Franz Fischlin in der Gesamtnote klarer Spitzenreiter. Ihm folgt Thomas Bucheli (53) – der Froschkönig unter den Wetterfröschen. Volksnah, sehr schweizerisch und souverän wirkt er am Bildschirm, da verzeiht ihm jeder auch sein hölzernes Hochdeutsch. Auch Mona Vetsch (wurde gestern 39) mit ihren schönen blauen Augen ist eine zum Gernhaben. Und landet auf Platz drei. Dabei ist die abtretende «Club»-Talkerin weit weniger am Bildschirm zu sehen als ihre Newskollegen. Sie ist vor allem als quirlige, neugierige Globetrotterin in Erinnerung, die eindringlich, aber nie aufdringlich nachfragt.
«Echt und ehrlich zu sein», das macht laut RTL-News-Star Peter Kloeppel (55) einen guten Moderator aus. «Und nicht versuchen, die eigene Person in den Vordergrund zu stellen.»
Vielleicht hat es ja einen Grund, warum es «10 vor 10»-Mann Stephan Klapproth (55) nur knapp unter die ersten zehn schafft. Bei ihm ist sich die Jury uneins: Die einen mögen seinen Esprit, für andere sind seine Kalauer purer Sauglattismus, mit dem er einem zu verstehen gibt, wie gescheit er ist. Auch «Tagesschau»-Sprecher Florian Inhauser (45) neigt zu üppigen Formulierungen. Oft haben seine in exaltiertem Deutsch vorgetragenen Moderationen etwas gekünstelt Dramatisches, das er dadurch unterstreicht, indem er die Augen zusammenkneift.
Es gibt durchaus auch Überraschungen im Ranking: Die ruhige Cornelia Boesch (39) schafft es auf Platz sechs, gleich hinter Susanne Wille (40), die bei der «Rundschau» deutlich weniger zu sehen ist als früher als News-Frau. Aus der Sozialwissenschaft ist bekannt, dass Sympathiewerte von TV-Gesichtern mit jeder Bildschirmpräsenz steigen. Im Jargon heisst das «Near Exposure Effect». Wille schneidet trotzdem gut ab. Es liegt wohl wie bei Mona Vetsch an ihren glaubwürdigen Reisereportagen (wie etwa über den Transsibirien-Express, die Donau oder auch Brasilien), die der Jury und dem Publikum im Gedächtnis haften geblieben sind.
Ratlos macht die eher schlechte Platzierung von «10 vor 10»-Moderatorin Daniela Lager (50, Rang 19), die eigentlich über einen hohen Wiedererkennungswert verfügt. Sie wirkt für viele Zuschauer offenbar zu gleichförmig und etwas blass.
Auf dem zweitletzten Rang der Wertung rangiert Karin Frei (45). Die «Club»-Chefin palavert sich immer noch strukturlos und gequält durch die Sendung. Schlusslicht ist die abtretende «Schweiz aktuell»-Moderatorin Catherine Thommen (34). Das ehemalige «Tele Basel»-Schätzchen hat sich kaum entwickelt. Nachsitzen muss Thommen deswegen allerdings nicht. Sie hat die Notbremse selber gezogen und wandert nach Argentinien aus.
Noch ein Wort zu Roger Schawinski: Der engagierte Talker liegt nur im Mittelfeld. Ein Teil der Jury mag seine Hartnäckigkeit, die andere weniger. Bei der Sympathienote des Publikums landet er hinter Sandro Brotz (44, «Rundschau») sogar auf dem letzten Platz. Doch Schawinski wird abwinken: Er will nicht umarmt, sondern lieber ein wenig gefürchtet werden.
KOMMENTAR:
Das positive Ergebnis von Franz Fischlin kommt nicht von ungefähr. Als ich schon vor 10 Jahren mit Franz Fischlin zusammen in einem Masterlehrgang an der Universität Klagenfurt das Modul "Medienrhetorik" bestreiten durfte, hat sich beim ehemalige Nachrichtensprecher DRS 1 schon damals gezeigt, dass es ein Profi Medienmann nicht nötig hat, sich aufzuspielen. Franz Fischlin war stets hervorragend vorbereitet, hatte auch didaktisches Geschick und konnte Sachverhalte rasch auf den Punkt bringen.
Im grossen BLICK-Test, bei dem Moderatoren des Schweizer Fernsehens mit häufiger Bildschirmpräsenz bewertet wurden, ist Franz Fischlin in der Gesamtnote klarer Spitzenreiter. Ihm folgt Thomas Bucheli (53) – der Froschkönig unter den Wetterfröschen. Volksnah, sehr schweizerisch und souverän wirkt er am Bildschirm, da verzeiht ihm jeder auch sein hölzernes Hochdeutsch. Auch Mona Vetsch (wurde gestern 39) mit ihren schönen blauen Augen ist eine zum Gernhaben. Und landet auf Platz drei. Dabei ist die abtretende «Club»-Talkerin weit weniger am Bildschirm zu sehen als ihre Newskollegen. Sie ist vor allem als quirlige, neugierige Globetrotterin in Erinnerung, die eindringlich, aber nie aufdringlich nachfragt.
«Echt und ehrlich zu sein», das macht laut RTL-News-Star Peter Kloeppel (55) einen guten Moderator aus. «Und nicht versuchen, die eigene Person in den Vordergrund zu stellen.»
