Jene mit den Badeverbot für Asylanten in Bremgarten, die international von sich reden machte.
Dann das angeblich rassistische Verhalten einer Verkäuferin in Zürich
Vor allem diese zweite Geschichte führte zu einem Medienhype.
Ich zitiere Blick:
Taschen-Knatsch an einer Zürichs
edelsten Adressen: Jetzt äussert sich die Boutiquebesitzerin Trudie
Götz zum Wirbel rund um die amerikanische Talk-Lady Oprah Winfrey (59)
im Interview mit Blick.ch.
Götz stellt sich klar hinter ihre Mitarbeiterin: «Es war ein Missverständnis zwischen ihr und Oprah.» Die Mitarbeiterin habe Winfrey zwar nicht erkannt, sie aber korrekt und keinesfalls mit rassistischen Vorurteilen bedient.
Winfrey hatte eine Kroko-Tasche von Tom Ford im Auge, musste die Edelboutique aber ohne das 35'000 Franken teure Luxusteil verlassen. Ihr Vorwurf: Die Verkäuferin habe ihr die Tasche aus rassistischen Motiven nicht verkaufen wollen.
«Vielleicht war ihr Englisch auch nicht ganz so gut wie das von Oprah», sagt Götz. «Sie meinte es nur gut, hat alles richtig gemacht.»
Der Zwischenfall tue ihr aufrichtig leid. Ihre Mitarbeiter seien den Umgang mit prominenten Kunden gewohnt, Oprah müsse die Bemühungen der Verkäuferin in den falschen Hals bekommen haben.
«Ich kann der Mitarbeiterin nichts vorwerfen. Ich sehe keinen Grund, sie zu entlassen», sagt Götz.
Die edle Kroko-Tasche ist mittlerweile verkauft – nicht an die Talkmasterin. (kko/tip)
Aus 20 Min:
Rassismusvorwürfe gehen um die Welt:
Kommentar:
Die aktuellen Medienstorys erfüllen alle Voraussetzungen, kolportiert und kommentiert zu werden. Immer mehr Newsportale übernahmen die erwähnten Negativthemen. Es geht um Personalisierung, Emotionalisierung, Kommerzialisierung, und Aussergewöhnliches (d.h. um Promis, um Wut und Emotionen und um Einschaltquoten oder eine Handtasche von 35000 Fr.).
Aus 20 min:
Götz stellt sich klar hinter ihre Mitarbeiterin: «Es war ein Missverständnis zwischen ihr und Oprah.» Die Mitarbeiterin habe Winfrey zwar nicht erkannt, sie aber korrekt und keinesfalls mit rassistischen Vorurteilen bedient.
Winfrey hatte eine Kroko-Tasche von Tom Ford im Auge, musste die Edelboutique aber ohne das 35'000 Franken teure Luxusteil verlassen. Ihr Vorwurf: Die Verkäuferin habe ihr die Tasche aus rassistischen Motiven nicht verkaufen wollen.
«Sie meinte es nur gut»
Götz räumt einen «einzigen Fehler» ein: Die Verkäuferin habe die Tasche nicht aus dem Regal genommen. Als die Verkäuferin Oprah den Preis nannte, «hatte sie im gleichen Moment Gewissensbisse», habe weitere Taschen aus der Aniston-Kollektion angepriesen, sagt Götz.«Vielleicht war ihr Englisch auch nicht ganz so gut wie das von Oprah», sagt Götz. «Sie meinte es nur gut, hat alles richtig gemacht.»
Der Zwischenfall tue ihr aufrichtig leid. Ihre Mitarbeiter seien den Umgang mit prominenten Kunden gewohnt, Oprah müsse die Bemühungen der Verkäuferin in den falschen Hals bekommen haben.
«Ich kann der Mitarbeiterin nichts vorwerfen. Ich sehe keinen Grund, sie zu entlassen», sagt Götz.
Die edle Kroko-Tasche ist mittlerweile verkauft – nicht an die Talkmasterin. (kko/tip)
Aus 20 Min:
Rassismusvorwürfe gehen um die Welt:
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Die Rassismusvorwürfe Oprahs gehen um die Welt.Kommentar:
Die aktuellen Medienstorys erfüllen alle Voraussetzungen, kolportiert und kommentiert zu werden. Immer mehr Newsportale übernahmen die erwähnten Negativthemen. Es geht um Personalisierung, Emotionalisierung, Kommerzialisierung, und Aussergewöhnliches (d.h. um Promis, um Wut und Emotionen und um Einschaltquoten oder eine Handtasche von 35000 Fr.).
