Dienstag, 24. Juni 2014

Absurde Forderung



Geheimnistuerei fördert Spekulationen



Christine Maier, Chefredaktorin Sonntagsblick, ärgert sich berechtigterweise im Editorial vom 22. Juni 2014 über  die Art und Weise des Anwaltes von Michael Schumacher, wie sich die Medien künftig zu verhalten haben. Er droht mit rechtlichen Schritten, falls über den Gesundheitszustand oder die Therapie und die Rehabilitation von Schumi oeffentlich spekuliert würde.

Diese Drohung ist tatsächlich absurd. Das würde nämlich heissen, es dürfte nichts mehr über den Patienten Schumacher geschrieben werden.

Dieses Verhalten ist symptomatisch bei vielen Profis, die jahrelang eine erstaunliche Nähe zu der Regenbogenpresse gepflegt hatten und von dieser Nähe profitieren konnten.

Wenn dann von diesen Profiteuren in heiklen Situationen Informationen gestoppt werden, ist dann dies Gemeiniskrämerei kontraproduktiv.

Musterbeispiele gibt es viele: Wulff, Borer und Co. waren schlecht beraten, als sie versuchten, sich in einer Krisensituation abzuschotten.

Wer Informationen verweigert, weckt Interesse an Hintergrundgeschichten. Die Journalisten vermuten, es werde versucht, etwas unter den Teppich zu kehren.

Geheimniskrämerei fördert  erst recht Spekulationen.






Das Informationsmanagement beim Kommapatient Dani Albrecht am Universitätsspital und die konstante offene Informationspraxis beim verunfallten Samuel Koch veranschaulichen, dass sich ein konstantes, proaktives Informieren bestens funktioniert. Es gab weder Paparazzis noch Gerüchte oder Spekulationen.



Nachtrag: Ich warte auf den ersten Fall einer Spekulation beim Weiterverlauf der Genesung von Michael Schumacher.  Der Anwalt wird seine Drohung nicht durchsetzen können.

NACHTRAG: EINE FOLGE DER GEHEIMNISKRAEMEREI:

Zum Verkauf angeboten 

Diebe stehlen Schumis Krankenakte

Quelle BLICK: Unbekannte haben Michael Schumachers Krankenakte gestohlen und zum Kauf angeboten. Die Managerin des Superstars ist entsetzt. Die Polizei ermittelt.

Während des Transports bei Bewusstsein: Michael Schumacher. play Während des Transports bei Bewusstsein: Michael Schumacher.
(Keystone)
Der Diebstahl von Schumis Krankenakte wird nur wenige Tage nach seiner Verlegung in die Reha-Klinik von Lausanne bekannt. Die Diebe verfolgen das Ziel, die Akte an die Medien zu verkaufen. «Seit einigen Tagen werden einigen Medienvertretern gestohlene Dokumente zum Kauf angeboten, von denen der Anbieter behauptet, es handele sich um die Krankenakte von Michael Schumacher», schreibt das Management des Superstars in einer Medienmitteilung.
«Wir können nicht beurteilen, ob die Unterlagen echt sind», teilt Managerin Sabine Kehm mit. Fakt sei jedoch, dass die Akten gestohlen wurden. Die Polizei sei bereits eingeschaltet worden.
Wie bild.de schreibt, verlangen die Verkäufer der Akte als Mindestpreis 60'000 Schweizer Franken.
«Wir weisen ausdrücklich darauf hin, dass der Ankauf solcher Unterlagen/Daten sowie deren Veröffentlichungen verboten sind», schreibt Kehm in ihrer Mitteilung an die Medien und kündigt in jedem Einzelfall Strafanzeige an, falls gegen die Wahrung der Intimsphäre verstossen werde.
Bisher ist völling unklar, wie die Diebe an die Akten gelangen konnten. 

WEITERER NACHTRAG:
Aus meiner Erfahrung bekommen Mauern des Schweigens (im umgang mit Medien) plötzlich Risse. Meine Prognose: Der sich abzeichnende Riss wird noch grösser! Die Infroamtionsverweigerung wird sich rächen.

So nennt sich Dieb von Schumis SpitalaktePolizei jagt den «Schattenkrieger»

BLICK online: Der Krimi um die gestohlene Krankenakte von Michael Schumacher geht in die nächste Runde. Zum ersten Mal hat die Polizei eine mögliche Spur: Sie suchen nach der Person hinter dem Internet-Pseudonym «Kagemusha».

Michael Schumacher lag seit seinem Skiunfall Ende 2013 im Koma. play Michael Schumacher
wird völlig abgeschottet

«Kagemusha» nennt sich die Person, die Michael Schumachers (45) Krankenakte geklaut hat. Per E-Mail bietet er den elf- bis zwölfseitigen Arztbrief für horrende Summen Medienschaffenden zum Kauf an.
«Kagemusha» ist japanisch und heisst zu deutsch «Schattenkrieger». «Kagemusha - Der Schatten des Kriegers» ist dann auch ein japanischer Historienfilm aus den 80er-Jahren. Für den westlichen Markt wurde er von Star-Wars- und Indiana-Jones-Ikone George Lucas produziert.

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