Montag, 31. März 2014

Das grosse Schweigen der Grenobler Aerzte nach Schumis Unfall war ein Fehler

Schumis Managerin Kehm und das Informationsmanagement des Weltmeisters

Jüngst beschrieb ich im PERSOENLICH die Informationspraxis der Grenobler Aerzte und vertrat darin die Meinung, ein Spital hätte das Informationsmanagement nicht delegieren dürfen.

Ein CEO widersprach mir vor wenigen Tagen. Er vertrat die Meinung: Schweigen sei in diesem Fall das Beste gewesen - schon aus persönlichkeitsrechlichen Gründen.  So habe  man die Familie geschützt.
Wer jedoch den ganzen Fall kennt, stellt nun  nachträglich fest: Das Schweigen des Apitals war ein grosser Fehler.
Gerüchte machten die Runde. Vermutungen wurden publiziert. Die Managerin musste ständig berichtigen und beschwichtigen. Weil die Medien nicht informiert wurden, übernahmen angeblich Experten den Lead. Vor wenigen Tagen griff sogar ein  angeblicher Experte die Genobler Aerzte an und behauptete, diese hätten gravierende Fehler gemacht.

Seit 91 Tagen liegt Michael Schumacher nun schon im Koma.  

 Ich zitiere Blick:

Michael Schumacher (45) liegt seit dem unglücklichen Skiunfall am 29. Dezember 2013 in Grenoble im Koma. Seit Wochen befindet sich der siebenfache Weltmeister in der Aufwachphase.
Und fast solange schweigen die Ärzte. Nur Schumis Managerin Sabine Kehm meldet sich, wenn irgendwo wieder einmal eine Spekulation auftritt: «Wir glauben, dass Michael da durchkommt und aufwacht!» Optimismus tönt anders.
Seit 91 Tagen kämpft also der Wahl-Schweizer um sein Leben. Für jeden Tag einen seiner 91 Grand-Prix-Siege. Was für ein brutales Zahlenspiel. Aber vielleicht ist die Wahrheit noch viel brutaler.
Viele Fans und Fahrer haben irgendwie Angst vor den nächsten Nachrichten aus dem Spital.
Heute vor 35 Jahren  verunglückte in Ungarn mit Joachim Deckarm (VfL Gummersbach) einer der besten Handballer der Welt. In einem Europacupspiel.
Er lag 131 Tage im Koma. Er ist bis heute auf fremde Hilfe angewiesen, kann nur gebrochen sprechen und sitzt im Rollstuhl. Das schwere Schädel-Hirn-Traum hinterlässt seine fürchterlichen Spuren.
LINK:

07.03.2014

Sonntag, 30. März 2014

Körpersprache ist ein Geschehen

Der erste Eindruck ist gleichsam Ihre Visitenkarte

Es lohnt sich immer, schon am Anfang Haltung zu zeigen.
Nicht erst vor einem Auftritt - auch im Job oder auf der Strasse.
Wer sich nicht gehen lässt, wird ernster genommen.

Vor einem Kommunikationsprozess ist es besonders wichtig, die Balance zwischen Lockerheit und Spannung aufzubauen. VOR dem Sprechen ist eine Selbstkontrolle ein Muss.
Stehe oder sitze ich geerdet?

Bin ich locker?
(Muskulatur)
Kontrolle: Keine fixen Verbindungen der Arme und Hände.
Ist die Wirbelsäule senkrecht?
(Stimmbänder dürfen weder verspannt noch eingeklemmt sein. Dies ist der Fall beim "Nach vorne beugen" oder beim "Zurück lehnen").

Sobald ich  spreche, benötige ich die ganze Aufmerksamkeit aufs Zuhören, aufs Denken und auf das adressatengerechte Formulieren. Dann ist es aber völlig falsch,  an die Körpersprache zu denken.
Leider wird  in vielen Körpersprachseminaren empfohlen, was man alles während des Sprechens zusätzlich bedenken sollte:
Halten Sie die Hände so... Schauen Sie so.... Achten Sie bei der Gestik auf.... usw.


Wer sich an solche Tipps hält, macht einen gravierenden Fehler: Er büsst die Achtsamkeit auf das Wesentliche ein - aufs DU und das DENKEN.

Während meiner langjährigen Erfahrung habe ich festgestellt, dass es  lohnt, sich voll und ganz auf den Dialog einzustellen.
Wer sich nur auf das Gegenüber oder das Publikum konzentriert, vereinfacht  Kommunikationsprozesse. Der Körper stellt sich dann nämlich automatisch richtig ein.

Wer sich für das Gegenüber interessiert, schaut die Person auch an. Die Stimme und die Gestik stimmt dann ebenfalls  mit der situativen Stimmung überein.

Wenn Sie im Internet Körpersprache googeln, finden Sie Dutzende von Ratgebern und Autoren, die angeblich ganz genau wissen, auf was Sie während des Sprechens alles zusätzlich achten sollten. "Kratzen Sie nicht an den Armen oder in den Haaren", "Greifen Sie mit den Händen nicht ins Gesicht", usw.


Falsch  sind auch alle Tipps und Interpretationen einzelner Gesten und Verhaltensweisen. Die publizierte Rezepte suggerieren, wir könnten aus EINER Geste schlüssig sagen, was das Gegenüber denkt.



Beispielsweise lesen wir über Merkels typische Handhaltung als Raute:
- Diese signalisiere Abwehr
- Die Kanzlerin zeige damit Aggression
- Dies sei ein typisches Konzentrationssignal

Solche Deutungen sind fragwürdig.

Was wirklich zutrifft, lässt sich aus solch punktuellen Verhaltensweisen nie mit Sicherheit sagen.
Die rautenbildenden Hände sind nämlich nur ein Teil des Geschehens.


Die Situation, die verbalen Aeusserungen, die Situation, die Atmung, der Muskeltonus. Alles wirkt als Gesamtheit. Erst das ganze wahrgenommene Geschehen  kann intuitiv  beurteilt werden.

Hüten wir uns deshalb vor solch billigen, vorschnellen Deutungen.

Wenngleich in Kursen und Körpersprachkursen Momentaufnahmen in unzulässiger Art interpretiert werden, sind solche Vereinfachungen gefährlich.



Ich kenne eine Lehrerin, die hatte in einem Kurs gelernt: Verschränkte Arme bedeuten eine "Beziehungssperre" oder "Abwehr".  Dies führte   dazu, dass sie mit der Schülerin Vera - die mit verschränkten Armen da gesessen hatte - nach dem Unterricht ein längeres Zwiegespräch geführt hat, um herauszufinden, was Vera gegen sie hat. Anstatt die Kommunikation zu erleichtern, weinten beide am Schluss der Gespräches. Die rezeptorientierte Interpretation erschwerte die Kommunikation, statt weiter zu helfen.

ERKENNTNIS: Bei der Körpersprache lohnt es sich, auf die innere Stimme zu hören.
Wir sind im Grunde genommen alle Spezialisten, weil wir schon als Kleinkind unsere Wahrnehmung geschult haben. Im Sandkasten erkannten wir bereits Signale, die andere Kinder aussendeten, wenn sie beabsichtigten, uns das "Kesseli" weg zu nehmen. Es sind oft mehrere Signale, die uns weiterhelfen.

