Dienstag, 23. Dezember 2014

Mehrheit wünscht Rücktritt von Schawinski

Thiel vs. Schawinski

22. Dezember 2014 (20 Min)

Mörgeli fordert Schawinskis Kopf

Die Beschwerdeflut wegen des «Schawinski»-Talks mit Andreas Thiel reisst nicht ab: Christoph Mörgeli fordert nun in einem Brief die Absetzung des Moderators.

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Unter Beschuss: Gegen Talkmaster Roger Schawinski werden 
Rücktrittsforderungen laut. (Bild: Keystone/Alessandro Della Bella)

Der Streit um Roger Schawinski eskaliert. Heute Morgen erhielt das Schweizer Fernsehen dicke Post. Der Absender: SVP-Nationalrat Christoph Mörgeli. «Ich bin sehr erstaunt, dass das SRF bei Schawinski nicht durchgreift», meint Mörgeli. In einem Brief an SRF-Chef Ruedi Matter, der 20 Minuten vorliegt, regt er deshalb die Absetzung des Talkmasters an: «Wenn ein Mitarbeiter eines Staatsunternehmens einen Gast als ‹Arschloch› betitelt, muss die Unternehmensleitung handeln.»



Zur Umfrage
Soll Roger Schawinski wegen seinem «Arschloch»-Ausrutscher abgesetzt werden
 


59 %

38 %

3 %
Insgesamt 4208 Teilnehmer


136 Beschwerden gegen Schawinski

Nachdem das Gespräch zwischen dem Talker und dem Satiriker Andreas Thiel völlig aus dem Ruder gelaufen war, soll Schawinksi seinen Gast nach der Sendung heftig beschimpft haben. Dabei soll auch das Schmähwort gefallen sein. Auf den Vorfall angesprochen, gab Schawinski seinen Ausrutscher zu. Doch Mörgeli ist das nicht genug: Er will Schawinski mit einem Disziplinarverfahren strafen und fordert den Kopf des streitbaren Moderators.
Dass der SRG-Ombudsmann Achille Casanova bereits aktiv geworden sei, ist Mörgeli nicht genug. «Eine solche Beschimpfung geht auf keine Kuhhaut», findet der SVP-Nationalrat. Dieser Meinung ist man auch bei der Ombudsstelle. «Schawinski sei unhöflich und aggressiv gewesen und habe Thiel nicht zu Wort kommen lassen», bestätigt Casanova und fügt an, dass in vielen der eingegangen Beschwerden die Absetzung des Moderators gefordert werde. 136 Beanstandungen seien in der Sache bereits eingegangen. «Ein absoluter Rekord», wie der Ombudsmann mitteilt.

SRF gibt sich wortkarg

Das SRF will zu den Vorwürfen im Moment keine Stellung nehmen. «Zu diesem Thema wurde schon viel gesagt», teilte am Montagmorgen ein Sprecher mit. Auf Anfrage stellt die Pressestelle jedoch in Aussicht, dass man Mörgelis Brief am späteren Nachmittag kommentieren werde.

KOMMENTAR: Es würde mich nicht verwundern, wenn noch weitere Beschwerden eintreffen. Die Schadenfreude gegenüber dem Moderator, der die Nerven verloren hatte, könnte einen zusätzlichen Dominoeffekt auslösen. Ich beneide jedenfalls den Ombudsmann nicht. Er muss alle Beschwerden ernst nehmen.

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