Samstag, 12. Oktober 2013

Jaguare und Jaguare

Menschen werden von Jaguaren angezogen



Solche Jaguare haben für Menschen eine 
magische Anziehungskraft .

Und die echten Jaguare werden von Duftstoffen angezogen

(aus 20 Min)

Tief im Dschungel von Nicaragua macht sich ein Tierforscher eine besondere Schwäche von Jaguaren zunutze. Er lockt sie mit Parfüm in Fotofallen.

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Ein Duft, der Jaguare anzieht: Obsession for Men. (Bilder: PD)

Der Jaguar ist eine imposante Erscheinung: Er kann mit Schwanz bis zu 260 Zentimeter lang und 70 Zentimeter hoch werden. Mit bis zu 185 Kilogramm Lebendgewicht ist er die grösste Raubkatze des amerikanischen Doppelkontinents und nach Tiger und Löwe die Nummer drei weltweit. Beim Zubeissen ist er sogar einsame Spitze. Mit einer Beisskraft von fast 1000 Kilo kann er locker Schildkrötenpanzer knacken oder seine Beute mit einem gezielten Biss durch die Schädeldecke töten. Ein Zeitgenosse also, dem man lieber nicht persönlich begegnet.
Da Jaguare zudem äusserst selten und nachtaktiv sind, setzen Wissenschaftler für deren Erforschung bevorzugt auf Kamerafallen. Diese sind praktisch, da sie die Tiere vollautomatisch aufnehmen – in der Nacht sogar mit einem Infrarotblitz, den die meisten Säugetiere und Vögel nicht sehen. So können Forscher seltene Tiere in unwegsamen Regionen studieren, ohne ihren Lebensraum allzu sehr durcheinanderzubringen oder sie einfangen zu müssen. Ausserdem sind Kameras einiges günstiger als eine Armee von Feldforschern, die sich im Dschungel die Beine in den Bauch stehen.
Wegen dieser Vorteile nutzt auch Miguel Ordeñana für seine Jaguar-Studien Fotofallen. Da die gepunkteten Katzen aber wie bereits erwähnt selten sind und ausserdem in Territorien leben, die gegen 80 Quadratkilometer gross sein können, musste er sich etwas einfallen lassen. Um seine Trefferquote zu erhöhen, hilft der Biologe vom Naturgeschichtlichen Museum in Los Angeles der Natur diskret auf die Sprünge – mit Calvin Klein Obsession for Men.

Zibeton und Vanilleextrakt


Das Parfüm verdrehe den Jaguaren derart den Kopf, dass sie deutlich öfter vor die automatischen Kameras treten würden, wie der «Scientific American» berichtet. Laut Ordeñana hatte ein Forscher im New Yorker Bronx-Zoo verschiedene Parfüms an Jaguaren ausprobiert und dabei die magnetische Wirkung von Obsession entdeckt.
Die Anziehungskraft des Parfüms ist offenbar dem darin enthaltenen Zibeton oder Vanilleextrakt geschuldet. Zibeton ist einer der ältesten für Parfüms verwendeten Duftstoffe und wurde ursprünglich aus den Duftdrüsen von Zibetkatzen gewonnen. «Wir nehmen an, dass das Zibeton ähnlich wie die Markierung des Jaguars riecht und die Raubkatzen deshalb ihren eigenen Duft darauf verreiben», erklärte Ordeñana. Vanille könnte ganz einfach die Neugier der Raubkatzen stimulieren. Was es auch immer ist, es funktioniert.

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