Ich zitiere Spiegel:
DPA
Im Fall von Daniel
Cohn-Bendit wird die "Aufarbeitung" von '68
und damit auch die sexuelle
Revolution um ein neues Kapitel erweitert.
Dass Cohn - Bendit neulich bei der Verleihung des
Theodor-Heuss-Preises in Stuttgart
lieber nicht dabei sein wollte ist nachvollziehbar. Die
Idee, eine Lobrede auf einen in Ehren
ergrauten Alt-68er ausgerechnet
von einem Verfassungsrichter halten zu lassen,
kann man mindestens
frivol nennen.
Voßkuhles Büro begründete die Absage aber damit,
dass sich Cohn-Bendit "in nicht unproblematischer Weise zur Sexualität
zwischen Erwachsenen und Kindern" geäußert habe.
Heute wird einem da übel. Wir lesen in diesen Zeilen nichts mehr von
Wilhelm Reich und dem Wunsch nach dem Ende der repressiven Sexualerziehung.
Heute sind wir weiter: Wir denken dabei an die inzwischen aufgedeckten Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche, in der Odenwaldschule, im Canisius-Kolleg, im Kloster Ettal.
So ändern sich die Zeiten.
Der Cohn-Bendit von heute versucht, den Cohn-Bendit von damals zu erklären
Der SPIEGEL hat in seiner aktuellen Ausgabe ein Gespräch mit Cohn-Bendit geführt. Man muss das als ein historisches Dokument sehen. Weil es ein Beispiel dafür ist, wie mühevoll die Verständigung sein kann über den Graben der Zeit hinweg. Der Cohn-Bendit von heute versucht, den Cohn-Bendit von damals zu erklären. Aber das fällt schwer, weil er damals ein anderer war. Wir alle waren andere, zum Glück.
Die Kollegen vom SPIEGEL machen ihre Sache sehr genau. Vor dem Tribunal der zeitgenössischen Moral erscheint der Verdächtige Cohn-Bendit. Unerbittlich aber fair wird er ins Verhör genommen: "Gibt es etwas, das Sie im Nachhinein bereuen, abseits der Frage, dass die losen Reden von damals Sie inzwischen eingeholt haben?" Und Cohn-Bendit weiß, was man von ihm erwartet: "Wenn man die provokatorische Logik meines Textes im 'Großen Basar' weiterdenkt, kann er von Pädophilen zur eigenen Rechtfertigung benutzt werden. In dieser Hinsicht ist das, was ich geschrieben habe, unverantwortlich."
Ja, so ist das mit revolutionären Zeiten. Es geschehen da Dinge, die man in friedlicheren - oder verklemmteren? - Tagen "unverantwortlich" nennen würde.
Der alte Mann siehtsich heute zur Rechenschaft gezwungen. Das ist ein trauriges Bild. beginnt der Missbrauch. Den gibt es, wie bei vielen Delikten, in schweren und in leichten Fällen. Das ist das eine.
Etwas anderes ist es aber, wenn wir heute schon ein besorgtes Gesicht machen, weil wir hören, dass der Sportlehrer den Mädchen beim Kasten-Turnen Hilfestellung gibt.
Kommentar: Cohn-Bendit wird vom Zeitgeist eingeholt. Die Sexuelle Revolution - die freie Liebe/ Verbote sind verboten- ist passé. Grenzenloser Sex auch unter oder mit Kindern wird nicht mehr einfach so hingenommen, wie es in der Odenwaldschule der Fall war. Heute werden die progressiven Pädagogen von damals mit der heutigen Aechtung der Kinderpornographie konfrontiert. Der intelligente Europapolitiker stopert über seien Vergangenheit. Seine Behauptung, er habe alles nur geschrieben aber nicht selbst getan, kauft ihm niemand ab. Die Begründung klingt nach billiger Ausrede. Warum hat er seine Schilderungen nicht schon vor Jahrzehnten richtig gestellt?
Wilhelm Reich und dem Wunsch nach dem Ende der repressiven Sexualerziehung.
Heute sind wir weiter: Wir denken dabei an die inzwischen aufgedeckten Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche, in der Odenwaldschule, im Canisius-Kolleg, im Kloster Ettal.
So ändern sich die Zeiten.
Der Cohn-Bendit von heute versucht, den Cohn-Bendit von damals zu erklären
Der SPIEGEL hat in seiner aktuellen Ausgabe ein Gespräch mit Cohn-Bendit geführt. Man muss das als ein historisches Dokument sehen. Weil es ein Beispiel dafür ist, wie mühevoll die Verständigung sein kann über den Graben der Zeit hinweg. Der Cohn-Bendit von heute versucht, den Cohn-Bendit von damals zu erklären. Aber das fällt schwer, weil er damals ein anderer war. Wir alle waren andere, zum Glück.
Die Kollegen vom SPIEGEL machen ihre Sache sehr genau. Vor dem Tribunal der zeitgenössischen Moral erscheint der Verdächtige Cohn-Bendit. Unerbittlich aber fair wird er ins Verhör genommen: "Gibt es etwas, das Sie im Nachhinein bereuen, abseits der Frage, dass die losen Reden von damals Sie inzwischen eingeholt haben?" Und Cohn-Bendit weiß, was man von ihm erwartet: "Wenn man die provokatorische Logik meines Textes im 'Großen Basar' weiterdenkt, kann er von Pädophilen zur eigenen Rechtfertigung benutzt werden. In dieser Hinsicht ist das, was ich geschrieben habe, unverantwortlich."
Ja, so ist das mit revolutionären Zeiten. Es geschehen da Dinge, die man in friedlicheren - oder verklemmteren? - Tagen "unverantwortlich" nennen würde.
Der alte Mann siehtsich heute zur Rechenschaft gezwungen. Das ist ein trauriges Bild. beginnt der Missbrauch. Den gibt es, wie bei vielen Delikten, in schweren und in leichten Fällen. Das ist das eine.
Etwas anderes ist es aber, wenn wir heute schon ein besorgtes Gesicht machen, weil wir hören, dass der Sportlehrer den Mädchen beim Kasten-Turnen Hilfestellung gibt.
Kommentar: Cohn-Bendit wird vom Zeitgeist eingeholt. Die Sexuelle Revolution - die freie Liebe/ Verbote sind verboten- ist passé. Grenzenloser Sex auch unter oder mit Kindern wird nicht mehr einfach so hingenommen, wie es in der Odenwaldschule der Fall war. Heute werden die progressiven Pädagogen von damals mit der heutigen Aechtung der Kinderpornographie konfrontiert. Der intelligente Europapolitiker stopert über seien Vergangenheit. Seine Behauptung, er habe alles nur geschrieben aber nicht selbst getan, kauft ihm niemand ab. Die Begründung klingt nach billiger Ausrede. Warum hat er seine Schilderungen nicht schon vor Jahrzehnten richtig gestellt?
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