Freitag, 11. Januar 2013

AUS PERSOENLICH.COM NEWS:


Marcus Knill

[nahlad]

Pseudo-News zum Zugunglück

Kaffeesatzlesen auf einigen Online-Portalen.

Am Donnerstagmorgen, 10. Januar säumte kurz vor 8.00 Uhr beim Busbahnhof in Schaffhausen eine ungewöhnlich grosse Menschenmenge die Perrons. Man hörte Sirenengeheul von Rettungsfahrzeugen. Die Situation war sonderbar. Im Internet fand ich bereits nach wenigen Minuten die ersten Meldungen über ein Zugsunglück auf der Strecke Neuhausen Dachsen. "Tagi", "20 Minuten", und "Blick" informierten online laufend über das Geschehen. Es war erstaunlich, wie rasch die ersten Handyfotos, Kommentare, aber auch die ersten Vermutungen und Schuldzuweisungen im Netz auftauchten.
Nach dem Unglück am Donnerstagmorgen wurden die unterschiedlichsten Vermutungen zu rasch ins Netz gestellt. Auch der Unglücksort wurde unpräzis und sogar falsch angegeben. Die Anzahl der Verletzten wechselte laufend. Es war zuerst von 40 Verletzten die Rede - dann von nur ganz wenigen. Erst gegen 10 Uhr wurde die Zahl auf 17 festgelegt. Da ich am Morgen unterwegs war, hatte ich keine Gelegenheit, die unterschiedlichen Kommentare, welche ich auf dem i-Phone gelesen und im Autoradio gehört hatte, als Belege sofort zu kopieren. Ich hätte diese Beiträge gerne für einen Fachartikel gespeichert. Am Abend versuchte ich bei den verschiedenen Online-Anbietern, die ersten fragwürdigen Informationen nachträglich wieder zu finden und auszudrucken. Vergeblich: Die ersten Flopinformationen waren bereits gelöscht. Ein Leser, der diese Unzulänglichkeit mit den Falschinformationen im Kommentar recht hart kritisierte, war leider auch nicht mehr auf dem Netz zu finden. Der Beitrag fehlte!
Erkenntnis: Nach einem Unglück sollten sich die Medien immer nur an belegte Fakten halten und mitunter warten, bis wichtige Sachverhalte geklärt oder bestätigt worden sind. Fakten dürfen selbstverständlich beschrieben und geschildert werden. Es ist verständlich, wenn Online-Redaktionen die Schwemme von Kommentaren unter Zeitdruck kaum noch filtern können. Bei Krisen, Katastrophen und Unfällen gilt dennoch: Keine Vermutungen, keine Hypothesen, keine Mutmassungen über die Schuldfrage oder die Ursachen des Unglücks.
Dass sachgerechte Information zeitaufwändig sind, zeigte sich bei diesem Zugzusammenstoss mit Verletzten in Neuhausen. Alle Pseudoexperten, die in derartigen Situationen glauben, Kaffeesatz lesen zu können, müssten heute Abend über die Bücher gehen. In der Tagesschau konnte zehn Stunden nach dem Unfall die Ursache des Zusammenstosses offiziell immer noch nicht bekannt gegeben werden. Im Grunde genommen sind die erwähnten Erkenntnisse banal und nichts Neues. Sie bestätigen aber: Nur wer das Krisenkommunikationsmanagement trainiert hat, kann auch in der Hektik des Geschehens die Tools aus den Lehrbüchern umsetzen. Erfreulich war beim jüngsten Zugsunglück immerhin, dass die offiziellen Sprecher, die ich gehörte habe (SBB, Polizei), ihre Sache recht gut gemacht hatten.

Text: Marcus Knill

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Kommentar:
[11.01.2013 - 16.26 Uhr]
Marie Kalser
Die Aussage von Herrn Knill kann ich nur dick unterstreichen. 
Ich war im Ausland und habe mich via Schweizer 
Online-Medien über die Situation daheim erkundigt. 
Plötzlich hiess es überall "Zug-Unfall". Aufgefallen 
ist mir vor allem, wie total übertrieben Blick-Online 
aufmachte. Man hätte ja meinen können, das 
Ende der Welt sei gekommen. Riesige Schlagzeilen, 
Ticker-Feeling wie bei 9/11, Vermutungen, 
halbschlaue Erklärungen und vor allem viel viel Mist. 
Irgendwann titelte der Blich dann gar 
"Der Lokführer konnte sich selber befreien", 
der Mann ist also - verstehe ich das richtig - 
selber aus dem Führerstand gestiegen. Wow! 
Wo bitte ist da die News? Was soll das? 
Ich frage mich schon, was der Blick macht, 
wenn wirklich mal etwas sehr, sehr Schlimmes 
geschieht. Alles in allem: Wer - wie ich jetzt eben - 
sich im Ausland via CH-Online-Medien
à la Blick informiert, wird völlig falsch informiert 
 (TA und 20min habe ich zu wenig verfolgt). 
Fazit für mich: Dem Blick glaube ich nichts mehr.
Die Guten werden immer besser

