Dienstag, 5. März 2013

Weshalb Thomas Minder der NZZ und dem Radio SRF nach dem Sieg kein Interview gab.

Claudio Kuster, die rechte Hand Minders, begründet dies im Persönlich-Blog:

Am Abstimmungssonntag durfte Radio SRF Thomas Minder nicht interviewen.

Dieser Entschied hat eine längere Vorgeschichte. Radio SRF gab während des gesamten Abstimmungskampfes weder Thomas Minder noch mir oder einem anderen Vertreter unseres Initiativkomitee die Gelegenheit für ein Einzelinterview. Das geht natürlich nicht! Während die glaubwürdigsten und wichtigsten Gegner wie Dominique Biedermann von Ethos oder Economiesuisse-Präsident Rudolf Wehrli zur Primetime im "Tagesgespräch" oder "Samstagsgespräch"  Platz gegeben wurde, um über unsere Initiative zu wettern, liess man uns aussen vor. Hierbei verhielt sich Radio SRF extrem einseitig. Das geht einfach nicht - gerade für ein öffentlich-rechtliches Medium.

 Da auch viele klärende Gespräche mit SRF nichts brachten, mussten wir zu diesem drastischen Mittel greifen und ein Interview mit Thomas Minder verbieten.

Auch der "Neuen Zürcher Zeitung" gewährte Minder am Sonntag kein Interview. Warum?

Alle Tageszeitungen – angefangen beim "St.Galler Tagblatt" über den "Tages-Anzeiger" bis zur "Tessiner Zeitung" – publizierten im Vorfeld einmal ein grösseres Interview mit ihm. Nicht so die NZZ: An der Falkenstrasse hielt man dies nicht nötig. Daher verweigerte sich Minder auch am Sonntag.

Dieser Umgang mit Radio SRF und der NZZ hilft Minder, sein Image des "Kämpfers gegen das Establishment" weiter zu zementieren. Sie konnten ja nicht genug erwähnen, gegen das Wirtschafts- und offensichtlich auch gegen das Medienestablishment anzutreten.

Das stimmt. Wir traten nicht nur gegen das Wirtschaftsestablishment an, sondern auch gegen das Medienestablishment. Viele Tageszeitungen wie z.B. das "St.Galler Tagblatt" über unsere Hauszeitung "Schaffhauser Nachrichten" bis hin zu "Le Temps" zählten aufgrund ihrer offiziellen Parole zu unseren Gegnern.

 Klar muss man differenzieren: Bei der NZZ z. B. waren Chefredaktor Markus Spillmann und Hansueli Schöchli sogar teilweise tendenziös – Simon Gemperle hingegen schrieb sehr ausgewogene Texte. Viele Journalisten berichteten fair und eben, nicht alle waren gegen uns: Die meisten Fernsehsender und Radios, die Gratis-, Boulevard- und Pendlerzeitungen sowie die Sonntagspresse stellten sich eher auf unsere Seite. Das half sehr.

Sie arbeiten nicht nur als persönlicher Berater von Ständerat Minder, sondern als Informatiklehrer. Nach den Erfahrungen in den letzten Jahren: Inwiefern kommt für Sie ein Wechsel in die Kommunikationsbranche in Frage?


Ich bin nun seit fünf Jahren Informatiklehrer, daher mache ich mir schon Gedanken, was ich weiterhin machen will. Hierbei kommen ein Beruf im Bereich Kommunikation, Kampagnen oder auch ein politisches Amt in Frage.
Interview: Edith Hollenstein

Kommentar: Falls es tatsächlich zutrifft, dass die NZZ und Radio SRF tendenziös informiert hat, wäre dies nach meinem Dafürhalten ein Verstoss gegen die bestehenden Leitsätze.

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