Donnerstag, 25. Oktober 2012

Umstellung auf DAB+ ein unvergessliches Erlebnis



 














Kunden verärgern ist bekanntlich keine Kunst, aber auf ihre Bedürfnisse eingehen - hingegen sehr.

Niemand mehr  hört heute die Nachrichten aus einem "Dampfradio". Die technische Entwicklung vom Radio Beromünster über UKW zu DAB erfolgte Schritt für Schritt. So musste eigentlich auch der Schritt von DAB zu DAB+ reibungslos erfolgen.  
Nehmen wir an, Sie haben als flexibler und anpassungsfähiger Radionutzer recht schnell ihre vier Radios im Haushalt mit modernen DAB Geräten ausgewechselt.
Angenommen ferner, sie haben alle  Geräte auf ihren Lieblingssendern (KlassiK und Jazz) programmiert und diese Sender jahrelang problemlos empfangen.



Plötzlich verstummt - gleichsam über Nacht - ihre  Musik und eine Stimme gibt über ein Endlosband bekannt: DAB können Sie ab sofort nicht mehr empfangen! Sie müssen Ihr Gerät auf DAB+ umstellen. "Kein Problem" denken Sie. Man muss ja nur den Senderdurchlauf richtig bedienen und alles ist im Butter. Sie gehen  davon aus, dass während dieser Umstellung kaum mit einer Umweltkatastrophe zu rechnen ist. Denn jeder Radiokonsument weiss: Bei Sirenenalarm, sofort das Radio einschalten und allfällige Anweisungen befolgen.

Die Umstellungsgeschichte beginnt eigentlich erst jetzt. Das was ich bislang geschildert habe, das  erlebte ich so  letzte Woche.
Wenn uns Konsumenten in einer Nacht und Nebelaktion das Radiogerät auf stumm gestellt wird, so ist dies ärgerlich. Es ist, als würde uns ein Fremder  den Stecker zieht. Dass die verärgerten Kunden nach dieser Aktion die Arbeitszeit aussetzen müssen, um das stillgelegte Gerät umzustellen, das wird von höherer Warte einfach als Selbstverständlichkeit vorausgesetzt.

Es bleibt mir nichts anderes übrig: Ich befolge trotz Aerger  die empfohlenen Anweisungen. Aber der Wechsel auf DAB+  funktioniert leider bei   keinem meiner Gerät. Was tun? Im Internet werde ich fündig. Eine Telefonnummer verspricht  Hilfe. Wiederum die ähnliche Anweisung, die ich vom Endlosband gehört habe und mir nicht weitergeholfen hat. Etwas ungehalten werde ich  aufgefordert, die Bedienungsanleitung zur Hand zu nehmen. Dort würden mir alle Schritte genau erläutert. Da ich keine Bedienungsanleitung mehr habe, stosse ich bei der Beraterin am Telefon auf völliges Unverständnis. Die Dame sagt, es bleibt mir somit nichts anderes mehr übrig, als jene Fachgeschäfte aufzusuchen, bei denen ich meine DAB Geräte gekauft habe. Meine Frage:
Was tun, wenn ich  diese Geschäfte nicht mehr ausfindig machen kann? 

Dann suchen sie irgend ein anderes Fachgeschäft auf, war die ungehaltene Antwort. 
Glücklicherweise finde ich bei den Akten noch eine Adresse eines Fachgeschäftes, bei dem ich  das letzte DAB Gerät gekauft habe. Ich packe sofort alle vier Geräte in eine Tasche und fahre unverzüglich ins Fachgeschäft. Dort angelangt, erlebe ich nun, was Kundenfreundlichkeit heisst. Der  Geschäftsleiter zeigt Verständnis und ist bereit, alle meine Geräte zu überprüfen. Er werde mich über den Erfolg seiner Bemühungen  rasch informieren. Der freundliche Geschäftleiter erkennt rasch, dass die Umstellung bei meinen Geräten nicht so einfach ist.
Bereits nach einem Tag  erfahre ich, dass meine ersten Geräte nicht umgestellt werden könnten - nur noch jenes Gerät, das mit DAB+ zusätzlich ausgerüstet sei. Mir wird bewusst: Ausgerechnet jene flexibelen Kunden, die als erstes  DAB Geräte beschafft haben, im Regen stehen gelassen werden. Diese werden nun gezwungen, neue Geräte zu kaufen und die alten zu entsorgen. Spesen nichts als Spesen. Zeitaufwand, Fahrten, Aerger usw.! Ein Trost: Der Geschäftleiter des privaten Unternehmens will keine Entschädigung. Dies nennt man Service.


Fazit: Die Umstellung auf DAB Plus wurde für unzählige Kunden zum DAB Minus Flop.

Ob wenigstens die Verantwortlichen dieses Projektes (DRS?) aus dieser überraschenden, fragwürdigen, kundenunfreundlichen Umstellung die Lehre daraus ziehen?