Wer kennt nicht die Behauptung: "Wer hat, dem wird gegeben." Oder:
"Die Reichen werden immer reicher."
Weshalb? Wie in anderen Bereichen ist es leider so, dass  jene, die es nötig hätten, die Chance des Aufstieges nicht nutzen und ausgerechnet jene, die oben sind, sich ständig weiterbilden.

Weiterbildung Online-Marketing



Ich zitiere aus DIE ZEIT:

Und es fällt noch etwas auf: Betriebliche Weiterbildung – also solche, die vom Arbeitgeber organisiert wird und hauptsächlich während der Arbeitszeit stattfindet – gibt es verstärkt in großen Unternehmen und wird hauptsächlich von denen genutzt, die mitten im Berufsleben stehen und einen höheren Bildungsabschluss haben. Zusammengefasst: Am meisten profitieren Akademiker zwischen 30 und 40 Jahren in Konzernen. Noch kürzer: 

Die Guten werden tatsächlich immer besser!

Ursachen sind leicht zu finden. »Aus Sicht der Betriebe ist es logisch, diejenigen zu fördern, die am meisten Leistung bringen«, sagt Weiß. Und je größer ein Unternehmen, desto eher kann es sich Fortbildungen leisten. Konzerne wie Bosch werben auf ihrer Homepage mit Französisch- und Japanisch-Kursen. Weiterbildung dient längst auch dem Unternehmensmarketing. Sie hat aber für Arbeitgeber noch mehr Vorteile. Klinikleiter Christian Seifert sagt: »Durch Weiterbildung wollen wir erreichen, dass die Fachkräfte zufrieden sind und langfristig bei uns bleiben.« Das ist ihm 40.000 bis 60.000 Euro im Jahr wert. Die Hälfte kann er sich von Brandenburgs Landesagentur für Struktur und Arbeit erstatten lassen.
Die eigene berufliche Weiterbildung können Berufstätige natürlich auch unabhängig vom Arbeitgeber verfolgen. Doch auch hier sind die Zahlen klein und scheinen – je nach Quelle – zu stagnieren oder zurückzugehen. Dem Statistischen Bundesamt zufolge hatten 2011 nur 5,8 Prozent der befragten Erwerbstätigen zwischen 15 und 64 Jahren in den vier Wochen zuvor an einer beruflichen Weiterbildung teilgenommen. Der Wert ist damit noch niedriger als drei Jahre zuvor (6,1 Prozent). Im gesamten Jahr 2010 nahmen nur 13 Prozent der Erwerbstätigen an individueller berufsbezogener Weiterbildung teil.
Woran liegt das? »Manche Menschen bekommen Angst, wenn ihnen der Chef eine Weiterbildung vorschlägt«, sagt Reinhold Weiß. »Sie hören heraus: Ich bin nicht gut genug. Ich kann zu wenig.« Martin Baethge, Präsident des Soziologischen Forschungsinstituts der Uni Göttingen, sagt: »Die Hauptgründe, warum sich viele nicht weiterbilden, sind Zweifel am Sinn der Weiterbildung, schlechte Informationen und außerberufliche Belastung.« Vorgeschrieben sind Fortbildungen nur für wenige Berufsgruppen, wie für Lehrer, Ärzte oder Apotheker, für die es sogar eine gesetzlich verankerte Weiterbildungspflicht gibt.

Kommentar: Aus meiner Sicht ist WEITERBILDUNG eine SELBSTVERSTAENDLICHKEIT. Das gilt auch für mich.
Die Zeiten sind vorbei, bei denen beispielsweise ein Lehrer noch sagen konnte: Ich habe ein Seminar besucht und kann nun bis zur Pensionierung Schule geben. Heute geht es ohne permanente Weiterbildung nicht mehr.

Wer nicht an sich arbeitet, hat nach meinem Dafürhalten ein Brett vor dem Kopf.

Es gibt keinen Job mehr, bei dem nicht das LLL Prinzip gilt:
Leben Langes Lernen! K+K hilft Ihnen sich im Bereich kommunikative Kompetenz weiter zu entwickeln.


