Donnerstag, 9. Oktober 2014

Ein Meister der Sprache ist nicht mehr






Der Menschenerzähler

Zum Tod des Schriftstellers Siegfried Lenz

Der Menschenerzähler

Siegfried Lenz, einer der bedeutendsten Schriftsteller der deutschsprachigen Nachkriegsliteratur, ist tot. Er starb am Dienstag im Alter von 88 Jahren in Hamburg, wie sein Verlag mitteilte.Mehr
(aus NZZ) 

Siegfried Lenz 

Hingabe an die Stille

Die Literatur von Siegfried Lenz war voller Melancholie und Menschlichkeit. Das Schweigen in seinen Büchern hat ihn als Schriftsteller so besonders gemacht. von 

Der Schriftsteller Siegfried Lenz im Jahr 2009
Der Schriftsteller Siegfried Lenz im Jahr 2009  |
 (aus die ZEIT)

Schriftsteller: Siegfried Lenz ist tot

Er war einer der bedeutendsten Schriftsteller im Nachkriegsdeutschland. Seine Romane wie "Deutschstunde" oder "Heimatmuseum" lasen Millionen. Jetzt ist Siegfried Lenz gestorben. Er wurde 88 Jahre alt.
Siegfried Lenz: Bilder eines Lebens Fotos
Siegfried Lenz, einer der bedeutendsten und meistgelesenen Schriftsteller der deutschsprachigen Nachkriegs- und Gegenwartsliteratur, ist tot. Er starb am Dienstag im Alter von 88 Jahren in Hamburg im Kreise der Familie, wie der Verlag Hoffmann und Campe mitteilte.
Zu seinen wichtigsten Werken gehören die Romane "Deutschstunde" (1968) und "Heimatmuseum" (1978). Besonders beliebt war sein Erzählband "So zärtlich war Suleyken" (1955) mit humorvollen Geschichten aus Ostpreußen. Dort, in der Stadt Lyck (heute Elk/Polen) wurde Siegfried Lenz am 17. März 1926 als Sohn eines Zollbeamten geboren. Er war dort ebenso Ehrenbürger wie in Hamburg, wo er nach dem Zweiten Weltkrieg lebte. Als 17-Jähriger wurde Lenz 1943 in die Kriegsmarine einberufen und geriet 1945 in britische Gefangenschaft, aus der er aber schon bald entlassen wurde. Seine NSDAP-Mitgliedschaft wurde 2007 enthüllt, er bestritt aber, einen Aufnahmeantrag unterschrieben zu haben.
Welterfolg mit "Deutschstunde"
1948 nahm er in Hamburg ein Volontariat bei der Tageszeitung "Die Welt" auf, machte sich aber 1951 als freier Schriftsteller selbstständig, sein erster Roman "Es waren Habichte in der Luft" erschien. Als Theaterautor gelang ihm mit "Zeit der Schuldlosen" ein großer Erfolg. 1955 gab er sich mit seinen masurischen Schelmengeschichten "So zärtlich war Suleyken" überaus erfolgreich als Meister der humoresken Kleinform zu erkennen.
Ein Welterfolg wurde sein 1968 veröffentlichter Roman "Deutschstunde" um den Konflikt von Macht und Kunst. Das Buch handelt von einem Polizisten im Dritten Reich, der aus einem pervertierten Pflichtgefühl heraus das Malverbot seines Freundes überwacht. Das auch verfilmte und zur Pflichtlektüre an Schulen avancierte Buch erzielte eine Erstauflage von mehr als 700.000 Exemplaren und sicherte dem Schriftsteller die wirtschaftliche Unabhängigkeit.
Im Roman "Heimatmuseum" machte Siegfried Lenz 1978 Flucht und Vertreibung zum Thema, seinerzeit ein gewagtes Thema für einen deutschen Schriftsteller. Für die "FAZ" war es sein "reifstes und am sorgfältigsten gearbeitetes Werk"; es wurde 1988 als TV-Dreiteiler mit Mario Adorf verfilmt - eine von zahlreichen Adaptionen von Lenz-Geschichten.
 (aus der SPIEGEL)

Er kannte die Um- und Abwege des täglichen Lebens

Sigfried Lenz, der im Alter von 88 Jahren verstorben ist, beschäftigte sich mit dem Leben in Nischen. Der Autor der «Deutschstunde» schrieb eine Prosa, deren Grösse aus der Verkleinerung wächst.












Unter den grossen deutschen Schriftstellern der Nachkriegszeit ist Siegfried Lenz stets der unaufdringlichste gewesen.
(aus Tagi)

KOMMENTAR: Ich lese heute die SCHWEIGEMINUTE noch einmal. Erneut packt mich die Fähigkeit des verstorbenen Autors,  die Szenen so zu beschreiben, dass wir alle Details nachvollziehen können. Vor allem die Verwendung treffender Verben.

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