Wir alle haben unbewusst im Laufe des Lebens solche Frühwarnsignale während vieler Jahre erworben und sind eigentlich intuitiv fähig,  diese "unbewusst wahrgenommen  Signale" einzuordnen. Ich habe gesehen, dass vor allem Frauen recht gut erkennen, dass beim Gegenüber etwas nicht stimmt. Meist wissen sie nicht genau, weshalb einer Person nicht vertraut werden kann. Sie merken jedoch intuitiv: Da ist Vorsicht angebracht.


Was wir auch zur Kenntnis nehmen sollten:
Unsere Haltung, unsere Körpersprache beeinflusst unser Fühlen, unsere Einstellung ebenfalls.
Wer sich bemüht, seine Körpergrösse auszuschöpfen, aufrecht zu stehen und zu sitzen, die Schultern nicht hängen zu lassen, der wird erkennen: Die Körpersprache beeinflusst nicht nur den ersten Eindruck und die Wirkung auf andere Personen, sie beeinflusst auch die eigene Stimmung. 

  LINKS:



15. März 2007 ... In der Fachliteratur wird der erste Eindruck unterschiedlich thematisiert. Es gibt Autoren, die messen ihm keine grosse Bedeutung bei.
www.rhetorik.ch/Erstereindruck/Erstereindruck.html

Samstag, 29. März 2014

Wie alle Jahre - diese Nacht Uhren vorstellen!

Uhren 0200 Uhr bitte verstellen - d.h. vorstellen!

Sie erleben dabei  ist die unnützeste Stunde des Jahres

Image schlägt Fakten

Putin und die Medien


Können Rückschlüsse seines Verhaltens auf sein Persönlichkeitsprofil gezogen werden?

Vladimir Putin Russia

Wer öffentlich auftritt, muss sich bewusst sein, dass das Bild, das er vermittelt, wesentlich zu seinem Image  beiträgt. Wer Bilder vermittelt, beeinflusst  seine Glaubwürdigkeit nachhaltig. Keinem Politikern ist sein Ruf, seine "Marke" (Branding)   gleichgültig. Denn in der Praxis zählt erstaunlicherweise das Image mehr als die  Fakten. Das Verhalten, der Ton, die Körpersprache und die kommunikative Kompetenz beeinflussen das Image einer Person in der Oeffentlichkeit enorm. Es kann  auch wissenschaftlich nachgewiesen werden: Image schlägt Fakten!
Die Universität Zürich hat diese Erkenntnis mit einer wissenschaftlichen Studie belegt.
Christian Fichter (Universität Zürich)  ist auf Imageforschung spezialisiert.  Er hat die Untersuchung durch sein Teams im Schweizer Fernsehen in einer Sendung "Einstein" vorgestellt. Sein Projekt illustrierte, dass  die Aussage von Politikern in den Medien von deren Image beeinflusst wird.

SP-Präsident Christian Levrat und SVP-Präsident Toni Brunner sprachen beim ersten Experiment einen identischen (neutralen) Text in die Kamera. Die Probanden wurden nachher gefragt, ob der Text mit der politischen Position des Sprechers übereinstimmt. In einem zweiten Experiment wurde der Text einerseits als "Blick"-Text andererseits als "NZZ"-Text  gegeben. Die Leute mussten die Seriosität des Artikels bewerten.


Die Experimente bestätigten:

Die Glaubwürdigkeit einer Aussage hängt von der Person oder deren Format ab. Sowohl die Person als auch die Präsentation beeinflussen den Inhalt einer Botschaft. Fakten werden durch die Person und deren Darstellung gefärbt.
 

Zum Bild Putins in den Medien.
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Seit Jahren habe ich  Putins Verhalten in der Oeffentlichkeit verfolgt und beschrieben.
Mittlerweile habe ich gesehen, dass die Körpersprache der Staatsmänner von Experten gezielt analysiert worden ist.
So sollen US-Militärs jahrelang in einem geheimen Programm auch die Körpersprache des russischen Präsidenten Wladimir Putin studiert haben, um Rückschlüsse auf dessen Entscheidungen ziehen zu können. Die Erkenntnisse der Pentagon-internen Denkfabrik blieben leider  geheim.

Verteidigungsminister Chuck Hagel hat  durch einen Zeitungsbericht von diesem Programm erfahren. Das sagte jedenfalls Konteradmiral John Kirby, ein Sprecher des Verteidigungsministeriums, nach Angaben der Online-Zeitung «Politico». (Quelle 20 Min)

Das hat mich brennend interessiert. Schade, dass nichts verfügbar ist.

 
Bei meinen  Beobachtungen interessierte mich immer die  Wirkung der Auftritte Putins beim Publikum.

 Politiker werden heute sehr stark nach ihrer medialen Wirkung beurteilt. Das sprachliches Geschick spielt meist eine untergeordnete Rolle. Alle sind bemüht - zusammen mit ihren Beratern - ihr Image aufzupolieren. Ich verzichte an dieser Stelle auf die Reden Putins einzugehen. Bei allen Auftritten fiel mir auf, dass Putin die Adjektive gezielt einsetzt, dass er Fortschrittsvisionen unterstreicht und sensible Sachverhalte zu verhüllen und zu verharmlosen versteht.

Jüngst publizierte Martin Miller (Psychotherapeut) im BLICK den Charakter des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Er wies ihm folgende Charaktereigenschaften zu:

Skrupellosigkeit: Er lässt sich durch moralische oder zweifelnde Überlegungen nicht von seinem Handeln abbringen. Er kennt keine ethischen Bedenken. Ein Unrechtsbewusstsein gegenüber potenziellen Opfern kennt er nicht.

Charme: Er ist immer nett, zu allen. Man hat den Eindruck, dass er völlig unschuldig ist. Sein Auftreten ist distanziert, aber immer beherrscht und zuvorkommend. Er lässt glauben, dass man ihm unrecht tut, wenn man ihm Böses zutraut!

Fokussierung: Putin kann sich hervorragend auf sein Ziel konzentrieren. Er kennt keine Gefühle und Hemmungen, das Erreichen des Ziels ist das A und O. Nichts hält ihn mehr ab, wenn er einmal loslegt. Er ist entschlossen und geht konsequent seinen Weg, die anderen existieren für ihn nicht.

Mentale Härte: Den Ex-Geheimdienstmann Putin kann nichts aus dem Gleichgewicht bringen. Er bleibt eiskalt. Er kennt kein Gefühl der Angst. Er denkt glasklar. Sein Denken wird von keinen störenden Emotionen beeinflusst.

Handeln: Er lässt sich durch keine Drohung von aussen ablenken oder beeinflussen. Drohungen spornen ihn nur an und lösen in ihm einen Adrenalinstoss aus.

Dieses Persönlichkeitsprofil weist auf Aspekte hin, die ich bei seinen Medienauftritten in ähnlicher Form festgestellt hatte:

Seinen Opfern gegenüber zeigte es sich tatsächlich oft uneinsichtig (gegenüber Journalisten).

Er gibt sich bei Auftritten sehr beherrscht und "kontrolliert freundlich". Auf auf mich wirkt Putin recht emotionslos.

Seine Ziele strebt er unnachgiebig an.
Obwohl Fachleute gezweifelt hatten, dass die Bauten der Winterolympiade in Sotschi  zeitgerecht bereit stehen würden, konnte Putin dieses Megaevent als riesigen Erfolg verbuchen.

Dass Putin eitel ist, haben wir bei einem Foto des Staatschefs im Kanu feststellen können.

Er liess  bei den Aufnahmen seine Fettröllchen  retouchieren.
Die   Redakteure der Zeitschrift "Paris Match" werden wohl kaum von sich aus  diese Speckröllchen um die Präsidentenhüfte bei den Bildern des paddelnden Präsidenten wegretuschiert haben. 

