Sie erinnert uns an den Zwang zum Blockflötenspiel, obschon die Blockflöte ein vielseitiges Instrument ist und mit diesem einfachen Instrument schwierigste Konzerte gespielt werden können. Wir denken beim Flötenspiel dieser Tage vor allem an die flötenspielenden Hirten vor der Weihnachtskrippe.
Letztes Update am 20.12.2013, 11:56
In Deutschland hat die Geige die Flöte bei den Musikschülern popularitätsmäßig überholt.
Auch wenn "Ihr Kinderlein
kommet" manchmal quietschig klingt - die Blockflöte gehört zur
Weihnachtszeit wie Kekse, Wunschzettel und Krippenspiel. Doch die Schar
der Flötenkinder schrumpft, was ein Blick nach Deutschland in die
Statistik der Musikschulen belegt. Unangefochtene Nummer eins ist schon
lange das Klavier, bis Ende der 90er Jahre gefolgt von der Blockflöte.
Mittlerweile lernen aber schon mehr Kinder Violine.
Ist die Blockflöte uncool geworden? Liegt es an den Eltern, die sich die hohen Frequenzen beim Üben daheim ersparen wollen und ihren Nachwuchs eher als hippe Gitarristen sehen? Oder fehlen die Vorbilder à la Stargeiger David Garrett?
Das gesunkene Interesse habe vielfältige Gründe, sagt der Chef des Traditionsunternehmens: "Vor 30 Jahren waren Geige und Gitarre für große Teile der Bevölkerung unerschwinglich." In den 70ern hätten alle Blockflöte gespielt, obwohl nicht jeder Lust darauf hatte. "Für Anfänger ist es ein unübertroffen gutes Instrument, man muss den Atem kontrollieren und lernt Fingerfertigkeit", ist Haase überzeugt.
Eine Werbekampagne für die Blockflöte wie vor einigen Jahren für den Kontrabass hält der Professor für unnötig. Trotz gesunkener Schülerzahl sei bei Wettbewerben wie "Jugend musiziert" das künstlerische Niveau sehr hoch. "In der Spitze ist die Blockflöte in ihrer Geschichte seit dem Mittelalter noch nie so gut gespielt worden wie heute."
Auch der Musiker Matthias Schrei sieht eine Zukunft für das Holzblasinstrument. Anders als sein Künstlername "Blockflöte des Todes" vermuten lässt, hat er früher selbst gern geflötet. "Niemand nimmt eine Blockflöte mit auf Klassenfahrt, auf den großen Bühnen der Welt spielt sie keine Rolle", klagt der Sänger, der kürzlich von Berlin in die Provinz gezogen ist. Dabei klinge "Leise rieselt der Schnee" nach wenigen Monaten Unterricht auf der Geige noch schiefer und grausiger.
(Von Christina Sticht, dpa)
Ist die Blockflöte uncool geworden? Liegt es an den Eltern, die sich die hohen Frequenzen beim Üben daheim ersparen wollen und ihren Nachwuchs eher als hippe Gitarristen sehen? Oder fehlen die Vorbilder à la Stargeiger David Garrett?
Keine Untergangsstimmung
Ronald Haase, Geschäftsführer des größten deutschen Blockflötenbauers Moeck, sagt: "Wir haben keine Untergangsstimmung, wir passen uns gut an." Rund 60 Mitarbeiter kümmern sich in der Fabrik in Celle um Entwicklung, Produktion und Vertrieb der Instrumente sowie um den zugehörigen Verlag. Der Export sei ein solides Standbein, berichtet Haase.Das gesunkene Interesse habe vielfältige Gründe, sagt der Chef des Traditionsunternehmens: "Vor 30 Jahren waren Geige und Gitarre für große Teile der Bevölkerung unerschwinglich." In den 70ern hätten alle Blockflöte gespielt, obwohl nicht jeder Lust darauf hatte. "Für Anfänger ist es ein unübertroffen gutes Instrument, man muss den Atem kontrollieren und lernt Fingerfertigkeit", ist Haase überzeugt.
Gesundschrumpfen
Dem Rückgang flötender Schüler und Studenten kann der Professor für Blockflöte, Ulrich Thieme, sogar positive Seiten abgewinnen. "Es ist ein Gesundschrumpfen", sagt der Wissenschafter von der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover. Mit der Jugendbewegung sei die Blockflöte in den 1920er Jahren in Deutschland zum Massenphänomen geworden. "Jedes Instrument, das massenhaft gespielt wird, wird oft schlecht gespielt." Das sei ein Ursprung des schlechten Images der Blockflöte.Eine Werbekampagne für die Blockflöte wie vor einigen Jahren für den Kontrabass hält der Professor für unnötig. Trotz gesunkener Schülerzahl sei bei Wettbewerben wie "Jugend musiziert" das künstlerische Niveau sehr hoch. "In der Spitze ist die Blockflöte in ihrer Geschichte seit dem Mittelalter noch nie so gut gespielt worden wie heute."
Auch der Musiker Matthias Schrei sieht eine Zukunft für das Holzblasinstrument. Anders als sein Künstlername "Blockflöte des Todes" vermuten lässt, hat er früher selbst gern geflötet. "Niemand nimmt eine Blockflöte mit auf Klassenfahrt, auf den großen Bühnen der Welt spielt sie keine Rolle", klagt der Sänger, der kürzlich von Berlin in die Provinz gezogen ist. Dabei klinge "Leise rieselt der Schnee" nach wenigen Monaten Unterricht auf der Geige noch schiefer und grausiger.
(Von Christina Sticht, dpa)
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