LINK:

12. Sept. 2012 ... Diese drei L sind bei den meisten Kommunikationsprozessen ein hilfreicher Handlauf. L für Lernen Wer ausbildet, referiert oder präsentiert, der ...
www.rhetorik.ch/LLL/LLL.html

Die Mutter - die Eltern - die Familie prägt die kognitive Entwicklung des Kindes mehr als eine familenergänzende Betreuung.

Quelle: NZZ online

Die Familie fördert die Vorschulbildung


Das familiäre Umfeld mit Eltern und Geschwister ist für die kognitive Entwicklung im Vorschulalter gemäss einer Studie prägend (Bild hat nichts direkt mit der Studie zu tun).
Das familiäre Umfeld mit Eltern und Geschwister ist für die kognitive Entwicklung im Vorschulalter gemäss einer Studie prägend . (Bild: Keystone)

Für die kognitive Prägung von Kindern im Vorschulalter ist das familiäre Umfeld entscheidend. Die Resultate einer neuen Studie relativieren damit frühere Aussagen zu familienergänzender Betreuung.

(sda) ⋅ Die Erziehungswissenschafterin Margrit Stamm hat die Frühförderung von Kindern in der Mittelschicht unter die Lupe genommen. Erstaunt hat sie festgestellt, dass das Ausbildungsniveau der Mutter und das Vorhandensein von Geschwistern einen starken positiven Einfluss auf Vorschulkinder hat.

Neuer Fokus

Die Studie «Früher an die Bildung – erfolgreicher in Zukunft?» (Franz) hat die Bedingungen des Heranwachsens von Kindern in der Deutschschweiz untersucht und dabei den Schwerpunkt auf bildungsorientierte Familien gelegt, wie Margrit Stamm am Mittwoch mitteilte.
Rund 300 Familien wurden dazu befragt, wie sie den Alltag gestalten, welche Betreuung sie wählen und wie sie ihre Kinder fördern. Die emeritierte Professorin der Universität Freiburg untersuchte anhand der Antworten die Auswirkungen auf die kognitive, sprachliche, mathematische und sozial-emotionale Entwicklung der Kinder.
«Es ist die erste Untersuchung in der Schweiz, welche die Auswirkungen der Betreuung auf die Entwicklung von Vorschulkindern untersucht und dabei auch familiäre Merkmale berücksichtigt hat», erklärt Stamm die Studiengrundlage.

Das Ergebnis:

Die Kinder der befragten Familien aus der Bodenseeregion, dem Toggenburg, dem Fricktal und dem Berner Seeland wuchsen laut Stamm in einem anregenden Umfeld auf.
Dabei stellte Stamm fest, dass die familienergänzende Betreuung bei Mittelschichtkindern eine deutlich untergeordnete Rolle spielt. Der Grund: Bereits das familiäre Umfeld ist förderlich, weshalb familienergänzende Betreuung nur wenig daran ändern kann.

Wer sind die Eltern?

Viel wichtiger als die familienergänzende Betreuung sei, wer die Eltern – vor allem die Mütter – seien, ob Geschwister vorhanden seien und ob die Eltern den Medienkonsum ihres Kindes unter Kontrolle hätten. Die Studie erbringe den empirischen Nachweis, «dass die Familie von überragender Bedeutung ist für die kognitive, sprachliche, mathematische und soziale Entwicklung der Kinder».

Benachteiligte Familien

Dieses Ergebnis ist gemäss Stamm erstaunlich, weil viele frühere Untersuchungen einen starken positiven Einfluss von familienergänzender Betreuung auf die Entwicklung der Kinder belegten. Die Studien hätten sich jedoch oft auf benachteiligte Familien konzentriert, in denen die Kinder wenig gefördert würden.

Kommentar: Diese Erkenntnis verdeutlicht einmal mehr, dass wir  darauf bedacht sein müssten, die Betreuung in der Familie zu fördern. Nur bei Familien die Kinder vernachlässigen und Vorschulkinder grenzenlos Fernsehen konsumieren lassen, könnten von familienergänzender Betreuung profitieren.
Bei zahlreichen jungen Ehepaare stelle ich fest, dass sie die Kinder nicht mehr fremdbetreuen lassen wollen. Ihre eigenen Kinder möchten sie selbst prägen und würden es später bereuen, wenn sie bei den eigenen Kinder keine Bindung aufbauen konnten und die Eltern gleichsam zu Fremden werden. Die Idee - Elternbetreuung zu honorieren - sollte somit geprüft werden.