Ein Leser hat mir nach dieser Bild-Manipulation die Frage gestellt, ob Putin wohl fähig wäre,auch Personen, die ihm nicht genehm sind,  wie die Speckröllchen  verschwinden zu lassen? Er verwies auf die bekannten Fotomanipulationen in totalitären Staaten, wo solche Retouchen etwas Normales sind.

Putin gibt sich gerne sportlich.

Russlands Regierungschef Wladimir Putin präsentierte an seinem 56. Geburtstag einen Judolehrfilm, in dem er selbst auftritt. Schwarzer Gürtel: Judo-Meister Wladimir Putin. Die DVD  heisst "Judo lernen mit Wladimir Putin", ist eine Ergänzung zu einem Judo-Lehrbuch. Mitte September liess der russische Ex-Präsident in einem Interview mit der Zeitung "Le Figaro" verlauten, dass er gern mit Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy trainieren würde:

"Er ist sehr interessiert, und wir haben beschlossen, in Zukunft ein Training zusammen zu absolvieren".

In rhetorik.ch berichteten wir über neue Fotos von Wladimir Putin, wie er  mit dem Hängegleiter Kraniche in ihr Winterhabitat begleitet. Die Operation hiess "Hoffnungsflug".

Ein Artikel kommentierte, dass Putin  zwar zu Hause etwas zurückhaltende Unterstützung  hat, dafür aber von den Kranichen anerkannt wird. Das ist relativ leicht: Die Tiere akzeptieren einen Menschen in weissen Kleidern und einem Helm mit Schnabel als "Vaterfigur". 

Das Thema wurde auch von Cartoons aufgenommen. Eines zeigt Putin mit Kartonflügeln, wie er  den Störchen sagt: "Lasst uns Rollen verteilen. Ich bin das Alphatier". Ein anderer zeigt Putin, der sagt: "Ich werde euch retten". Ein Storch antwortet: "Vielleicht sterbe ich lieber aus".

 Putin und die Journalisten

Russische Reporter, die das eigenen Land kritisieren und Missstände aufdecken, betrachtet Putin  als Landesverräter und Nestbeschmutzer. Er sieht nach sowjetischer Tradition in den Medien ein Propagandainstrument. Journalisten sollen keinesfalls als vierte Gewalt die Regierung kontrollieren, sondern  dabei helfen, das Volk besser zu beherrschen.

Putin verachtet Journalisten.  Jeden Abend füllt er die Hauptnachrichten, Journalisten aber hält er gewöhnlich auf Distanz. Sie sind nicht mehr als Erfüllungsgehilfen für seine aufwendigen Propagandainszenierungen, seine Showeinlagen bei der Jagd oder am Klavier.

Auch laut SPIEGEL verachtet Wladimir Putin   Journalisten. Der Ex-KGB-Offizier zieht Geheimdienstaktionen und Hinterzimmerdeals dem Licht der Öffentlichkeit vor. Wenn Russlands starker Mann Medienleute in seine Nähe lässt, dann nur, um sie zu manipulieren - oder ihnen zu drohen.

Bei Putins öffentlichen Auftritten begleitet ihn der sogenannte Kreml-Pool, ein Tross von mehr als zwei Dutzend handverlesenen Journalisten. Anders als in Amerika oder Deutschland reisen die Journalisten nicht mit dem Präsidenten oder Ministerpräsidenten in einem Flugzeug. Sie sind Teil des Vorauskommandos.
Jelena Tregubowa, die inzwischen im Londoner Exil lebt, gehörte zum Kreml-Pool. Fünf Jahre lang hat sie für die Tageszeitung "Kommersant" über die Präsidenten Boris Jelzin und Wladimir Putin berichtet. In ihrem Buch "Die Mutanten des Kreml. Mein Leben in Putins Reich" enthüllte sie die Regeln, die Putins Pressesprecher schon zu Beginn der ersten Präsidentschaft Putins aufgestellt hatte: Erstens, jeder kann schreiben, was er will, aber keiner soll sich wundern, wenn er beim nächsten Präsidententermin nicht mehr dabei ist. Zweitens, keiner hat das Recht, dem Präsidenten eine Frage zu stellen, die nicht vorher abgesprochen ist. "Es roch nicht nur nach dem Geist des KGB, es stank danach", fasst Tregubowa zusammen.


Gestellte Aufnahme des Sommerabenteuers


Jelena Dikun, eine andere Kreml-Journalistin, die inzwischen für den Ex-Premierminister und Oppositionspolitiker Michail Kasjanow arbeitet, erinnert sich daran, dass Putins Verhalten auf seinen Reisen nicht immer dem Image entsprach, das seine PR-Berater der Öffentlichkeit präsentieren. Sie habe Putin, der landesweit als Alkoholgegner gilt, durchaus in angeheitertem Zustand erlebt. "Putin war im Kontakt mit Journalisten unsicher", sagt Dikun. "Ihre Fragen stören ihn bei der Machtausübung."



Hillary Clinton verglich Putins Verhalten mit Hitler


Die ehemalige US-Außenministerin Hillary Clinton hat in einem Bericht  der Stuttgarter Zeitung   Kremlchef Wladimir Putin  im Konflikt um die Ukraine mit dem Verhalten von Adolf Hitler verglichen. „Wenn einem das bekannt vorkommt, es ist das, was Hitler damals in den 30er Jahren tat“, soll Clinton laut  der Lokalzeitung „Long Beach Press-Telegram“   bei einem Auftritt in Kalifornien gesagt haben. Das Büro der Demokratin nahm zunächst keine Stellung zu dem Bericht.

„Hitler sagte stets, die ethnischen Deutschen, die Deutschen per Abstammung, die in Gebieten wie der Tschechoslowakei oder Rumänien waren, werden nicht richtig behandelt. Ich muss mein Volk beschützen“, zitiert die Zeitung Clinton. Konkret soll sie sich auf die Ausgabe von Reisepässen an Ukrainer mit Wurzeln in Russland bezogen haben. Putin sei ein Mann, der glaube, „die russische Größe wiederherstellen“ zu müssen, sagte Clinton.

Clinton hat dann aber später klargestellt, dass es keinen Hinweis darauf gebe, dass Putin „so irrational wie der Anstifter des Zweiten Weltkriegs" sei.

Putin als "Alpha-Rüde"

Julian Assange, Gründer von WikiLeaks bezeichnete
den russischen Ministerpräsident Putin  als "Alpha-Rüden".
Dieses Bild bestätigt das Image: Alpha Typ.




Ob Putins Phantomschmerz sein Verhalten beeinflusst? (Quelle  TAGI)

Es ist hart, ein Imperium zu verlieren, aber man kann darüber hinwegkommen. So ging es schon den Römern oder den Briten. Das letzte Grossreich, das unterging, war jedoch die Sowjetunion. Nach dem Kalten Krieg übrig geblieben ist Russland, immer noch riesig und mächtig, aber  kein Imperium mehr.

Dieser Verlust scheint bei Wladimir Putin einen geostrategischen Phantomschmerz ausgelöst zu haben: Als ehemaliger KGB-Offizier in der DDR leidet er am Verlust der Satellitenstaaten in Ost- und Mitteleuropa und den früheren Sowjetrepubliken, unter anderem der Ukraine. Deshalb baut er nun ein System von Minisatelliten um Russland herum auf, zunächst Transnistrien, dann Südossetien und Abchasien und jetzt die Krim.



