Der Aarburger Protestführer Felix Grendelmeier hat am Freitag den Zugang zu den Asyl-Wohnungen mit einem Auto blockiert.
Nachdem am Mittwoch bekannt geworden war, dass nun doch rund 90 syrische Flüchtlinge in zwei Wohngebäuden in Aarburg einquartiert werden können, war eine der Eingangstüren am Freitagmorgen kurzzeitig blockiert: Ein Subaru Forester war so parkiert worden, dass der Zugang zum Gebäude nicht mehr möglich war, wie auf einem Facebook-Eintrag von Felix Grendelmeier zu sehen ist.Über dem Bild schrieb der selbsternannte Protestführer: «Blockade! Die erste Tür ist zu – wer schliesst Tür 2?» Das sei eine spontane Aktion gewesen, sagt der Aarburger, der sich seit Monaten gegen die Unterbringung zusätzlicher Asylsuchender in der Aargauer Kleinstadt wehrt. «Die Tür wurde blockiert, weil damit die Ohnmacht und Unzufriedenheit gegenüber dem Staat gezeigt werden sollte.»
Verzögerungstaktik
Der Kanton entscheide über die Köpfe der Bürger hinweg und bürde damit der bereits stark durch die ausländische Wohnbevölkerung strapazierten Gemeinde weitere Probleme auf. «Und wir können nichts dagegen tun.» Es gehe um die Existenz der Aarburger Bevölkerung, die durch weitere Asylsuchende bedroht sei, sagt Grendelmeier.
Zudem habe er die Einrichtung der Wohnungen durch den Kanton verzögern wollen. Das zuständige Departement Gesundheit und Soziales (DGS) von Regierungsrätin Susanne Hochuli bestätigt, dass die Wohnungen am Freitag eingerichtet werden. Das DGS habe den Gemeinderat am Donnerstag darüber informiert, sagt Sprecher Balz Bruder. Gemeindeammann Hans-Ulrich Schär leitete die Information seinerseits an Grendelmeier weiter, «damit die betroffene Bevölkerung vorinformiert ist und nicht überrumpelt wird», wie er sagt.
Asylsuchende zu Protest-Grillieren eingeladen
Die Protest-Aktion beurteilt Schär als «unüberlegt und kontraproduktiv». Da aber die Meinungsfreiheit gelte, habe jeder Anwohner das Recht, sich zur geplanten Unterbringung der Asylsuchenden zu äussern. DGS-Sprecher Bruder will die Protest-Blockade nicht kommentieren. «Der Kanton macht seine Arbeit. Herr Grendelmeier tut, was er für richtig hält.»
Ob weitere Aktionen stattfinden werden, kann Grendelmeier nicht sagen. «Unser wöchentliches Grillieren vor den Flüchtlingswohnungen werden wir aber fortsetzen, auch wenn die Asylsuchenden einziehen.» Diese seien dazu herzlich eingeladen. «Das informelle Treffen steht allen offen.»
KOMMENTAR: Mit dieser aussergewöhnlichen Aktion erreichten die Asylgegner Medienpräsenz. Normalerweise war es vor allem Greenpeace und Co, die sich mit ihren kreativen - oft originellen - Protesten in den Medien ein grosses Echo zu verschaffen verstanden.
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