Freitag, 9. August 2013

Lehrer müssten vermehrt für den Schulalltag ausgebildet werden

In Pädagogischen Hochschulen erhalten Lehrkräfte das intellektuelle Rüstzeug, um zu unterrichten.
Es werden zwar auch Probleme des Schulalltages behandelt. Doch mangelt es leider bei der Grundausbildung zu oft am Praxisbezug.

Ein Blick nach Deutschland (Quelle: Spiegel-online):

Laut einer Studie vom Institut für Demoskopie Allensbach aus dem vergangenen Jahr fühlt sich jeder zweite Lehrer durch das Studium auf die Berufspraxis nur unzureichend vorbereitet, jeder fünfte empfindet den Wechsel von der Uni zur Schule gar als Praxisschock.
 
Länder haben Studiengänge schon verändert
Dabei ist dieses Problem eigentlich längst erkannt. Viele Bundesländer haben ihre Studiengänge schon verändert: So hat Baden-Württemberg 2001 ein Praxissemester eingeführt - aber gleichzeitig das Referendariat verkürzt. "Fatal", nennt das der Vorsitzende des Deutschen Philologenverbands, Heinz-Peter Meidinger. "Die Leute werden im Praxissemester oft nur als billige Arbeitskraft im Unterricht eingesetzt." Verglichen mit der Lehrerausbildung vor 20 Jahren gebe es zwar heute mehr Praxis, sagt Meidinger: "Aber dieses Mehr hat leider nicht viel bewirkt."

Das soll nun  anders werden: Im April haben Bund und Länder mit der so genannten "Qualitätsoffensive Lehrerbildung" Reformen beschlossen. Dazu gehört auch, das Lehramtsstudium besser mit der Praxis zu verzahnen. Für besonders gute Konzepte stellt Bundesbildungsministerin Johanna Wanka (CDU) den Ländern in den nächsten zehn Jahren rund 500 Millionen Euro zur Verfügung.

Als Vorreiter gilt die School of Education an der Technischen Universität München unter der Leitung des renommierten Bildungsforschers und Pisa-Koordinators Manfred Prenzel.

 Ab dem ersten Semester haben die Studenten Kontakt zur Praxis, so werden sie während des gesamten Studiums von Mentoren an rund 50 Referenzschulen begleitet. Zudem lernen auch diese Studenten durch Rollenspiele, und es gibt regelmäßige Beratungsgespräche. "Dazu gehört manchmal auch, dass wir Studierenden raten, besser eine andere Laufbahn einzuschlagen", sagt Prenzel.
Generell bemängelt er, dass die erste Phase der Lehrerausbildung an der Uni abgeschottet ist von der zweiten, dem Referendariat: Kein anderer europäischer Staat stecke so viel Zeit in die Lehrerausbildung, durchschnittlich fünf Jahre Studium plus zwei Jahre Referendariat. "Aber wir nutzen das nicht effektiv genug", sagt er.




Training wie bei Medizinern oder Managern



Rollen- und Planspiele können helfen, den Praxisbezug zu stärken - zumal die Methoden in der Medizinerausbildung oder bei Managern bereits erfolgreich eingesetzt werden. Evaluationen der Universität Bamberg zeigen, dass der simulierte Schulalltag Vorteile bringt. "Die Studenten können ein Gespür dafür entwickeln, wie komplex der Beruf ist und welche Handlungsmöglichkeiten sie haben", sagt die Psychologin Ulrike Starker von der Uni Bamberg, die auch das Planspiel an der Mainzer Hochschule leitet.

Kommentar: Dies ist der richtige Ansatz. In unseren Seminaren schätzen  Lehrkräfte ebenfalls die Vernetzung von Theorie und Praxis. Wir vermitteln die Navigationsgeräte für den konkreten Alltag (Umgang mit schwierigen Kindern oder anspruchsvollen Eltern). In einigen pädagogischen Hochschulen wird heute dieser Bezug zu konkreten Alltagsproblemen, wie Disziplin, Konflikte Streitkultur, Kritik, Selbstkritik erfreulicherweise  vermehrt mit einbezogen. Wer sich für ein individuelles Trainingsmodul interessiert, kann sich mit uns in Verbindung setzen. Wir vermitteln individuelle Module mit praxisorientierten Ausbildungseinheiten.

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