Für den Westen stellt sich die unbequeme Frage, wie man mit einem Mann umgeht, der offensichtlich aus einem historischen Minderwertigkeitskomplex heraus seine militärischen Muskeln spielen lässt. Von einem neuen Kalten Krieg zu reden, wäre verfrüht, aber kühler ist es geworden zwischen Ost und West.

Putin - ein Mann der Widersprüche?


 Wladimir Putin wird einersets „Cäsarenwahn“ attestiert, auf der andern Seite gilt er eher als defensiv und ängstlich. In Sotschi präsentierte er  Russland von seiner besten Seite. Wir sahen ihn in den Medien als aufmerksamen Gastgeber. Er zeigte sich umgänglich. Mit den Niederländern trank er Pilsund mit den Oesterreichern Obstler.
Für Putin war die Winteroympiade ein wichtiger Höhepunkt. Super fürs Image.
Nur eine Woche nach dem Fest der Völkerfreundschaft holte sich dann aber Wladimir Putin  von seinem Parlament die Erlaubnis, im Nachbarland Ukraine einzumarschieren. Er annektierte die Krim.
Auch Politologen fiel es schwer, Putin zu verstehen.  Angela Merkel sagte dem amerikanischen Präsidenten, Putin lebe „in einer anderen Welt“  (Quelle „New York Times“). 



Putin selbst hüllt sich zur Zeit immer noch in Schweigen.
Im Grunde genommen liebt er keine plötzlichen Umstürze, Revolutionen.  Abrupte Bewegung in der Politik war nie seine Sache. Diese  Charaktereigenschaft ist  nun schlecht vereinbar mit dem raschen Handeln auf der Krim.
Ob sich Putin vom Westen verraten fühlt?

Wer Putins Handeln verstehen will, kann sein Handeln auf der Krim nur aus den bisherigen gefühlten und tatsächlichen Enttäuschungen erklären. Putin musste handeln.
Anderseits ist Moskaus Vorgehen zynisch und gefährlich. Es verletzt das Völkerrecht. Zudem verletzt  es auch den Menschenverstand: Wer in andere Länder einmarschiert, sollte sich zuvor zurechtlegen, was genau er erreichen will.

So gesehen bleibt Putin ein Mann der Widersprüche.

Putin "Person des Jahres"



"Time" vergibt jährlich den Titel der "Person des Jahres". Das sei keine Ehrung, unterstreicht die US-Zeitschrift, keine Billigung oder Anerkennung einer weltweiten Popularität. Vielmehr zeichnet "Time" die besonders mächtigen Persönlichkeiten und Mächte aus, die unsere Welt verändern – zum Besseren oder zum Schlechten.


Nun ist es das gute Recht der traditionsreichen Zeitung, einen wertefreien Blick auf das Weltgeschehen zu werfen. Nichts Moralisches also: 1938 wurde in "Time" Hitler zur Person des Jahres gekürt, ein Jahr später war es Stalin, dem 1942, mitten im Zweiten Weltkrieg, sogar zum zweiten Mal der Titel zuerkannt wurde.

Dieses Jahr soll der russischen Präsident Wladimir Putin  "Person des Jahres" werden.

Er ist kein Demokrat, argumentiert die Zeitung, und kein Liebhaber der Redefreiheit. In erster Linie stünde er für Stabilität – jene Stabilität, die wichtiger sei als alle Freiheiten in dem Land, das seit einem Jahrhundert keine Stabilität kannte. Weder Reformer noch Autokrat, sei es ihm gelungen, eine außerordentliche Stabilisierung Russlands zu erreichen und es zurück in den Kreis der Großmächte zu führen. Just für diese Leistung hat "Time" ihm den Titel verliehen.






Bei Putins Umgang mit den Medien dürfen nicht vergessen:


 Putin - kaum im Amt - setzte einen Frontalangriff auf die Pressefreiheit an. Fünf Wochen nach seiner Amtseinführung liess er den Medienmagnaten Wladimir Gussinski festnehmen, weil er die Grausamkeiten russischer Truppen im Tschetschenien-Krieg und mitten im Wahlkampf Putin in einer Satiresendung im Fernsehkanal NTW als hässlichen Giftzwerg lächerlich gemacht hatte, als eine Art russische Wiedergeburt der Kunstfigur Klein Zaches des deutschen Dichters E.T.A. Hoffmann.
Am Ende eines schmutzigen, harten und an Manipulationen reichen Wahlkampfes wollte NTW am Freitagabend ursprünglich auch Hubert Seipels Dokumentation "Ich, Putin" zeigen, die am vergangenen Montag in der ARD zu sehen war  Nach einem Protest der Wahlbehörden nahm der Sender den Film kurzfristig aus dem Programm - das russische Wahlgesetz verbietet von Freitag-Mitternacht bis zur Wahl am Sonntag jegliche Agitation.

Der Hamburger Regisseur kam Putin nahe wie kaum einer, sein Film zeigt auf ambivalente Weise den gefährlichen Charme des Kreml-Chefs, dem  mitunter auch Journalisten erliegen.

LINK:

30.03.2014

Freitag, 28. März 2014

Aus news.at:

Zeitgenössische Kunst


Kunstmesse

"Art Paris Fair" Messe für 

 zeitgenössiche Kunst eröffnet


  Paris Art Fair

Paris Art Fair

Die Pariser Messe für zeitgenössische Kunst "Art Paris Art Fair" hat mit 144 Galerien aus 20 Ländern eröffnet. Auf der Messe im Grand Palais werden bis 30. März die Werke von 1500 Künstlern ausgestellt.

Donnerstag, 27. März 2014

Kinder werden irregeführt

Zerrbild Kinderfernsehen


RTL und Co arbeiten mit der Gutgläubigkeit unserer Kinder.
Das Verwirrspiel zwischen Echtheit und Inszeniertheit ist den Kindern oft nicht bewusst.
Wir müssen zur Kenntnis  nehmen: In Deutschland konsumieren die Hälfte der Kinder ca. 90 Min täglich Sendungen, die am Nachmittag auf  Super RTL, Kika und Nick angeboten werden.
Und zwar  ohne Eltern. Unter dem Angebot gibt es genügend problematische Sendungen.


Der Realität wird mit bewährten Mitteln inszeniert. Die Verpackung ist neu. Obwohl es im Abspann heisst: "Alle handelnden Personen sind frei erfunden", so ist dies lediglich eine Alibiaussage. Das Spiel mit der Gutgläubigkeit ist nämlich einfach: Wackelige Kameraführung - verpixelte Gesichter und Autokennzeichen suggerieren, dass es authentische Aufnahmen sind.


Der Kommentar "Wir sind mit der Kamera dabei" festigt das Bild des Dokumentarfilmes. Die Pseudedokumentation müsste den Kindern bewusst gemacht werden. Kinder benötigen eine Minimum an Medienkompetenz, um den Schwindel zu durchschauen. 48% von Hauptschülern gehen in einer Studie davon aus, dass es sich bei Sendung"Familie im Brennpunkt" um eine echte Dokumentation handle.
Bei Kindern, die nicht erkennen, dass es sich um Fiktionen handelt, ist festzustellen, dass die notwendige Distanzierung fehlt.


Die Kinder trösten sich zwar: Es wird in allen Familien gestritten. Sie lernen über die Beobachtung, wie Probleme auch falsch gelöst werden.
Es wird den Kindern nicht bewusst, dass die einfach gestrickten Muster mit lauter Klischeefiguren den Jugendlichen in der Regel Schnell-Lösungen aus dem Hut gezaubert werden.