Regula Stämpfli mit einem 
blauen Auge davongekommen


Regula Stämpfli

Belgien-Kolumne nicht beleidigend

Presserat weist Beschwerde zurück.
Der Presserat hat mehrere Beschwerden gegen eine Kolumne der
 Politologin Regula Stämpfli abgewiesen. Der provozierende Text
zum Car-Unglück von Siders VS diskriminiere weder das belgische
 Volk noch würden Tatsachen entstellt, teilte das Ethik-Gremium
am Mittwoch mit.
Regula Stämpfli hatte kurz nach dem Car-Unglück in Siders vom
13. März auf dem Internetportal "News.ch" eine Kolumne unter
dem Titel "Belgisation: Weshalb Unglücke auch politisch sind"
veröffentlicht. Darin stellte sie die These auf, es sei kein Zufall,
dass es sich beim Unfallwagen um einen belgischen Car handle.
Bei dem Unglück starben 28 Personen, darunter viele belgische
Schulkinder.
Stämpfli, die selber in der belgischen Hauptstadt Brüssel lebt,
begründete ihre Belgien-These mit mehreren Beispielen. Unter
anderem schrieb sie, Verkehrsunfälle seien auch strukturell bedingt:
"Die Ausbildung, die Kontrolle, die Fahrtechniken, die Ausstattung
der Reisebusse sind in Belgien auf dem Niveau eines
Drittweltlandes."Stämpfli schlug weiter vor, für die europäische
Verkehrsinfrastruktur den Begriff "Belgisation" einzuführen. Dies
um "festzuhalten, dass aus einem Land, in welchem alles möglich
ist und nie auch nur ein einziger Verantwortlicher seine Strafe
absitzen muss (...) nichts wirklich Gutes kommen kann ausser
der Schokolade, Moules et Frites sowie ein gewisser surrealer
Humor".
Deshalb erlaube sie sich, folgendes zu rufen: "Typisch.
Ein belgischer Reisebusfahrer." Die Politologin betonte aber
auch, dass sie damit auf die Verantwortung der Politik und der
Politiker ziele und nicht die einzelnen Menschen prügeln wolle.
Stämpflis Kolumne wurde von verschiedenen Medien aufgegriffen
und generierte Schlagzeilen wie "Regula Stämpfli beleidigt die
Belgier". In den Kommentarspalten der Online-Medien meldeten
sich hunderte verärgerte Leser zu Wort und warfen Stämpfli
Arroganz oder Pietätlosigkeit vor. Die Empörung gipfelte in
einer Anti-Regula-Stämpfli-Gruppe auf Facebook, einer
Online-Petition, die Stämpfli die Akkreditierung als Journalistin
entziehen wollte und mehreren Beschwerden an den Presserat.
Unter anderen wandte sich auch eine Belgierin an das
Ethik-Gremium.
Sie attestierte Stämpfli zwar einige sinnvolle Überlegungen zu
den politischen Hintergründen des Unfalls, kritisierte aber die
"populistischen Argumentationstechniken" und den
"rassistischen Unterton"
der Kolumne.
Der Presserat wies nun alle Beschwerden ab. Die Kritik Stämpflis
richte sich nicht gegen die Belgierinnen und Belgier im
Allgemeinen,
sondern an den Staat, die Verantwortungsträger in Verwaltung und
Justiz sowie die Politiker. Und Kolumnistinnen dürften sich durchaus
auch polemisch und übertrieben äussern. Denn bereits die Form
des Textes der Kolumne bereite die Leser darauf vor, dass sie eine
subjektive Bewertung von Ereignissen zu erwarten hätten.
Eine Verletzung der Wahrheitspflicht liegt nach Ansicht des
Presserates zudem erst dann vor, wenn die Gefahr bestehe,
dass die Leserschaft durch übertriebene Behauptungen und
Metaphern getäuscht werde. Dies sei bei Stämpflis Kolumne
nicht der Fall.
Der Presserat räumte ein, "dass es nicht von besonderem
Fingerspitzengefühl zeugt", die Frage nach den politischen
Verantwortlichen zu stellen, noch bevor der erste Schock und
die Trauer verarbeitet seien. Die vertretbare Kritik am Zeitpunkt
der Veröffentlichung stehe aber in keinem Verhältnis zu den
 teilweise "unhaltbaren Reaktion und Repressalien", mit denen
Stämpfli eingedeckt worden sei. (sda/dpa)






Kommentar: Regula Stämpfli hatte Glück. Der Presserat hat die Beschwerde gegen sie zurückgewiesen. Damit ist Stämpfli mit einem blauen Auge davongekommen. Ich vermute: Die Welle  an harter Kritik in den Medien wird hinsichtlich Image  an der bekannten Politologin  nicht spurlos  vorbei gegangen sein. Ich beanstandete in meinem Blog ebenfalls das mangelnde Fingerspitzengefühl der Kritikerin, weil die Frage nach den politischen Verantwortlichen im falschen Augenblick erfolgte. Nicht nur die Betroffenen wurden vor den Kopf gestossen. Ich erwartete damals von der Profifrau eine  Entschuldigung.  Doch hinsichtlich Klärung hatte ich von Regula Stämpfli nie etwas mitbekommen. Vielleicht hören wir nach dem Presserat-Urteil bald etwas von ihr.

LINK:


Regula Stämpfli spricht gerne Klartext - dies mit Folgen - knill blog

knill.blogspot.com/.../regula-stampfli-spricht-gerne-klartext.ht...
21. März 2012 – Ich habe einmal die bekannte Politologin einer Institution bewusst als Referentin empfohlen, weil ich wusste: Wenn Regula Stämpfli spricht, ...
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