Aus 20 min:
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Drei Krokodile für ein «Täschligate»
Für eine Tasche, wie Oprah Winfrey sie erstehen wollte, müssen mehrere Reptilien ihr Leben lassen. Dabei ist es noch gar nicht lange her, dass die US-Moderatorin für ihre angebliche Tierliebe geehrt wurde. Mehr...Die Geschichte mit einer reichen Person, die von einer Verkäuferin nicht ernst genommen wird, ist für Otto Normalverbrauchergut nachvollziehbar. Alle haben schon so etwas erlebt. Ich kenne einen Arzt, der im Wandertenue in einem Hotel essen wollte und abgewiesen wurde. Als er dann vom Parkplatz aus einen Tisch unter Dr. XY bestellte, sofort einen schönen Platz zugewiesen bekam. Die banale Geschichte mit Oprah Windfrey führte zu ungezählten Leserkommentaren. Viele haben Verständnis für die Verkäuferin. Für andere ist eine so teure Handtasche dekadent. Dann gibt es Stimmen, die sich aufregten, weil die Ladenbesitzerin sich nicht entschuldigt hatte. Die Vermutung schimmert auch durch, dass die schwarze Medienfrau darauf bedacht ist, rassistisches Verhalten zu provozieren.
Solche Geschichten machen uns vielfach Wahrnehmungsverzerrungen bewusst. Ich habe in einem Bericht gelesen. Dass Oprah Winfrey 2005 in Frankreich und vor Jahren in New York geklagt hatte, sie sei als Schwarze nicht bedient worden.
Wie sich Windfrey verhalten hatte, weiss niemand. Dass sich aber die Ladenbesitzerin Goetz im Interview unprofessionell verhalten hatte ist muss nicht besonders betont werden.
Es kam jedenfalls zu einer idealen Seifenoper im Sommerloch der Medien.
Das Ausland kennt übrigens die lokale Situation in Bremgarten nicht. Dort wurde gegen den Volkswillen ein Asylantenheim von Bund aufgezwungen. Dafür durfte die Gemeinde Wünsche äussern. Die Bevölkerung wollte nicht, dass Kleinkriminelle und die Drogenhändler sich nicht auf dem Schulhof aufhalten und das Schwimmbad voll Asylanten ist. Für die interne Regelung fand das Ausland kein Verständnis. Auch die Klärung der zuständigen Bundesrätin nützte nicht mehr viel. Die lokale Situation war im Ausland nicht bekannt. Reizworte, wie Apartheid, Judenstempel, das Boot ist voll usw. verkauften sich gut.
Es war zu erwarten, dass solche Assoziationen hochgekocht werden.
Fazit: Die Ladenbesitzerin hätte mit einem raschen Schuldeingeständnis (selbst wenn die Verkäuferin keine Schuld trägt) den Druck wegnehmen können und in Bremgarten hätte der Schwimmbadbesuch ebenfalls mit einer flexiblen Regelung gelöst werden können.
Dennoch glaube ich nicht, dass diese Geschichten dem Image der Schweiz langfristig schaden werden. So schnell sie hochgekocht wurden, so rasch werden sie wieder in sich zerfallen. Dies meine Prognose.
Nachtrag: Hugo Stamm im Tagi:
Nun werden wir von der halben Welt geprügelt. Doch geht es bei der Geschichte wirklich um Rassismus? Oder doch eher um die grenzenlose Eitelkeit der TV-Talkerin, wie sie bei vielen Fernsehmoderatoren zu beobachten ist? Diese verdanken ihre Popularität einzig dem Umstand, dass Menschen auf der Strasse ihr Gesicht wiedererkennen. Deshalb steigen sie in der öffentlichen Wahrnehmung rasch in den Olymp der Promis auf und entwickeln oft eigenartige Ansprüche an die Welt. Sie wollen überall erkannt, bevorzugt behandelt, verehrt und geliebt werden. Weshalb eigentlich? Nur weil sie einen Text flüssig vor der Kamera ablesen oder schlagfertig Fragen stellen können? Popularität ist verführerisch und wirkt oft wie ein sanftes Gift.
Eine ähnliche Geschichte erlebte Winfrey schon vor acht Jahren in Paris. Damals wollte die Talkmasterin in einer Hermès-Boutique shoppen, die bereits geschlossen war. Die Abweisung des Türstehers interpretierte sie auch vorschnell als rassistischen Akt.
Die Vorfälle zeigen mehr über ihre seelische Befindlichkeit als über Rassismustendenzen in der Schweiz – die es zweifellos gibt. Auslöser der weltweiten Empörung ist genau betrachtet lediglich die narzisstische Verletzung einer Frau, die erwartet, dass sich die Welt um sie dreht.
Es lohnt sich, Sachverhalte von verschiedenen Seiten zu beleuchten. Dieses Interview der Verkäuferin (Sonntagsblick) macht die Wahrnehmungsverzerrung in den Medien bewusst:
Täschligate
Bald
ist die Gurkenzeit vorbei,
die
saure, das ist einerlei,
und
es gibt, wie auch schon frühner,
immer
mehr gestörte Hühner.
Man
verkauft, dass ich nicht lache,
für
50‘000 eine Tasche
aus
einem armen Krokodil,
das
einst friedlich schwamm im Nil.
Und
die Medien berichten
von
gar schaurigen Geschichten,
und
es liest der Peter Dörig
diesen
Mist, der wirklich vörig.
14.08.2013
Dö
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