Mittwoch, 8. Oktober 2014

KOHLS ABRECHNUNG

Kohls große Abrechnung

(Quelle Spiegel)

Kohls Abrechnung: Wen der Altkanzler schmähte Fotos
DPA
"Merkel konnte nicht mit Messer und Gabel essen": Äußerst drastisch hat Helmut Kohl mit Parteifreunden abgerechnet. Der Altkanzler sprach Hunderte Stunden mit einem Ghostwriter - der SPIEGEL veröffentlicht Auszüge der Aufzeichnungen.
 Altkanzler Helmut Kohl (CDU) hat in Gesprächen mit seinem Ghostwriter Heribert Schwan zum Teil drastisch mit seinen Parteifreunden abgerechnet. Kohl klagte nach Informationen des SPIEGEL in deutlichen Worten über CDU-Politiker wie Angela Merkel, Norbert Blüm oder Christian Wulff.
Helmut Kohl rechnet ab: «Merkel konnte nicht mit Messer und Gabel essen»
So sagte Kohl etwa rund drei Jahre nach seiner Abwahl über die damalige Parteichefin und jetzige Bundeskanzlerin:
"Frau Merkel konnte ja nicht richtig mit Messer und Gabel essen."
Über den damaligen niedersächsischen CDU-Chef Wulff sagte er:
 "Das ist ein ganz großer Verräter. Gleichzeitig ist er auch eine Null."

Weitere Äußerungen des Altkanzlers sowie ausführliche Hintergründe der Enthüllung in der kompletten Titelgeschichte hier im aktuellen SPIEGEL.

Der WDR-Journalist Schwan zeichnete in den Jahren 2001 und 2002 insgesamt mehr als 600 Stunden lang Gespräche mit dem Altkanzler auf. Sie dienten Schwan bei der Abfassung der Kohl-Memoiren, bevor sich Kohl im Jahr 2009 im Streit von Schwan trennte.
Erstmals werden die Gespräche nun in Auszügen veröffentlicht. In den Interviews äußerte sich Kohl auch zu der Revolution in der DDR. Nach Auffassung des Altkanzlers hat nicht in erster Linie die Bürgerrechtsbewegung zum Zusammenbruch des Regimes in Ost-Berlin beigetragen.
"Es ist ganz falsch, so zu tun, als wäre da plötzlich der heilige Geist über die Plätze in Leipzig gekommen und hat die Welt verändert", sagte Kohl. Vielmehr sei die Schwäche Moskaus ursächlich gewesen für den Zusammenbruch der kommunistischen Diktatur in der DDR. "Gorbatschow ging über die Bücher und musste erkennen, dass er am Arsch des Propheten war und das Regime nicht halten konnte", sagte Kohl.

KOMMENTAR: Diese ungefilterten Aussagen sind nicht der Altersweisheit des Altkanzlers zuzuschreiben. Alte Leute können nämlich  auch besonders giftig, ungehalten reagieren. Schade - hat Kohl keine Hofnärrin, die ihm bewusst macht, dass solche verbale Abrechnungen ein Bumerang sind. Kohl schadet sich mit seinen Rundumschlägen vor allem selbst.  Oft ist SCHWEIGEN besser als reden.
Das Verhalten Kohls erinnert mich an den Altersstarrsinn vieler betagten Leute. Sie sind mürrisch und als Kritikaster unbeliebt. Unnachgiebigkeit,  Eigensinn und Sturheit sind kein guter Mix. Viele alte Leute sind  unbeliebt, weil diese Eigenschaften dominieren. 

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