Oft werde ich gefragt, weshalb solche Scripted-Realitiy-Shows überhaupt so oft produziert werden.

Die Antwort ist einfach: Dies Sendungen werden geschaut! Viele Zuschauer = höhere Werbeeinnahmen. So einfach ist das. Ob die Kinder irregeführt werden, ist den Machern egal. Es geht in erster Linie um Gewinn. Solche Sendungen sind auch ohne grossen Aufwand zu produzieren und sind leicht konsumierbar.




Schaden solche Sendungen unseren Kindern?

Wenn Kinder solche Familienzerwürfnisse sehen und dies für bare Münze nehmen, so könnten sie sich einerseits trösten, weil es den Familien im Fernsehen noch viel schlechter geht.

Anderseits bekommen die Kinder ein verzerrtes Bild der Wirklichkeit. Sie merken die Ueberzeichnung nicht. Dass eine Tochter drogensüchtig ist und gewalttätig ist wird als normal erlebt.

Ich bin gegen ein Konsumverbot. Solche Flme können unterhaltsam sein. Aber man müsste den Kindern zeigen, wie diese Filme produziert werden und den Jugendlichen erklären, wie die Fiktionen produziert werden.
Wer mit den Kindern darüber spricht, handelt vernünftig. Dies setzt aber voraus, dass Erwachsene präsenter sein müssten, als es heute der Fall ist. Als Medienpädagoge habe ich gesehen, wie wichtig bei Kindern (auch im Umgang mit Medien) die Konstanz der Bezugsperson ist.

Mittwoch, 26. März 2014

Franziskus konnte den Prunkbischof nicht mehr halten

Das musste so kommen

Ich zitiere TAGI-online_

Der Prunkbischof schummelte systematisch

 

Auf Wunsch von Papst Franziskus tritt Bischof Tebartz-van Elst zurück. Ein Prüfbericht wirft ihm schwere Versäumnisse und Fehler beim Bau seines teuren Bischofssitzes vor. Mehr...
KOMMENTAR: Alles andere hätte der katholischen Kirche geschadet. Der Prunkbsichof und der bescheidene Papst Franziskus waren nicht kompatibel. Der Entscheid ist richtig!

Dienstag, 25. März 2014

Keine Einbildung: Kriminaltourismus boomt

Das politische Personal müsste die Situation ernst nehmen
Ich zitiere 20 Min:

Fast 10 Prozent mehr Kriminaltouristen!

Während Schweizer und Asylsuchende 2013 weniger Delikte begangen haben, hat die Zahl der ausländischen Beschuldigten zugenommen. Auffällig ist der Anstieg der Kriminaltouristen.

storybildEin Grossaufgebot der Zürcher Stadtpolizei vor einer Postfiliale beim Bellevue, die am 10. Februar 2014 überfallen wurde. (Bild: Keystone/Walter Bieri)

KOMMENTAR: Falls das Sicherheitsbedürfnis der Bevölkerung ignoriert würde und die Behörden davon ausgehen, die Oeffentlichkeit könnte sich an die ungefreute Situation gewöhnen, macht die Rechnung ohne den Wirt.
Bei künftigen Wahlen haben jene Parteien das Nachsehen, die sich nicht für die Sicherheit der Bevölkerung einsetzen. Das Sicherheitsbedüfnis ist seit je ein zentrales Ur-bedürfnis!

Ein Leserkommentar der viele positive Echos erntete

Die Polizei büsste viele Autofahrer, die ohne Licht unterwegs waren mit der Begründung: Es geht um die Sicherheit!

EIN LESER SCHREIBT DAZU UND ERNTET GROSSE ZUSTIMMUNG:

Jetzt ist die Jagd auf die Autofahrer eröffnet, aber dass jede Nacht tausende von Velofahrer ohne Licht unterwegs sind, interessiert keine Sau!

Kunden-Rhetorik

Der KUNDE will klare, kurze, konkrete, verständliche Antworten

Lesenswerter Beitrag von Rolf Leicher:

Im Kundengespräch mit sicherer Rhetorik überzeugen


Kundengespräch
In Kundengesprächen können Floskeln und andere verbale Unsitten „tödlich“ sein. Wenn Sie sich und Ihr Unternehmen überzeugend präsentieren wollen, müssen Sie kundenorientiert und rhetorisch geschickt kommunizieren.

Ein gewisses Maß an „Sprach-Hygiene“ ist erforderlich, wenn Sie mit Ihren Kunden kommunizieren. Sprach-Schlampereien lösen keine Handlung aus und verunsichern möglicherweise den Kunden. Wer Sicherheit und Kompetenz ausstrahlen will, drückt sich eindeutig und klar aus. Kunden mögen keine butterweichen Aussagen. Im Folgenden lesen Sie, worauf Sie im Kundengespräch achten sollten, damit Sie und Ihre Botschaft richtig ankommen.
Es gibt Signalwörter, die Unsicherheit oder Zweifel ausdrücken, wie „in etwa“, „irgendwie“, „sozusagen“, „gewissermaßen“, „oder so“. Wer solche Wörter oft in eine Aussage einfügt, verrät, dass er sich nicht genau auskennt, dass er sich nicht genau festlegen will. „Das wird sich dann technisch irgendwie lösen lassen“, „In etwa kann man sich vorstellen, was dann passiert“, „Das ist gewissermaßen sicher“. Diese wachsweichen Aussagen überzeugen nicht. „Sicher“ ist das Heftpflaster für Unsicherheit. „Sicher ist morgen schönes Wetter“. „Es wird sicher nicht so schlimm sein.“ Wer eigene Zweifel hat, deckt seine Unsicherheit dadurch auf. Soll der Kunde etwa so überzeugt werden?

Null-Aussagen auf den Müll

Formulierungen wie „Eigentlich kann ja nichts schief gehen ...“ oder „Wir sind wahrscheinlich in der Lage...“ brechen der Aussage die Spitze ab, relativieren sie zu einer Null-Aussage. Deshalb: Auf den Müll mit „eigentlich“, „vielleicht“, „eventuell“, „einigermaßen“, „möglicherweise“ und ähnlichen Verbal-Pölsterchen. Zumindest dort, wo Kompetenz und Standing sowie persönliche Durchsetzungsfähigkeit auch sprachlich gefragt sind. Dazu gehören solche Konjunktiv-Aussagen wie „Es könnte sein ...“, „Wir würden gerne ...“ oder „Es wäre gut ...“

Rhetorik-Tipp: Formulieren Sie konkret

Wer sicher wirken will, spricht nicht im Konjunktiv, sondern formuliert konkret in der Wirklichkeitsform. Einige Beispiele:
Falsch: „Diese Technik hätte den Vorteil …“
Richtig: „Diese Technik hat den Vorteil …“
Falsch: „Dadurch würden Sie erreichen …“
Richtig: „Sie erreichen damit …“
Falsch: „Ich glaube, man könnte …“
Richtig: „Ich bin sicher, Sie können …“
Falsch: „Ich würde Folgendes vorschlagen …“
Richtig: „Ich schlage Folgendes vor.“

Konkret statt eventuell

Die Möglichkeitsform (Konjunktiv) im Kundengespräch wirkt unsicher. Wer hingegen sicher wirken will, spricht in der Wirklichkeitsform. Denn durch „würde, wäre, hätte, könnte, müsste“ verunsichert man den Kunden. Der Konjunktiv ist der Höflichkeitsstil der 80er-Jahre und mittlerweile völlig veraltert.