Vielleicht hat es ja einen Grund, warum es «10 vor 10»-Mann Stephan Klapproth (55) nur knapp unter die ersten zehn schafft. Bei ihm ist sich die Jury uneins: Die einen mögen seinen Esprit, für andere sind seine Kalauer purer Sauglattismus, mit dem er einem zu verstehen gibt, wie gescheit er ist. Auch «Tagesschau»-Sprecher Florian Inhauser (45) neigt zu üppigen Formulierungen. Oft haben seine in exaltiertem Deutsch vorgetragenen Moderationen etwas gekünstelt Dramatisches, das er dadurch unterstreicht, indem er die Augen zusammenkneift.
Es gibt durchaus auch Überraschungen im Ranking: Die ruhige Cornelia Boesch (39) schafft es auf Platz sechs, gleich hinter Susanne Wille (40), die bei der «Rundschau» deutlich weniger zu sehen ist als früher als News-Frau. Aus der Sozialwissenschaft ist bekannt, dass Sympathiewerte von TV-Gesichtern mit jeder Bildschirmpräsenz steigen. Im Jargon heisst das «Near Exposure Effect». Wille schneidet trotzdem gut ab. Es liegt wohl wie bei Mona Vetsch an ihren glaubwürdigen Reisereportagen (wie etwa über den Transsibirien-Express, die Donau oder auch Brasilien), die der Jury und dem Publikum im Gedächtnis haften geblieben sind.
Ratlos macht die eher schlechte Platzierung von «10 vor 10»-Moderatorin Daniela Lager (50, Rang 19), die eigentlich über einen hohen Wiedererkennungswert verfügt. Sie wirkt für viele Zuschauer offenbar zu gleichförmig und etwas blass.
Auf dem zweitletzten Rang der Wertung rangiert Karin Frei (45). Die «Club»-Chefin palavert sich immer noch strukturlos und gequält durch die Sendung. Schlusslicht ist die abtretende «Schweiz aktuell»-Moderatorin Catherine Thommen (34). Das ehemalige «Tele Basel»-Schätzchen hat sich kaum entwickelt. Nachsitzen muss Thommen deswegen allerdings nicht. Sie hat die Notbremse selber gezogen und wandert nach Argentinien aus.
Noch ein Wort zu Roger Schawinski: Der engagierte Talker liegt nur im Mittelfeld. Ein Teil der Jury mag seine Hartnäckigkeit, die andere weniger. Bei der Sympathienote des Publikums landet er hinter Sandro Brotz (44, «Rundschau») sogar auf dem letzten Platz. Doch Schawinski wird abwinken: Er will nicht umarmt, sondern lieber ein wenig gefürchtet werden.
KOMMENTAR:
Das positive Ergebnis von Franz Fischlin kommt nicht von ungefähr. Als ich schon vor 10 Jahren mit Franz Fischlin zusammen in einem Masterlehrgang an der Universität Klagenfurt das Modul "Medienrhetorik" bestreiten durfte, hat sich beim ehemalige Nachrichtensprecher DRS 1 schon damals gezeigt, dass es ein Profi Medienmann nicht nötig hat, sich aufzuspielen. Franz Fischlin war stets hervorragend vorbereitet, hatte auch didaktisches Geschick und konnte Sachverhalte rasch auf den Punkt bringen.
LINKS:
- [PDF]
Konzis heisst konzentriert und präzise antworten - Rhetorik.ch
www.rhetorik.ch/Aktuell/14/06_05/06_14.pdf06.06.2014 - Konzis heisst konzentriert und präzise antworten. Lernen von Profis. Franz Fischlin, der «Tagesschau»-Moderator des SRF zeigt bei folgenden ...
Dateiformat: PDF/Adobe AcrobatPersonen Mühe mit dem “Finden der Ba- lance” zwischen Privatheit und Öffentlich- keit. BALANCEAKT GELUNGEN. Franz Fischlin, Tagesschau- Redaktor und.www.rhetorik.ch/Aktuell/balance/07_2004.pdfDateiformat: PDF/Adobe Acrobat6. Juni 2014 ... Franz Fischlin, der «Tagesschau»-Moderator des SRF zeigt bei folgenden Antworten, mit welcher Technik eine Aussage kurz und dennoch mit ...www.rhetorik.ch/Aktuell/14/06_05/06_14.pdfDateiformat: PDF/Adobe Acrobat25. Aug. 2009 ... Franz Fischlin – selbst Journalist und Fernsehmo derator – als er sich im TVStar Regula Elseners. Fragen stellen musste. Fischlin wirkte ...www.rhetorik.ch/Aktuell/09/08_25/08_09.pdfSie möchte doch eine Homestory, die "Einschaltquoten" verspricht. Die konsequente Einstellung von Franz Fischlin scheint nun doch etwas provoziert zu haben.www.rhetorik.ch/Aktuell/balance/persoenlich.htmlDateiformat: PDF/Adobe Acrobat29. Okt. 2008 ... mit Franz Fischlin genauer zu betrachten. Die. Analyse ist besonders aufschlussreich, weil die. Antworten Schmids auf die kritischen Fragen.www.rhetorik.ch/Aktuell/08/10_29/10_08.pdf20. Febr. 2007 ... Wenn jedoch Zitate nicht stimmen, wird es problematisch. So wurde beispielsweise der Tagesschaumoderator Franz Fischlin falsch zitiert ...www.rhetorik.ch/Aktuell/07/02_20/index.html28. Okt. 2005 ... Franz Fischlin, Bei "10 vor 10" von SF DRS und bei der Tageschau wird nun stehend moderiert. Den Entscheid der Fernsehdirektion, stehend ...www.rhetorik.ch/Aktuell/05/10_28.html19. Nov. 2006 ... Bronze: Franz Fischlin ... Das Spitzentrio Müller, Wille, Fischlin zeichnet sich durch kompetentes Moderieren und natürliches Auftreten aus.www.rhetorik.ch/Aktuell/06/11_19.html