Positiv formulieren

Bemühen Sie sich, positiv zu formulieren. Wohl jeder kennt den psychologischen Unterschied zwischen einem halbvollen und halbleeren Glas. Das halbleere Gefäß suggeriert Mangel und wirkt daher negativ; halbvoll betont das Positive, das Guthaben. Worte wecken also Gefühle und beeinflussen das Gesprächsklima. Oft lässt sich eher negativ Besetztes auch positiv ausdrücken. Und das sollten Sie auch tun. Verfallen Sie also nicht in den Fehler, einfach drauflos zu reden, ohne vorher zu überlegen.

Rhetorik-Tipp: Formulieren Sie positiv

Ein und derselbe Sachverhalt lässt sich negativ oder aber für den Kunden verbindlich positiv formulieren. Einige Beispiele:
Negativ: „Das weiß ich nicht.“
Positiv: „Ich mache mich schlau und melde mich.“
Negativ: „Da müssen Sie warten.“
Positiv: „Bitte gedulden Sie sich etwas.“
Negativ: Dafür bin ich nicht zuständig.“
Positiv: „Zuständig ist …
Negativ: „Heute geht nichts mehr.“
Positiv: „Bis morgen Abend haben Sie es vorliegen.“
Negativ: „Da haben Sie mich falsch verstanden.“
Positiv: „Da habe ich mich falsch ausgedrückt.“

Klar und verständlich reden

Im Beratungsgespräch stellen Sie Ihr Leistungspaket dar. Da kommen Sie ganz schön ins Reden. Sprechen Sie so, dass es Vergnügen macht, Ihnen zuzuhören. Fachwörter verstehen nur Fachleute. Erklären Sie Ihrem Kunden Fachbegriffe und setzen Sie nicht voraus, dass er diese schon kennt und Ihnen folgen kann. Vermeiden Sie umständliche, lange Sätze, die mit Nebensätzen verlängert werden. Das verwirrt den Kunden. Vereinfachen Sie technische Beschreibungen. Kurze Sätze sind leichter zu verstehen.

Mit der Stimme wirken

Eine lautstarke Stimme klingt leicht aggressiv und autoritär. Schnell fühlt sich ein Kunde dadurch überredet statt überzeugt. Der Schnellsprecher unter den Mitarbeitern wirkt hektisch, drängend, unruhig, ungeduldig. Die leisere Stimme, das langsamere Sprechtempo wird als angenehm empfunden. Sprechen Sie nie schneller als Ihr Kunde. Sie wirken sonst hektisch.

Mehr „Sie“, weniger „Ich“

Im Kundenkontakt müssen Sie die „Ichbezogenheiten“ vermeiden. Ausdrücke wie „Ich finde“, „Meiner Meinung nach ...“, „Meine Erfahrung sagt mir ...“, „Ich an Ihrer Stelle ...“, „ich würde es anders machen“ sind Gift für kundenorientierte Beratung. Abgesehen von den Fällen, in denen der Kunde Sie als Spezialisten um Ihre Meinung bittet oder auf Ihr persönliches Urteil Wert legt, sollten Sie Ihre eigene Person so weit wie möglich aus dem Gespräch ausschalten.
Stellen Sie den Kunden in den Mittelpunkt. Jedes „Ich“, das durch ein „Sie“ ersetzt werden kann, sollte dem „Sie“ Platz machen. Was bewirken Botschaften in Form von „Ich-Sätzen“? Hier werden Ihre eigenen Emotionen, Meinungen, Wünsche, konkret und situativ benannt, ohne das Gegenüber einzubeziehen. Sie dienen der Selbstoffenbarung. Sie wirken weniger bedrohlich, da sie nur subjektive Äußerungen und keine Schuldzuweisung enthalten.
Beispiele: „Ich schlage vor, dass ...“, „Also, da bin ich mir ganz sicher ...“, „Meiner Meinung nach ...“ Was bewirken Sie mit „Sie-Sätzen“? Die eigene Meinung spielt hier keine Rolle. Der Kunde steht im Mittelpunkt des Gesprächs. „Sie“, „Ihre“ und „Ihnen“ zeigen Kundenorientierung. Ein paar Beispiele: „Für Sie ist es besser ...“, „In Ihrer Situation empfiehlt es sich ...“, „Damit ist Ihnen geholfen ...“

Rhetorik-Tipp: Formulieren Sie aus der Kundensicht

Vermeiden Sie „Ichbezogenheit“, indem Sie sich zurücknehmen und kundenorientiert beraten. Einige Beispiele:
Schlecht: „Ich zeige Ihnen mal ...“
Besser: „Sie sehen hier ...“
Schlecht: „Ich meine ...“
Besser: „Meinen Sie nicht auch ...“
Schlecht: „Ich finde ...“
Besser: „Sie finden sicherlich ...“
Schlecht: „Ich halte es für besser ...“
Besser: „Für Sie ist es besser ...“
Schlecht: „Ich gebe Ihnen ...“
Besser: „Sie erhalten ...“
Schlecht: „Ich gewähre Ihnen ...“
Besser: „Sie bekommen ...“

In der Gegenwartsform reden

Zukunftsaussagen wecken Zweifel. Werden Versprechungen für die Zukunft immer eingelöst? Hindernisse können auftauchen oder Versprechen vergessen werden. Die Zukunftsform suggeriert beim Sprechen Unsicherheit, die Gegenwartsform enthält schon den Vollzug und lässt psychologisch gesehen keinen Spielraum für Hindernisse. Bei Gegenwartsaussagen fühlt sich der Kunde schon jetzt als Nutznießer, auch wenn es um Zukünftiges geht.

Rhetorik-Tipp: Formulieren Sie im „Jetzt“

Wenn Sie in der Gegenwartsform reden, wirken Sie augenblicklich verbindlicher. Einige Beispiele:
Falsch: „Herr XY wird sich melden.“
Richtig: „Herr XY meldet sich.“
Falsch: „Die Lieferzeit wird in Zukunft besser.“
Richtig: „Die Lieferzeit ist in Zukunft besser.“
Falsch: „Wir werden das prüfen.“
Richtig: „Wir prüfen das.“
Falsch: „Wir werden Sie noch darüber informieren.“
Richtig: „Wir informieren Sie.“

Wie viel Dialekt ist erlaubt?

Ihr Kunde darf ruhig erkennen, aus welcher Region Sie kommen. Dialekt ist keine Schande. Zu viel Hochdeutsch klingt sogar gekünstelt. Machen Sie aber nicht aus Gefälligkeit den Dialekt des Kunden nach. Hinderlich ist Ihr Dialekt nur dann, wenn dadurch die Verständlichkeit beeinträchtigt wird. Wenn Sie Worte verwenden, die es im Hochdeutschen gar nicht gibt, ist von Dialekt abzuraten. Konzentrieren Sie sich nicht krampfhaft auf Hochdeutsch. Sie brauchen Ihren Kopf und die Konzentration für das Kundengespräch.
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NACHTRAG:
Quelle: E-Commerce


Tipps, die helfen, ein Kundengespräch erfolgreicher verlaufen zu lassen

1. Kunden wollen Wertschätzung. Nur, wer sich vom Berater respektiert fühlt, wird zu einem Kauf bereit sein.

2. Die Ziele des Kunden bestimmen das Kundengespräch. Wer sich zu etwas gedrängt fühlt oder sich einen Schwall von unwichtigen Informationen über ein Thema anhören muss, wird sich bald abwenden und das Gespräch sogar abbrechen.

3. Kunden, die sich bedrängt fühlen, weichen eher aus.

4. Erfolgreiche Kundengespräche beziehen die Meinung des Kunden mit ein. Im Gespräch sollte immer wieder Bestätigung vom Kunden abgerufen werden. Das erreichen Sätze, wie: “Meinen Sie nicht auch …”, “Können Sie bis hierher bestätigen” oder “Bestimmt haben Sie das auch schon so erlebt”.

5. Kunden wollen im Kundengespräch intensiv informiert werden. Sie suchen nach Informationen, die fehlen. Erfolgreiche Kundengespräche kann also nur ein Berater führen, der selbst sehr gut über die Thematik informiert ist.

6. Augenkontakt ist wichtig. Berater, die ihre Kunden beim Gespräch direkt ansehen, erwecken den Eindruck, dass sie sich voll und ganz auf ihr Gegenüber einstellen. Jetzt und hier zählt nur dieser eine Kunde. Der fühlt sich ernst genommen. 

7. Ein erfolgreiches Kundengespräch soll kein Monolog des Fachmanns werden. Vielmehr soll der Kunde motiviert werden, sich zu dem Thema zu äußern. Damit erhält der Verkäufer die Möglichkeit, die Wünsche und Beweggründe des Gesprächspartners zu erfahren. Nun kann er das Kundengespräch noch persönlicher und individueller führen. 

8. Das Erscheinungsbild des Kundenberaters spielt eine wesentliche Rolle. Es sollte immer gepflegt sein, aber der jeweiligen Branche angepasst. Overdressed zu sein, wäre genauso falsch, wie zu lässige Kleidung in einer Branche, in der ein gehobener Kleidungsstil angesagt ist.

9. Ein wichtiger Faktor ist Zeit. Zwischen Tür und Angel berät niemand gut. Notfalls sollte ein Beratungstermin in zeitlicher Nähe vereinbart werden. Optimal ist es allerdings, den Kunden sofort in ein informatives Gespräch ohne Zeitdruck einzubinden.

FAZIT: Es ist gar nicht so schwer, Kunden mit einem gut geführten Kundengespräch zu überzeugen
 
LINKS:
Klassische Verständlichkeitshelfer sind. Einfachheit durch verständliche adressatengerechte Sprache. Kürze durch Vermeiden von Langatmigkeit; Struktur ...
www.rhetorik.ch/Missverstehen/Missverstehen.html
Dateiformat: PDF/Adobe Acrobat
Voraussetzung: - Interesse wecken. - Blick mit Gegenüber halten. - Auf Gespräche vorbereitet sein ( Haltung...) - Einladung. - Small-Talk. - Evtl. Getränk anbieten.
www.rhetorik.ch/Messekontakte/messe.pdf

4. März 2005 ... Being able to connect with others through small talk can lead to big things, according to Debra Fine, author of "The Fine Art of Small Talk.
rhetorik.ch/Smalltalk/
Sitzgelegenheit offerieren; Getränke, Kaffee anbieten; Small-Talk machen; Augenkontakt aufnehmen; Namensschilder nicht vergessen; Kleider und Schmuck ...
www.rhetorik.ch/Messekontakte/Messekontakte.html


Smalltalk ist das kleine Gespräch über Alltägliches. Nicht nur bei Kritik-, Beurteilungs-, Qualifikations-, oder Schlechtnachrichtengeprächen hat die ...
www.rhetorik.ch/Smalltalk/Smalltalk.html
28. Okt. 2006 ... Kundenreklamationen. ... Kundenreklamationen. von Marcus Knill. Weniger Reklamationen, dank ... Kunden wertschätzen. Wünsche ernst ...
www.rhetorik.ch/Reklamationen/Reklamationen.html
Dateiformat: PDF/Adobe Acrobat
24. Apr. 2007 ... (Fortsetzung von Seite 1) gar eine Rezession kommt. Viele erwarten eine solche Beruhigung nach den Olympi- schen Spielen im Jahre 2008.
www.rhetorik.ch/Weichspueler/alpha.pd




Schule wohin?

Weshalb können Lehrer nicht mehr allein unterrichten?

In der Volksschule waren Lehrkräfte über Jahrzehnte problemlos fähig, ihren Unterricht in einer Klasse allein zu bestreiten. Behinderte  oder verhaltensauffällige Kinder wurden von geschulten Fachkräften gefördert.
Als vor Jahren an einer Oberstufe ein Theologe aus disziplinarischen Gründen nicht fähig war, den Unterricht allein zu bestreiten, überlegte man sich, ob nicht eine Lohneinbusse fällig wäre.
Der Klassenlehrer war in jener Klasse genötigt, bei den meisten  Stunden des Pfarrers im Klassenzimmer mit anwesend zu sein.

Heute ist Teamteaching Mode geworden. Zwei Lehrerinnen unterrichten wohlverstanden in einer normalen Klasse.
Von den Mehrkosten spricht man dabei nicht gerne.

Immer mehr Primarschulklassen haben keine konstanten Bezugspersonen mehr. 
Ich sah Schulen, da wirkten an einer Unterstufe bis 10 Lehrkräfte.
Die Erziehungsdirektion (ZH) handelte desahlb richtig. Sie versuchte immerhin, diesen Trend der Orientierungslosigkeit der Kinder zu korrigieren.  Doch wurde nur ein halber Schritt gemacht.
Heute zeigt sich, dass die Korrektur nicht mehr so einfach von sich geht. Die Schule hat sich bereits in eine falsche Richtung verrannt.


Ich zitiere Tagi-online:


Für Schulversuch fehlen Freiwillige

Seit neun Monaten läuft in Zürich ein Schulprojekt, bei dem die Zahl der Lehrpersonen pro Klasse auf zwei beschränkt wird. Die Idee wird allseits gelobt. Trotzdem finden sich kaum Schulen, die mitmachen.
Unterrichten im Schulhaus Letten in Zürich gemeinsam eine 4. Klasse: Kristin-Milva Meier (l.) und Kathrin Uhlir.
Unterrichten im Schulhaus Letten in Zürich gemeinsam eine 4. Klasse: Kristin-Milva Meier (l.) und Kathrin Uhlir.
Bild: Doris Fanconi

Der Schulversuch «Fokus Starke Lernbeziehungen» dauert bis 2019. Ziel ist es, Stellenprozente von Speziallehrkräften zu den Klassenlehrpersonen umzulagern, sodass es möglich wird, in gut einem Drittel der Lektionen zwei Lehrpersonen pro Klasse einzusetzen. Der Versuch soll kostenneutral sein. Für Weiterbildungen und die wissenschaftliche Evaluation hat der Regierungsrat 5 Millionen Franken bewilligt. Bisher nehmen folgende Schulen am Versuch teil: Letten in Zürich, Hofacker in Schlieren, Guldisloo in Wetzikon, Rifferswil, Kindergarten Marthalen. Im Sommer 2014 starten folgende Schulen: Lind in Winterthur, Worbiger in Rümlang, alle Kindergärten in Kloten, Kindergarten Aesch und Heerenweg in Neftenbach. Für Sommer 2015 sind noch sechs Plätze frei. (sch)
Es gibt Schulklassen, die haben so viele Lehrpersonen, dass die Eltern kaum mehr wissen, wer für ihr Kind zuständig ist. Die Lehrer klagen über Absprachen und Bürokratie, und die Kinder haben Mühe, mit ihren Lehrern eine Beziehung aufzubauen.
Bildungsdirektorin Regine Aeppli (SP) hat nun mit dem Projekt «Fokus Starke Lernbeziehungen» reagiert. Hauptziel des Schulversuchs: Pro Klasse gibt es nur noch zwei statt acht oder zehn Lehrer. Heilpädagogen, Therapeuten und Lehrerinnen, die Deutsch als Zweitsprache (DaZ) unterrichten, gehen nicht mehr in die Klassen, sondern beraten jetzt die Lehrer.
Ihre Pensen sollen teils auf die Klassenlehrer umgelegt werden. So kommen bis zu 160 Stellenprozente zusammen, was den Klassenlehrern ermöglicht, 10 bis 20 Lektionen pro Woche gemeinsam zu halten. Als Aeppli ihre Idee vorstellte, war die Begeisterung gross. Der Winterthurer Schulvorsteher Stefan Fritschi (FDP) kündigte an, er werde aus jedem Schulkreis eine Schule zur Teilnahme motivieren, und die Präsidentin der Heilpädagogen sprach von einem Versuch, der in eine «gute Richtung» gehe.

KOMMENTAR: Mich nimmt Wunder, wie lange es noch dauert, bis die Verantwortlichen einer modernen Schule endlich einsehen, dass die Zusammenlegung aller Begabungen und das Intergrieren von Behinderten und Verhaltensgestörten in den normalen Klassen rückgängig gemacht werden müsste. Denn diese vielversprechende Integration wurde beiden - den Schwachen und Begabten - nicht gerecht. Die Schwachen werden demotiviert und die Normalbegabten langweilen sich.
Ein Kind mit besonderen Schwächen müsste auch von besonders ausgebildeten Lehrkräften gesondert gefördert werden. Deshalb zurück in die Zukunft. Nicht alles, was verändert wird, kommt einer Verbesserung gleich. Bei Verschlimmbesserungen braucht es Mut, in einer Sackgasse umzukehren.

Aus Handelszeitung

TV



Das Schweizer Fernsehen prüft, die Zahl der Moderatoren zu reduzieren. Experten sehen das als Weg, die Sendungen klarer zu positionieren. Doch die Personalisierung hat auch Kehrseiten.
VonTobias Keller



Wer bei SRF eine Sendung präsentiert, hat nationale Aufmerksamkeit auf sicher. Noch immer sind die öffentlich-rechtlichen Sender klare Marktführer in der Schweiz und erreichen Millionen von Zuschauern. Doch welche Frauen und Männer sind künftig die Aushängeschilder des nationalen Fernsehens? Diese Frage wird derzeit auf den Gängen des SRF-Sitzes am Leutschenbach heftig diskutiert, wie handleszeitung.ch am Samstag berichtete.
So sollen «10vor10» oder auch die Tagesschau nur noch von zwei Hauptmoderatoren präsentiert werden. Derzeit sind es noch deutlich mehr. «Selbstverständlich überprüfen wir laufend Sendungskonzepte, mit der Absicht, Formate klar zu positionieren», bestätigte SRF.

Sendungen von SRF leben von Identifikationsfiguren
Ist der Abbau an Moderatorenstellen einfach nur Mittel zum Sparen? Medienprofessor Heinz Bonfadelli vermutet auch eine andere Absicht hinter der Konzentration auf weniger Gesichter am Bildschirm. «Dies deutet auf eine stärkere Personalisierung der einzelnen Sendegefässe hin». Das sieht auch Kommunikationsexperte Marcus Knill so. «Sendungen wie ‹10vor10›, Tagesschau oder Schweiz Aktuell leben von Identifikationsfiguren.»
In vielen Ländern sind denn auch einzelne Männer und Frauen über Jahrzehnte Aushängeschilder der Nachrichtenformate. In den USA werden die Sendungen gar nach den Moderatoren benannt. So heissen etwa die Abend-Nachrichten bei CSB «Evening News with Scott Pelley». Auch in Deutschland ist der Personenkult üblich. Seit 1992 moderiert etwa Peter Kloeppel die Sendung RTL Aktuell. «Das Ziel muss sein Glaubwürdigkeit, Sympathie und Identifikation beim Volk zu schaffen. Dazu braucht man pro Sendung zwei bis drei kompetente Moderatoren», kommentiert Knill.

Wir sind ein Land trotz verschiedener Sprachen

Das Fernsehen tauschte die Tagesschauequipen aus


Vor einem Jahr fand der Austausch des deutschen Fernsehens mit de Westschweiz statt.
Dieses Jahr mit dem Tessin.

Das Projekt ist gut angekommen. Die Equipen profitieren von dem Austausch. Das Tessiner Team arbeitete eigenständig. Die Moderatorin zeigte zwar  Signale der Spannung. Sie machte recht viele Aes und ich erhielt Echos, man habe die moderatorin stellenweise schlecht verstanden. Anderseits profitierte sie von ihrem Charme. Der Chef der Tagesschau Urs Leuthard wird sein erfolgreiches Projekt sicherlich weiter pflegen.
Ich zitiere 20 Min:

Frauentausch bei der «Tagesschau»

von Deborah Onnis - Buonasera statt Guten Abend: Die Tagesschau-Moderatorinnen von SRF und RSI haben die Arbeitsplätze getauscht. Ein Kommunikationsexperte sagt, wie sie sich geschlagen haben.


1|3
Die Tessiner Moderatorin Alessia Caldelario präsentierte am Donnerstag die Nachrichten auf Deutsch.

Zum Thema
Donnerstagabend moderierte Maureen Bailo, Nachrichten-Moderatorin des SRF, die News im Tessiner Pendant RSI – auf Italienisch natürlich. Im Gegenzug präsentierte die Tessiner Nachrichtensprecherin Alessia Caldelari im SRF-Studio im Leutschenbach die «Tagesschau».
Um 19.30 Uhr legte die Tessinerin in der deutschsprachigen «Tagesschau» mit einem strahlenden «Buonasera» los und kündete die etwas andere Ausgabe der Nachrichtensendung an. Obwohl grammatikalisch meistens alles korrekt war, verriet «der Kremle» anstatt «Kreml» oder «eine Bruch mit der Verfassung», dass sich die Moderatorin nicht ganz in ihrer gewohnten Sprachregion bewegte. Dies, obwohl sie eigentlich dank ihrer deutschen Mutter zweisprachig ist.
Twitter-Fanclub für Caldelario
Dank dem Charme im Stil von Christa Rigozzi, mit dem die Tessinerin moderierte, konnte man ihr wegen der kleinen Fehler aber nicht lange böse sein. Dies bestätigten Stimmen auf Twitter, wo die ersten Reaktionen positiv waren: «Super» und «Bravissimo», hiess es da, oder: «härzige Dialekt» und «irgendwie witzig». Rejaka117 gefiel es sogar besser als sonst: «Nicht trocken und langweilig präsentiert. So wäre die Sendung immer perfekt.»
Kritischer analysiert Kommunikationsexperte Roger Huber die Moderation von Alessia Caldelari: «Trotz der sympathischen Art hat man gesehen, dass sie sehr gestresst war.» Im Vergleich zu ihrer italienischen Moderation im «Telegiornale» hätten ihre Bewegungen sehr schwer gewirkt. «Sie konnte nicht ihre gewöhnliche Dynamik einbringen. Das war schade.»

Kommentar: Nach meinem Dafürhalten dürften auch in anderen Sendegefässen solche Brücken über die Sprachgrenzen gebaut werden.